-KAMPF UNTER DEN BÜRGERTÜMERN-
- STÄNDIGE KRIEGE ZWISCHEN DEN BÜRGERTÜMERN -
WIR KOMMENTIEREN HIER EINEN ARTIKEL DES PROFESSOR Jeffrey D. Sachs, Director of The Earth Institute – Columbia University
In einem Artikel mit dem Titel “So gewinnt man den Krieg gegen den radikalen Islamismus“, der in “Sole 24 Ore” vom 21.Januar erschienen ist, versucht Jeffrey D. Sachs, US-amerikanischer Wirtschaftsexperte und Essayist, Direktor des Earth Institute an der Columbia University in New York, eine objektive und realistische Version der Gründe für die Terroranschläge auf Charlie Hebdo in Paris zu geben, indem er die Ereignisse vertieft und reflektiert. Er macht den Versuch keine einseitige, also westliche, sondern globale Sichtweise zu geben, mit anderen Worten auch die Perspektive der arabischen musulmanen Bevölkerungen der Länder im Mittleren Osten, die unter Kriegen leiden (Irak, Syrien, Lybien, Afghanistan) mit zu berücksichtigen.
Durch seine Analyse kommt J.D. Sachs (wie wir) zu dem Schluss, dass die Terroranschläge in Paris am 7.Januar nicht das Werk religiöser Fanatiker sind, sondern Teil eines komplexeren Krieges, in den die arabische Region verwickelt ist: “ Der islamische Terrorismus ist die Wiederspiegelung, oder besser die Ausdehnung der heutigen Kriege im mittleren Orient.” erklärt er. Kriege, die die Westmächte (für die Marxisten: die westlichen Bürgertümer) gegen ihre dschihadistischen Feinde (für die Marxisten vertreten die Dschihadisten die Interessen der rebellischen lokalen Kleinbürgertümer) in den armen Gebieten des Irak, Syriens und ’Afghanistans führen.
J.D. Sachs erklärt, dass die Terrroranschläge keine isolierten Ereignisse sind, sondern die billige Art, auf die einige Bevölkerungen (wir lesen daraus: Kleinbürgertümer) ihre Kriege führen. Er erklärt: die Terroranschläge sind “eine Kriegshandlung, wenn auch ein Krieg der Schwachen statt der organisierten Staaten und Armeen”. Man stellt sie wie fanatisch-religiöse Akte dar, in Wirklichkeit sind es politische Angelegenheiten. In der Tat präzisiert Sachs, dass jedem Terroranschlag immer eine Meldung folgt, die regelmäßig von der Presse verschwiegen wird, in der all die politischen Motivationen des Anschlags enthalten sind “ Die Terroristen sebst handeln auf einer politischen Basis, auch wenn wir das selten mitbekommen; die Worte der Terroristen werden höchstens verkürzt wiedergegeben”. Im spezifischen Fall von Charlie Hebdo “haben die Terroristen von Paris sich ausdrücklich auf die Operationen Frankreichs in Syrien bezogen”.
Sachs fährt fort indem er sagt, dass die westlichen Bürgertümer in diesen Kriegen nie die Tausenden Zivilopfer zugeben, die sogenannten “kleinen Übel”, die folgendes bewirken: “Der Tod ist penetrant, meistens kommt er in Form von Bomben, Raketen und Truppen der Vereinigten Staaten, Frankreichs und anderer Westmächte. Und die Opfer sind oft Unschuldige, “kleine Übel” der westlichen Angriffe, die Häuser, Hochzeiten, Beerdigungen und gesellige Zusammenkünfte treffen”. Sachs versucht auch diese “kleinen Übel” in Zahlen auszudrücken: “Welche Botschaft stellte die von den USA angeführte Invasion im Irak 2003 für die Musulmanen dar? Mehr als 100.000 irakenische Zivilisten – eine sehr vorsichtige Schätzung – haben in einem auf völlig falschen Voraussetzungen beruhenden Krieg ihr Leben gelassen. Die Vereinigten Staaten haben sich nie dafür entschuldigt und sie haben auch nie dieses Massaker an der Zvilbevölkerung zugegeben. Oder nehmen wir Syrien, wo nach Schätzungen in der letzten Zeit 200.000 Syrier gestorben sind, 3,7 Millionen sind aus dem Land geflohen und 7,6 Millionen sind im Landesinneren zusammengepfercht wegen eines Krieges, der hauptsächlich von den USA, Saudi Arabien und anderen alliierten Mächten geschürt wurde.
Sachs erklärt es erscheine uns im Westen unmöglich, dass so etwas passiert “Wir im Westen müssen anerkennen – viele halten es nicht für möglich – dass unsere Führer offfensichtlich nun schon seit einem Jahrhundert muslimanische Leben zerstören, in den unendlichen Kriegen und in den militärischen Auseinandersetzungen, die von den erdrückenden Westmächten angezettelt werden”, aber er unterstreicht, dass die Experten des Bereichs diese Dinge nur zu gut wissen: “Die Historiker kennen diese schmutzige Geschichte, aber die Mehrheit der Leute im Westen nicht”.
Unglaublich ist allerdings der Schluss, den er als mögliche Lösung für eine so abscheuliche Situation daraus zieht: “Um dem radikalen Terror des Islam ein Ende zu machen, muss man die Kriege des Westens um die Kontrolle im Mittleren Orient beenden. Glücklicherweise läuft die Zeit des Erdöls langsam ab”… “Es ist an der Zeit, dass der Westen der arabischen Welt erlaubt sich selbst zu regieren und ihren eigenen Weg zu finden, ohne militärisches Eingreifen des Westens”.
Professor Sachs scheint sich überhaupt nicht dessen bewusst zu sein, dass die Geschäfte die Kriege hervorrufen, und dass auch die Kriege, die im Mittleren Osten lodern eine Auseinandersetzung zwischen Bürgertümern, Unternehmertümern, Reichen sind um sich Gebiete einzuverleiben und so den heutigen und zukünftigen Verdienst hoch zu halten. Vielleicht sollte ihm das jemand erklären. Wenn er denkt, es würde reichen den Westmächten zu sagen: “Wenn ihr keinen islamistischen Terrorismus wollt, müsst ihr aus der arabischen Region abziehen”, liegt es auf der Hand, dass Professor Sachs keine Ahnung hat, wie das System funktioniert. Es handelt sich sicher um eine seriöse, bedachte und unabhängige Person, aber ihm ist nicht klar, wie das System funktioniert.
Um “die Kriege zu beenden”, wie es sich Professor Sachs so innig wünscht, muss man das ganze System ändern, muss man von einem System, das auf dem Verkauf von Produkten um zu verdienen beruht übergehen zu einem System, das auf der Verteilung der Produkte beruht, also zu einer überlegenen Gesellschaftsform.
Der Herr Professor sollte sich auch im Bereich des Marxismus schlau machen, darin, wie es möglich und notwendig ist die kapitalistische Gesellschaftsform zu überwinden.
TTIP: TRANSATLANTISCHES FREIHANDELSABKOMMEN USA-EU
USA (also das amerikanische Bürgertum)UND EU (europäische Bürgertümer) SIND FÜR EINE FREIHANDELSZONE ZWISCHEN AMERIKA UND EUROPA.
-IN DER WELT BEGINNEN SICH DIE FRONTEN ZWISCHEN DEN BÜRGERTÜMERN ABZUZEICHNEN, DIE DIE ZUKUNFT PRÄGEN WERDEN
Im Januar, zum Gipfel in Davos (Schweiz) berichteten die Zeitungen auf den Titelseiten über die positive Haltung der deutschen Regierung zu TTIP, der Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa.
Bei dieser Gelegenheit unterstrich Kanzlerin Merkel, trotz aller Kritik, die Notwendigkeit entschieden dieses neue zukünftige Übereinkommen zu verfolgen. Am 22.Januar berichtet die Tageschau: “ Kanzlerin Merkel hat sich erneut für ein Abkommen über die Freihandelszone zwischen Europa und den USA (TTIP) ausgesprochen. “Wir können uns in dieser Welt nicht abschotten” hat Merkel gesagt. “Die EU muss für Freihandelsabkommen mit den USA aber auch mit Kanada und Japan offen sein”. Europa muss “die einzigartige Chance” nutzen, und “seine Wachstumsmöglichkeit durch weniger Hemmnisse im transatlantischen Handel zu beschleunigen und zu vergrößern”. Um dies zu erreichen will sie ein “großes Einverständnis” schaffen, wie sie während des Weltwirtschaftsforums in Davos gesagt hat. Diesbezüglich bietet das Abkommen die Möglichkeit “ etwas für die Standardsetzung weltweit zu tun” sagte Merkel mit Blick auf die “guten und hohen” Standards im Bereich des Umwelt- und Verbraucherschutzes in Europa und den USA. “Dies können wir erreichen, falls wir gemeinsam agieren. Deshalb werde ich mich im kommenden Jahr sehr stark dafür einsetzen dieses Ziel zu erreichen.”
Aber was ist dieses neue Abkommen hinter dem Kürzel TTIP?
Es ist ein Abkommen, um eine enorme interkontinentale Freihandelszone (also ohne Zollschranken) zu formen zwischen Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) und der EU (die europäischen Staaten), denen sich kürzlich auch Japan angeschlossen hat. Eine bisher unbekannte Sache in der Geschichte der Menschheit.
Wir erleben hier eine entschieden neue Phase der Öffnung in der Welt, eine neue Szenerie im Kampf der Bürgertümer! Die ganze Welt ist in diese Superfronten verwickelt: China, Brasilien, Indien, Russland und Südafrika, denen sich auch die Türkei angeschlossen hat, haben vor Kurzem das interkontinentale Kartell unter dem Namen BRICST gebildet; ein Kartell, das sogar vier Kontinente berührt: Asien (China, Indien, Russland), Afrika (Südafrika, Türkei), Europa (Russland) und Südamerika (Brasilien). In Asien existiert schon seit 1967 ASEAN, ein Abkommen zwischen den Nationen Südostasiens. Seit Kurzem existiert TTP, das interkontinentale Abkommen zwischen USA und Japan. Außerdem kann man in Asien jetzt einen nie gesehenen Einsatz des chinesischen Bürgertums (der chinesischen Regierung) beobachten um eine Freihandelszone zu bilden, die sogar 19 Staaten umfasst.
Ja, nach dem Mauerfall vor 25 Jahren, als der Imperialismus und der Staatskapitalismus der UdSSR zusammengebrochen ist und neue unbekannte potente Bürgertümer aufgekommen sind wie das chinesische, indische, brasilianische, indonesische usw., werden wir jetzt sicher eine Verschärfung des Konfliktes erleben.
Aber warum?
WEGEN DER KONKURRENZ IN DER GESCHÄFTEMACHEREI. Die kapitalistische Konkurenz ist der Grund. Wie Marx sagt, das kontinuierliche Streben nach dem maximalen Profit lässt den Kapitalisten, den Geschäftemachern keine Atempause. Egal um welchen Preis. Und der Kampf geht weiter, verschärft sich.
In Deutschland ist eine heiße Debatte über die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile entbrannt, die dieses zukünftige interkontinentale Abkommen zwischen USA-EU (TTIP) der deutschen und europäischen Wirtschaft bringen kann. Wir lassen uns nicht auf diese Polemik ein, denn wir denken, wie gesagt, dass der eigentliche Grund, aus dem die verschiedenen Regierungen, also die Vertreter der jeweiligen Unternehmertümer, dies wollen,,ein anderer ist.
Wagner Wieland übernimmt in “Der Spiegel” vom 5.Januar in seinem Artikel mit dem vielsagenden Titel ““Die Asien-Pazifik-Region steuert unter chinesischer Führung auf eine gigantische Freihandelszone zu. Für die Europäer steigt dadurch der Druck, das umstrittene TTIP-Abkommen mit den USA schnell durchzupauken“ die Aufgabe uns zu erklären, wie die deutschen Unternehmer bezüglich dieser Frage denken, indem er die Äußerungen des Industriellen Lienhard wiedergibt, der Chef des Heidenheimer Anlagenbauers Voith ist, und das Asien-Pazifik-Kommitat für die deutsche Wirtschaft leitet: “Die Regierungen in Washington und Tokio wollen mit TPP [Abkommen USA-Japan, A.d.R] noch schnell Fakten schaffen, bevor China so mächtig wird, dass es die künftige asiatisch-pazifische Handelsarchitektur dominant prägen kann“ und fährt fort „Wir Europäer müssen aufpassen, dass wir nicht hinten runterfallen, wenn die Welt zwischen Asien und Amerika aufgeteilt wird“. Der Wink, den er der deutschen Regierung sendet, ist nur allzu klar: wir müssen uns beeilen, die umstrittenen wirtschaftlichen Vor- und Nachteile, die uns das zukünftige Abkommen und TTIP ringen können, sind unwichtig, wichtig ist es so bald wie möglich abzuschließen, damit wir den konkurrierenden bürgerlichen Fronten die Stirn bieten können, falls wir weiterhin eine wichtige Rolle in der Welt spielen (und so bestens verdienen) wollen.
Auch der Combonianerpriester Alex Zanotelli lässt sich in “Nigrizia” vom 24.Februar 2014 nicht von den kleinen wirtschaftlichen Vor und Nachteilen ablenken und versucht, die Essenz von TTIP zu erfassen: “T-Tip schaut weit voraus, auf die Führungsrolle in der Welt!” «Das Traktat könnte die Strategie der privaten Elite der EU und der USA vorantreiben – hat Kim Bizzarri, Forscher an der Strathclyde Universität (Schottland) in der Broschüre ”TTIP, ein Traktat der Anderen Welt” geschrieben – um die aufkommenden Wirtschaften wie Brics (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) und die ASEAN-Länder (Indonesien, Malaysien, Singapur, Thailand, Brunei, Vietnam, Laos, Myanmar, Kambogia) zu konditionieren und um die internationale Führungsrolle in der im Wandel befindlichen Weltordnung, die die Hegemonie der USA und der EU bedroht, zu wahren, aber auch um den Süden der Welt in eine Entwicklung zu drängen, die von den Interessen der EU und den USA bestimmt wird».
Eine Welt ohne Frieden! Das können wir behaupten.
Eine unvollkommene Welt, sehr unvollkommen.
Eine Welt, in der die Geschäfte, sobald die Lage beginnt brenzlig zu werden, den Kanonen das Feld überlassen werden, wie uns die traurige Vergangenheit lehrt.
Und die Fronten beginnen sich schon jetzt abzuzeichnen.
All das nicht für das Wohl der Menschheit, sondern für den sinnlosen puren Verdienst.
Syriza, die Volkspartei des Kleinbürgertums:
TYPISCH FÜR DEN PARLAMENTARISMUS: VIELE VERSPRECHUNGEN, VIELE ILLUSIONEN: KEINE KONKRETEN FAKTEN
Es ist wirklich so, diesen Parteien des Bürgertums kann man überhaupt nicht vertrauen.
Der Marxismus hält das Parlament für ein Werkzeug des Unternehmertums um die Bevölkerung, die Arbeiter, das Proletariat zu kontrollieren. Um ihnen den Eindruck zu verschaffen, dass sie durch ihre Stimme etwas zählen, ein Gewicht haben. Nur um diesen Eindruck zu verschaffen, denn in Wirklichkeit ist dem nicht so, das stimmt absolut nicht.
Die Parteien, die Abgeordneten müssen versprechen und nochmals versprechen, Illusionen über Illusionen: was nachher gemacht wird, ist eine ganz andere Geschichte.
Syriza ist da keine Ausnahme. Auch hier findet der Marxismus erneut eine Bestätigung (als wenn dies nötig wäre).
Nachdem den Griechen gegen die Opfer, gegen die Kürzungen, für ein kleines bisschen eines besseren Lebens das Blaue vom Himmel versprochen wurde, sieht sich die Syriza-Regierung in der mieseren Lage die Richtlinien des Goßkapitals, der berühmten Troika, auszuführen: IWF, EZB und Europäische Kommission. Sie wird alle drastischen Maßnahmen gegen die Arbeiter bezüglich der Renen, der Lohnkürzungen, der Steuererhöhungen, des Personalabbaus usw. beibehalten müssen. Vielleicht wird ein Komma hier und da geändert, um den Eindruck zu verschaffen, das etwas gemacht wird.
Wir werden die Reaktion der Arbeiter, des Proletariats erleben.
Der Marxismus ist eine große Wissenschaft. Wer ihn unterschätzt, dem kann es passieren, dass er nichts von dem, was passiert, versteht und er sich in Gefahr begibt.
Man tut besser daran, ihn genauester Betrachtung zu unterziehen.
Klarheit über den Unterschied zwischen der kommunistischen Politik Lenins und der kapitalistischen Politik von Stalins Pseudo-Sozialismus.
Lenin: “Kommunismus nur nach internationaler Revolution möglich” “ Als wir zu jener Zeit die internationale Revolution begonnen haben, haben wir dies nicht getan, weil wir überzeugt waren der Entwicklung vorgreifen zu können, sondern weil uns eine Reihe von Umständen dazu gedrängt hat, sie zu beginnen. Wir dachten: entweder kommt die internationale Revolution uns zur Hilfe und somit wird unser Sieg völlig sicher sein, oder wir machen bescheiden unserer revolutionäre Arbeit in dem Bewusstsein, dass wir im Falle der Biederlage der revolutionären Sache gedient haben und unsere Erfahrung den anderen Revolutionen zu Gute kommen wird. Für uns war es klar, dass der Sieg der proletarischen Revolution ohne die Unterstützung der Weltrevolution nicht möglich war. Schon vor der Revolution und auch danach dachten wir: entweder bricht die Revolution sofort aus, oder wenigstens recht bald in den anderen am weitesten entwickelten kapitalistischen Ländern, sonst, falls dem nicht so sein sollte, werden wir unterliegen.” Lenin 1921 |
In praktischer Hinsicht ist der Kommunismus die höchste Gesellschaftsform. Eine bessere Gesellschaft weil die Produkte nicht mehr verkauft, sondern unter der Bevölkerung verteilt werden. Auf diese Weise verschwindet das Streben nach dem maximalen Profit, verschwinden die sozialen Klassen, verschwindet die Konkurrenz, die der Grund für die wirtschaftlichen und sozialen Krisen mit enormer Verschwendung an Produktion ist, Konkurrenz, die der Grund für die Kriege mit noch riesigerer Verschwendung an Produktion und vor allem Menschenleben ist.
Um dies zu erreichen muss es allerdings unweigerlich eine Revolution geben, denn das Bürgertum, also das Unternehmertum, die Reichen, wird sich unweigerlich widersetzen und gegen den Umsturz des kapitalistischen Systems kämpfen, wie sich in den beiden Erfahrungen, der proletarischen Regierung der Pariser Kommune 1871 und der bolschewistischen Revolution 1917 gezeigt hat.
Nach der Machtergreifung seitens des Proletariats einer Nation ist es, realistisch argumentierend, wirtschaftlich nicht möglich, gleich zum Kommunismus überzugehen, also zur Verteilung der Produktion an die Bevölkerung, weil der Binnenmarkt eines Landes in der Produktion seiner Produkte nicht autonom ist, in diesem Fall des Landes, in dem das Proletariat an die Macht gekommen ist. Seine Produktion ist dermaßen mit den Wirtschaften der anderen Nationen verflochten, dass es gezwungenerweise mit ihnen handeln (kaufen und verkaufen) muss und auch innerhalb des eigenen Landes Handel treiben muss.
Geben wir einige Beispiele: wenn man ein Auto baut, braucht man Eisen für die Karosserie, das Eisen wird in den Minen Australiens, Brasiliens und China gefördert und man muss es kaufen; man braucht Reifen, deren Hauptproduzenten sind Japan, Frankreich und die Usa und man muss sie kaufen; man braucht Glas für die Scheiben und man muss es kaufen; man braucht Benzin damit das Auto läuft und man muss es in den arabischen Staaten kaufen, usw. Ein anderes Beispiel: um Möbel herzustellen braucht man Holz, Holz findet man hauptsächlich in den nordischen Ländern oder in Afrika bzw. Südamerika. Um einen Kühlschrank zu produzierenbraucht man Stahl, also muss man Eisen kaufen, usw. usw, und so kann man fortfahren mit allen Produkten, die wir täglich benutzen.
Dies ist die realistische Situation, in der siche in Proletariat wiederfindet, sobald es die Macht erobert. Erst in einem zweiten Schritt, nach einer Weltrevolution oder einer fast weltweiten wird es möglich sein zum Kommunismus überzugehen.
Lenin und die Bolschewiken waren sich dessen nur zu bewußt, als sie 1917 in Russland die Macht ergriffen. Tatsächlich sprechen die Bolschewiken und Lenin in den diversen Schriftstücken der Zeit nie von Kommunismus in Russland, sondern von Übergangsphase mit einer staatskapitalistischen Wirtschaftsform unter revolutionärer Leitung.
Lenin “Unser Staatskapitalismus unterscheidet sich grundsätzlich vom Staatskapitalismus der Länder, die eine bürgerliche Regierung haben, eben weil bei uns der Staat nicht durch das Bürgertum vertreten wird, sondern vom Proletariat, das das volle Vertrauen der Bauern zu erobern gewusst hat”
Lenin - “Brief an die russische Kolonie in Nordamerika” - November 1922
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Die Revolution in Russland wird also von den Bolschewiken richtigerweise als ein Anfang gesehen, als der Anfang einer internationalen Revolution, die zum Kommunismus führen muss. Um eine internationale Revolution zu erreichen ist es allerdings notwendig, die Kommunistische Internationale wieder ins Leben zu rufen, damit auch die anderen Proletarier der anderen Nationen Revolutionen anzetteln um an die Macht zu kommen, und so die verschiedenen Ökonomien unter proletarischer Führung zu vereinen.
Die Kommunistische Internationale wird daher prompt 1919 von den Bolschewiken eingerichtet.
Lenin präzisiert in seinen Texten, dass wenn die europäische Revolution nicht bald kommt, auch die russische Revolution dem Untergang geweiht ist. Das beruht auf der Tatsache, dass es auf der einen Seite den Druck von außen seitens der internationalen Bürgertümer gab, die alles daran setzten die russische Wirtschaft zu Fall zu bringen indem sie verhinderten, dass an Russland die Produkte verkauft wurden, die es benötigte; auf der anderen Seite wegen der inneren Spannungen und Protesten, die aufgrund der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufkamen, in die das revolutionäre Russland wegen des Mangels and Produkten geriet, bedingt durch den Boykott seitens der anderen bürgerlichen Nationen. Auch darf man die andauernden bewaffneten militärischen Interventionen nicht vergessen, die die verschiedenen Bürgertümer unternehmen um die Revolution zu Fall zu bringen.
Die Gegenrevolution
Stalin und seine Leute verkörperten die Gegenrevolution in Russland, kurz nach Lenins Tod. Mit dem Slogan “ Aufbau des Sozialismus in nur einem Land” wurde das Konzept der russischen Revolution ans Anfang der internationalen Revolution (um so zu einer höheren Gesellschaftsform zu gelangen) verworfen, um die Lüge zu proklamieren der “Sozialismus” oder der “Kommunismus” existiere schon in Russland und müsse gestärkt werden. Somit wurde das Hauptziel die proletarische Revolution in den anderen Nationen voranzutreiben verworfen und die Kommunistische Internationale langsam aufgelöst.
Indem der kommunistischen Politik diese grundlegenden Punkte genommen wurden, wird die Politik Stalins und seiner Leute ganz offen bürgerlich, in diesem Fall klar gegenrevolutionär. Von der vorläufigen Führung seitens des revolutionären Proletariats über den Staatskapitalismus der russischen Wirtschaft unter Lenin ging man über zur definitiven bürgerlichen Leitung im Staatskapitalismus Stalins. Mit anderen Worten, Stalin und seine Gefolgschaft versteckten hinter dem Slogan “Sozialismus in nur einem Land”, dass sie die neuen bürgerlichen Verwalter der russischen Wirtschaft wurden, in der Leitung der Geschäfte an die Stelle der privaten Kapitalisten traten und dadurch endgültig von dem Ziel abrückten zu einer höher entwickelten Gesellschaft zu gelangen.
Stalin: “Theorie des Sozialismus in nur einem Land” « Zuerst sah man eden Sieg der Revolution in nur einem Land als unmöglich an, weil man davon ausging es sei notwendig, dass die Proletariate aller fortgeschrittenen Länder, oder zumindest deren Mehrheit, gemeinsam vorgingen um das Bürgertum zu besiegen. Heute entspricht diese Sichtweise nicht mehr der Realität. Heute muss man die Möglichkeit eines solchen Sieges einräumen, weil die ungleiche und sprunghafte Eigenschaft der Entwicklung der unterschiedlichen kapitalistischen Länder in der Periode des Imperialismus, die Entwicklung der katastrophalen inneren Widersprüche des Imperialismus, die unvermeidbare Kriege herbeiführen, die Entwicklung der revolutionären Bewegung in allen Ländern der Welt, all dies bedingt nicht nur die Möglichkeit, sondern die Unvermeidbarkeit eines Sieges des Proletariats in einzelnen Ländern. » Stalin 1925 |
Aber die Irreführung, der Betrug des “ Sozialismus in nur einem Land” kann die Wirklichkeit nicht verändern und daher bleiben in Stalins Russland sämtliche kapitalistischen Eigenschaften bestehen: die Lohnarbeit, die Ausbeutung, die Bürgerlichen in der Rolle der Bürokraten der “pseudokommunistischen” Partei, der Wettbewerb, der Handel, die Banken, die Interessen, die Gewinnen und nicht zuletzt oder weniger wichtig die aggressive imperialistische Expansionspolitik Stalins (erst durch die Allianz mit dem Nazi Hitler und anschließend durch die Allianz mit den feindlichen “imperialistischen” Mächten).
Viele große Führer der Bolschewiken, die konsequent blieben in der Verfolgung der internationalistischen kommunistischen Politik (Lenins) verloren ihr Leben, weil sie sich gegen die gegenrevolutionäre bürgerliche Politik Stalins stellten: von Zinov’ev zu Kamenev, von Bucharin bis Trockij.
Aber die bolschewistische Erfahrung und das Opfer der antistalinistischen Bolschewikenführer war nicht umsonst.
Die bolschewistische Erfahrung mit Lenin hat für uns einen unschätzbaren Wert: sie hat uns den richtigen Weg gezeigt, auf den wir zusteuern und dem wir folgen müssen, und der weiterhin Gültigkeit hat. Das Opfer der antistalinistischen Bolschewikenführer muss uns eine wertvolle Lehre sein um zu verhindern, dass ein neuer Stalin entsteht.
Wir müssen verhindern, dass in unseren Reihen Leute wie Mao oder Castro den “Kommunismus oder Sozialismus in nur einem Land”, nämlich den bürgerlichen Staatskapitalismus als höhere Gesellschaft, also als den wirklichen Kommunismus verkaufen.
Mittlerweile ist die angesammelte Erfahrung riesig und uns wissenschaftlichen Kommunisten ist nur allzu klar wie wir vorzugehen haben, was zu tun und was zu vermeiden ist. Jetzt braucht es den tagtäglichen Einsatz, der uns zu unserem Ziel führt.
Festpunkte der marxistischen Wissenschaft
Wir stellen dem Leser hier ein Kapitel des Heftes “Der Mensch und die moderne Gesellschaft” vor, herausgegeben von “Lotta Comunista” 1996
(….) Die Kämpfe um die Märkte schüren die poltischen Spannungen. Die Handels- und Währungskriege münden, falls sie keine wirtschaftliche Lösung finden, in militärische Kriege.
Durch den Weltmarkt verbindet sich also das Los aller Menschen: in der Wirtschaft wie in der Politik.
Mit dem Kapitalismus, mit der Formation des Proletariats ist der Internationalismus kein einfaches Ideal, kein rein moralisches Gefühl mehr, sondern wird zu einem Verhältnis, einer wirklichen Verbindung unter der großen Menschenmasse; eine Möglichkeit und eine Notwendigkeit, eine soziale, materielle Kraft einer Klasse, die notwendigerweise in der ganzen Welt gegen das Kapital kämpft; eine "neue Macht", wie Marx und Engels sie nennen, die die wirkliche Bewegung, die Zukunft der Menschheit determinieren kann.
Der Internationalismus der Marxisten ist also keine allgemeine Brüderlichkeit zwischen den Menschen, sondern qualifiziert sich als proletarischer Internationalismus; K.Marx ersetzt das Motto der utopistischen Handwerker "Alle Menschen sind Brüder" für den Kommunistischen Verband durch das Motto "Proletarier aller Länder, vereinigt euch": internationale Vereinigung einer Klasse zum Kampf gegen die dominante Klasse.
Das Proletariat hat keine nationalen Interessen, in strategischem und geschichtlichem Sinn. Sein historisches Interesse ist die Beseitigung der kapitalistischen Produktionsweise, die ihn zu einer den wechselnden Ereignissen des Marktes unterliegenden Ware macht; sich die Produktionsmittel anzueignen und ihnen den Kapitalcharakter zu nehmen um sie der Menschheit statt dem Profit in Dienst zu stellen; die Konkurrenz, diese blinde und chaotische Regelung der Produktion zu beseitigen und zu einer bewussten Regulierung nach einem Plan überzugehen.
Nur dann werden Krisen und Kriege verschwinden können.
Der Kommunismus kann nicht auf nationaler Ebene verwirklicht werden, nur auf globaler, weil die Produktion international ist. Der Kommunismus wird möglich wegen dieser Internationalisierung der Produktion, und sie wird ihn zu seinem höchsten Grad treiben.
Mit anderen Worten: der Kapitalismus schafft die Bedingungen für eine höhere Gesellschaft, behindert sie aber gleichzeitig: deshalb ist der Internationalismus ein Kampf, nicht nur ein simples theoretisches Problem. Sich darauf zu beschränken die globale Vernetzung zu sehen, würde zu dem Gedanken führen, dass eine internationalistische Vision sich spontan aufzwingen müsste; in Wirklichkeit schreibt der Verbleib der gegensätzlichen bürgerlichen Interessen vor, dass die internationalistische Politik das Resultat eines Klassenkampfes sein muss, nicht eines allgemeinen Nachdenkens über das Schicksal der Menschen.
Unser internationalistischer Kampf zielt darauf, den Arbeitern ein Bewusstsein über die grundlegende Bindung zu verschaffen, die sie als Klasse auf internationaler Ebene vereint und dem Bürgertum gegenüberstellt, dem ihres Landes und zu allererst ihres Betriebes.
Von den alltäglichen Problemen, von der anzunehmenden Einstellung gegenüber dem eigenen Betrieb (Zusammenarbeit mit dem Kapital um gegen die Konkurrenz anzukämpfen oder Verteidigung der Klasse, mit der Aussicht auf eine Verbindung mit den Klassengenossen der konkurrierenden Gruppen, in Italien und im Ausland) ausgehen um zu den internationalen Problemen, in die der italienische Imperialismus verwickelt ist durch genauen dessen Anklage zu gelangen. Dem Geist und Stolz des Betriebes oder der Nation den Stolz und das Bewusstsein Mitglieder einer Klasse zu sein, die die Zukunft der Menschheit repräsentiert, entgegensetzen.
Heute Bewusstsein polarisieren, die Menschen auf internationalistische Positionen einschwören, den täglichen Einsatz und die strategische Vertiefung durch die Bindung an die leninistische Partei stärken: das ist der obligatorische Weg und das Streben jedes Internationalisten. Nur die Entwicklung der internationalistischen Partei heute wird es erlauben, die entscheidenden Schlachten von morgen mit der Möglichkeit zu siegen in Angriff zu nehmen: gegen die imperialistischen Kriege, für die kommunistische Revolution.
Festpunkte der marxistischen Wissenschaft
Wir fahren mit der Vertiefung des falschen Sozialismus fort, d.h. des als “Sozialismus” getarnten Staatskapitalismus
EX DDR – EX UdSSR – EX OSTBLOCKLÄNDER KEIN SOZIALISMUS
Das Unternehmertum und die falschen Sozialisten und Kommunisten haben uns zu verstehen gegeben (und selbst heute wollen sie uns noch glauben machen), dass es in den Ostblockländern ( UdSSR, DDR , Polen, Tschecheslowakei, Ungarn, usw.) den Sozialismus oder Kommunismus gegeben habe.
Alles Lüge. Der wissenschaftliche Marxismus hat schon seit den 50er Jahren klar gestellt, dass in diesen Ländern absolut kein Sozialismus existierte, dass es sich um einen Betrug handelte um die Arbeiter zu blenden, und eigentlich der (Staats) kapitalismus regierte.
Hätte es sich um einen “Sozialismus “ oder den “Kommunismus” gehandelt, wie sie behaupteten, hätten wir in diesen Ländern all die Gesetzmäßigkeiten der Geschäftemacherei und der Ausbeutung, die für den Kapitalismus typisch sind, nicht finden dürfen. Stattdessen hätten wir die Arbeiter an der Macht antreffen müssen, von wo sie die Gesellschaft leiteten.
Schauen wir uns die Zeitungen aus der Zeit an, berichten sie uns ausdrücklich, wie die Wirklichkeit in diesen fälschlicherweise als “sozialistisch” definierten Ländern aussah: Arbeitslosigkeit und Ausbeutung, Inflation und Konkurrenz, Banken und Profitte, Produktivität und Opfer, Streiks und Klassenkampf.
Es besteht absolut kein Zweifel: Kapitalismus.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Kämpfen, die die (super ausgebeuteten) Arbeiter dieser Länder in jenen Jahren führten. Besonders harte und explosive Kämpfe, die genauso hart und brutal unterdrückt wurden.
Hier liefern wir einige wichtige Fakten:
Es ist offensichtlich, es existierte kein “Sozialismus“ oder “Kommunismus”! Um ihre Lebensbedingungen zu verteidigen waren die Arbeiter gezwungen, wie die Arbeiter in den westlichen “nicht sozialistischen” Ländern ständig zu kämpfen und zu streiken und somit gegen den teuren Lebensunterhalt zu protestieren, gegen die Erhöhung des Arbeitstempos zu demonstrieren, gegen die Lohnkürzungen zu kämpfen, für das Recht sich zu organisieren Fabriken zu besetzen, wegen der Opfer der Repression zu demonstrieren … usw., usw.
Wie schon gesagt, hat das Unternehmertum kein Interesse daran die wahre Natur der sozialen Wirklichkeit publik zu machen und zu klären, und die Pseudo-Kommunisten oder naiven Pseudo-Revolutionäre verstehen dies nicht.
Uns Kommunisten, die wir die Analyse des wissenschaftlichen Kommunismus benutzen, fällt die Aufgabe zu klarzustellen, wie die Gesellschaft wirklich funktioniert.