Zwist unter Bürgertümern: KURDISCHES BÜRGERTUM SITZT IM SPIEL ANDERER MÄCHTE IN DER FALLE

DIE KURDEN WÜNSCHEN KEINE MARXISTISCHE GESELLSCHAFT OHNE KLASSEN,  SONDERN DIE KAPITALISTISCH-BÜRGERLICHE UNABHÄNGIGKEIT

  

Das Bürgertum führt auch untereinander Kämpfe und brutale Kriege, um sich von der Unterdrückung des einen oder anderen, mächtigeren Bürgertums zu befreien. Das hat allerdings absolut nichts mit dem “Klassenkampf” der Proletarier zu tun. In diesen bürgerlichen Kämpfen wird die Arbeiterklasse nach Kriegsende weiterhin von dem einen oder anderen Bürgertum dominiert, unabhängig davon, wer gewinnt, und ihre Unterjochung und Ausbeutung bleibt 100% unverändert bestehen. 

             Im Falle des Krieges um die Autonomie der Kurden wird die Überzeugung propagiert, dass die Kurden nicht nur für ihre Unabhängigkeit kämpfen, sondern auch um eine proletarische, kommunistische Gesellschaft zu gründen. Dem ist absolut nicht so. Die Kurden haben nie daran gedacht, sie wollen keinen proletarisch-marxistischen Staat. Sie kämpfen offiziell (und lassen sich töten) für eine unabhängige kapitalistische Nation Kurdistan. In andere Worte gefasst werden es die kurdischen Kapitalisten sein, die in einem eventuell zukünftig erkämpften unabhängigen und geeinten Kurdistan regieren, nicht die Proletarier. Das steht fest.

Genau so wie im Falle der Palästinenser. Der ewig lange Kampf der Palästinenser für ihre Unabhängigkeit diente nicht dazu, einen proletarisch-marxistischen Staat aufzubauen, sondern um die kapitalistische Unabhängigkeit Palästinas zu erreichen. Jetzt haben sie im Gazastreifen ihren kleinen Staat eingerichtet, den offensichtlich die Kapitalisten regieren, und wo alles nach den kapitalistischen Regeln des Profits, des Wettbewerbs usw. funktioniert.

Nach dem 1. Weltkrieg  wurde die unabhängige kapitalistische Nation Kurdistan im Zwist des Bürgertums, im Spiel der Mächtigen ausradiert und in 4 Teile aufgeteilt. Wie die Karte zeigt, ging ein Teil an die Türkei, einer an Syrien, einer an den Iran und das restliche Gebiet an den Irak. So war das kurdische Bürgertum nicht mehr eins, sondern gevierteilt und wird von vier verschiedenen Nationen unterdrückt.

 

Danach hat eine lange Schlacht begonnen, die von den kurdischen Unabhängigkeitskämpfern (einige von ihnen definieren sich auch als Revolutionäre oder Kommunisten) zum Teil auch als Guerillakrieg geführt wird, um Kurdistan wieder zu einer geeinten, kapitalistischen Nation zu machen. 

Einige Repressionen gegen die Kurden seitens der Türkei, Syriens und des Irak sind bekannt, wer weiß wie viele weitere durchgeführt wurden, ohne dass uns die Medien davon berichtet hätten. Natürlich verachtenswerte, abscheuliche Repressionen. Aber Achtung: diese Dinge betreffen keineswegs den “Klassenkampf” der Arbeiter, sie gehören zum zynischen Spiel der Mächtigen, zum Zwist unterm Bürgertum. Die Kapitalisten zeigen kein Mitleid in ihren gegenseitigen Machtkämpfen, um Gebiete anderer Nationen unter sich aufzuteilen, diese zu unterdrücken, aufzulösen oder zu zerstören, sich ihre Gebiete einzuverleiben. Dies wird bei Betrachtung der heutigen Kriegsgebiete auch mehr als deutlich.

2011, im Moment der Revolten des “arabischen Frühlings”, hat das westliche Bürgertum, angeführt von den Vereinigten Staaten (Obama), keinen Moment gezögert die Gelegenheit der heftigen Proteste auch in Syrien zu nutzen, um die Opposition gegen das Regime Assads auf den Straßen zu bewaffnen und so einen grausamen Bürgerkireg in Syrien auszulösen, mit dem Ziel die russlandfreundliche Regierung in Damaskus zu stürzen und das Land unter westlichen Einfluss zu bringen.

Um dies zu erreichen hat man die Anti-Assad Milizen bis zu den Zähnen bewaffnet, unter ihnen auch die Kurden, denen man ihre (natürlich kapitalistische) Unabhängigkeit versprach.

Aber die heutigen Fakten unterstreichen klar, dass dies nur ein Mittel zum Zweck war, ein Machtspiel unter dem Bürgertum, um die kurdischen Kämpfer für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Man hat sie im Kampf gegen die IS-Milizen und gegen die russlandfreundliche Regierung Assad eingesetzt, aber nicht im Interesse der Kurden; und als das Ziel nicht erreicht und die Regierung Assad nicht gestürzt werden konnte, hat man sie (ungeachtet der heuchlerischen Solidaritätserklärungen) ihrem unglücklichen Schicksal, ihrer Misere überlassen, wie es in diesen Situationen für das Bürgertum Gang und Gebe ist.

Heute liegt es klar auf der Hand, dass sie ihren unabhängigen kapitalistischen Staat Kurdistan nicht bekommen werden.

Jetzt werden sie sich wieder dem Assad-Regime unterwerfen und gemeinsam mit dem syrischen Präsidenten eine angemessene Mediation finden müssen, um weitermachen zu können.


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