FÜR EINE ÜBERLEGENE GESELLSCHAFT OHNE KONTRASTE KÄMPFEN

 Zwist unter den Imperialisten: USA gegen China undRussland.

 Es liegt auf der Hand: Die kapitalistische Demokratie kann keine Stabilität garantieren.

 

 

 

 

Auf der Weltbühne schließen die Großmächte es nicht mehr aus, dass zwischen ihnen möglicherweise Kriege ausbrechen könnten. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Es hat so ausgesehen, als hätte die Demokratie über die Barbarei der Kriege triumphiert. Illusorisch. Der als Zivilisation getarnte alte Kapitalismus ist weiterhin präsent, und es geht ihm besser denn je.

Der Grund für diese heute erneut auftretende Gefahr ist das imperialistische China, neu aufstrebende Supermacht, die sich gemeinsam mit Russland verstärkt in die internationalen Beziehungen einmischt. Ein Hindernis, das das amerikanische Großunternehmertum, das den ersten und zweiten Weltkrieg gewonnen hat, nicht  tolerieren kann. Dieser chinesische Imperialismus wird von einem mächtigen und effizienten staatlichen Industriebürgertum geleitet, das sich nun stark genug fühlt und bereit ist, die andere imperialistische Großmacht, nämlich die Vereinigten Staaten, offen herauszufordern. 

In diesem Kampf zwischen gigantischen Räubern fällt es, wie schon in der Vergangenheit  gesehen, kaum ins Gewicht, unter welcher Staatsform sich die Kontrahenten zum Kampf präsentieren: Demokratie in den USA, Einheitspartei und Pseudo-Kommunismus in China, junge Demokratie im Falle von Russland. Was in ihrem Konflikt untereinander Gewicht hat, sind die jeweiligen wirtschaftlichen Interessen, die die Regierungen vertreten, und deren unersättliche Hunger nach Profit.

Hunderte Millionen von Menschen haben ihr Vertrauen darauf gesetzt, dass die Demokratie Frieden und Stabilität garantiert. Aber die kürzlich stärker gewordenen Spannungen zwischen den USA, Russland und China und der aktuelle Raketenangriff auf Syrien scheinen diese Überzeugung erheblich erschüttert zu haben. Die Menschen sind sich nicht mehr sicher, sie beginnen zu wittern, dass etwas nicht stimmt und Furcht kommt auf.

Recht haben sie: Die Stabilität bröckelt jeden Tag mehr. Auf der einen Seite der Angriff auf den festen Arbeitsplatz seitens aller Regierungen in ganz Europa (der letzte von Macron auf die französischen Eisenbahner), auf der anderen die USA, die Russland und China als Hauptgefahr erklären und sie ohne zu Zögern provoziert, auch aus nichtigen Gründen. Man ist auf einen Zusammenstoß aus, das ist offensichtlich. Irgendetwas funktioniert nicht mehr im System Frieden=Demokratie, irgendwas ist nicht mehr ganz klar.

DAS IST DIE NATUR DES KAPITALISMUS sagen wir Marxisten. Dies ist der Kapitalismus, egal ob demokratisch oder nicht.

Die Demokratie muss im Dienst der kapitalistischen Geschäftemacherei stehen, auch in Konfliktsituationen. Deshalb muss für die kapitalistischen Räuber in Zeiten, in denen sie gegen die “Feinde” zu Felde ziehen, auch die Demokratie bereit sein, mitzumachen. Sie muss unbedingt glaubhafte Vorwände finden, die die Massen überzeugen können, dass der Eingriff gegen den “Gegner” mehr als rechtens (und natürlich demokratisch) sei.

Die überlegene sozialistische oder kommunistische Gesellschaft ist nicht so. Sie hat das Problem Produkte zu verkaufen um Gewinn zu machen und die “Feinde” zu besiegen, um sie aus dem Weg zu schaffen oder um ihnen ihre Marktanteile wegzunehmen und den Profit der Gewinner zu steigern nicht.

Die sozialistische Gesellschaft vereint den Markt mit der Produktion, sie teilt ihn nicht in viele rivalisierende kapitalistische Nationen. Hier werden die Güter gerecht unter der produktiven Bevölkerung verteilt werden.

Es ist eine völlig andere Gesellschaft. Überlegen eben.

Um dieses Ziel zu erreichen rufen wir die jungen Leute und Arbeiter auf aktiv zu werden und sich uns anzuschließen. Um sich im Kampf für eine Sache einzusetzen, die der ganzen Menschheit zu Gute kommt.

VIELE KLEINE ATOMBOMBEN

FÜR DIE GROßE AUFRÜSTUNG AMERIKAS

 

Es scheint die neue Militärphilosophie zu sein, die Raketen von Schiffen, U-Booten und kleinen Flugzeugen mit Atomsprengköpfen zu bestücken. Kleine Atombomben, die zwar nicht soviel Sprengkraft besitzen, dass sie eine ganze Stadt zerstören könnten, wie es bei Hiroshima und Nagasaki der Fall war, aber doch einen Teil einer Stadt, mit der zugehörigen radioaktiven Verseuchung usw. Dem amerikanischen und russischen Establishment zufolge besitzen sie solche Waffen schon, und die Chinesen sind schon nahe dran.   

Offiziell bedient sich die Trump-Regierung des Vorwands der russische Imperialismus verfüge schon über die ausgefeilte Kriegstechnologie, um die Aufrüstung und Modernisierung des eigenen Waffenarsenals zu rechtfertigen: “Es ist unsere Antwort auf die russische Expansion ihrer (nuklearen -A.d.R.) Kapazität und deren Natur, ihrer Strategie und Doktrin’- hat Mattis (US Verteidigungsminister –A.d.R.) wiederholt”,  berichten die Nachrichten von LA 7 am 3.Februar.

In Wirklichkeit ist es das militärische Ziel Amerikas, der aufstrebenden Großmacht China (eine drohende Gefahr) die Stirn zu bieten. Das ‘Handelsblatt’ vom 23.März formuliert so: Vor allem Peking wird als Konkurrenz angesehen. Zwar liegt China, was seine Verteidigungskosten angeht, immer noch weit hinter den USA – die Vereinigten Staaten steckten im Jahr 2016 fast viermal so viel in ihre Streitkräfte wie China – doch das Land holt schnell auf. Erst vor wenigen Wochen beschloss der Nationale Volkskongress, die Verteidigungsausgaben um stolze acht Prozent zu erhöhen. Das wurde natürlich auch in Washington registriert. Präsident Trump machte erst vor wenigen Tagen deutlich, dass er ein Heranrücken einer anderen Macht an die militärische Stärke der USA nicht akzeptieren werde. -‘Wir geben 700 Milliarden Dollar für unsere Streitkräfte aus. Und vieles davon dafür, dass wir viel stärker bleiben als jede andere Nation der Welt‘-, so der Präsident. –‘Wir werden nie irgendjemandem erlauben überhaupt in unsere Nähe zu kommen-“.

Das eigentliche Ziel der Aufrüstung der USA ist also nicht Russland (oder Nordkorea oder der Iran), wie Minister Mattis behauptet, sondern offensichtlich China. Eine Nation, die in Zukunft wahrscheinlich die wirtschaftliche Kraft besitzen wird, den amerikanischen Imperialismus auch militärisch herauszufordern. Um die sekundäre Rolle Russlands zu belegen führt das Handelsblatt bzgl. des erneuten Anstiegs der amerikanischen Militärausgaben genauer aus: “Republikaner und Demokraten einigten sich auf einen Zuwachs von mehr als 60 Milliarden Dollar.  Allein diese zusätzlichen Ausgaben entsprechen fast dem gesamten Militärhaushalt Russlands“ (idem). Auch für Obama war der russische Imperialismus kein wirkliches Problem, denn im März 2014 hatte er erklärt: “Russland ist nicht mehr als eine regionale Macht”.

Die neue vom gesamten Kongress unterstützte Trump-Regierung leitet also eine bedeutende politische Wende in der amerikanischen Militärpolitik ein. Eine Wende, die sicherlich die Zukunft des Imperialismus Washingtons prägen wird.

Ist Trump tatsächlich ein Verrückter, oder ein Mensch mit Größenwahn, der die Welt erobern will? Oder ein Geschäftemacher, der sich für die Interessen der Militärindustrie stark macht? “In Trump haben Militär und Waffenindustrie einen mächtigen Verbündeten. Die USA rüsten auf wie lange nicht.- ‚Ich liebe das Militär. Ich werde es wieder aufbauen. Es wird stärker und größer sein als jemals zuvor‘- versprach er bereits im Wahlkampf“ . (Der Spiegel -15.Februar).

Es mag so scheinen, aber Trump verfolgt nicht seine eigenen, persönlichen Interessen. Trump setzt sich für die Interessen der großen multinationalen Firmen und amerikanischen Banken ein, die in der ganzen Welt Geschäfte und Verdienst machen und wollen, dass das so bleibt  und nicht an andere aufstrebende Großbürgertümer geht, wie beispielsweise das chinesische, das darauf aus ist, die vorherrschende Weltmacht zu werden und versucht, den anderen Bürgertümern Platz abzugewinnen, denn sie sind alle gleich räuberisch. Die Tatsache, dass im Kongress (wie vom Handelsblatt und anderen Zeitungen berichtet) sowohl die republikanischen als auch die demokratischen Abgeordneten (die sich Trump im Wahlkampf stark widersetzt hatten), den von Trump selbst vorgeschlagenen umfangreichen Anstieg der Militärausgaben unterstützt und abgesegnet haben, bedeutet, dass die wachsende Aggressivität kein persönliches Anliegen eines arroganten und verrückten Präsidenten oder Freundes der Militärindustrie ist, sondern eine Entscheidung des gesamten amerikanischen Establishments, mit Senatoren und Abgeordneten (und dies um, wie wir immer wieder wiederholen, US Banken und Industrien in der Welt zu bevorteilen), die am Ende voll und ganz mit dem Tycoon zusammenarbeiten:  “Make America great again”.

Eine amerikanische Militärpolitik, von der die Regierung in Washington meint “Diese sei dringend notwendig für die nationale Verteidigung der USA … Der Haushalt sieht die Bestellung von 14 neuen Schiffen und 114 neuen Flugzeugen vor. Auch sollen fast zehn Milliarden Dollar in die Raketenabwehr fließen“ (Handelsblatt -ibidem).

Natürlich wird, wie es in der bürgerlichen Politik üblich ist, nie die volle Wahrheit über den wirklichen Gebrauch der Waffen gesagt. Der heuchlerische Grund für den gigantischen Aufbau der Kriegsmaschine heißt mittlerweile “ Abschreckung, um Kriege abzuwenden”, (so warnt Trump).  

Eigentlich erhitzt die Spannung zwischen den alten Bürgertümern und den neuen Mächten die Erde wieder gewaltig und beschwört “beklemmende Erinnerungen” herauf, wie einige Zeitungen schreiben.

Würde Marx noch unter uns weilen, würde er sicher sagen, was er schon in seinem berühmten ‘Das Kapital’ schrieb: ‘Dies liegt in der Natur des Kapitalismus, der man nicht entgeht’.


 

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2017, WELTWEITE AUFRÜSTUNG: REKORD IM ZWIST UNTER DEN BÜRGERTÜMERN

 

IN DER KAPITALISTISCHEN WELT, WO DIE ‘FRIEDLICHE’ KONKURRENZ IMMER MEHR KRISEN UND KRIEGE AUSLÖST, STEIGEN DIEALS  ‘ABSCHRECKUNG’ GETARNTEN MILITÄRAUSGABEN IMMER WEITER AN.

 

 

Die Militärausgaben der USA steigen um satte 80 Milliarden auf einen Gesamtbetrag von jährlich 700 Milliarden. Dem steht ein Anstieg von 8% jener Chinas für insgesamt 224 Milliarden pro Jahr entgegen. Saudi-Arabien steigt zur dritten militärischen Weltmacht auf, mit Ausgaben in Höhe von 69,4 Milliarden und überholt sogar die Russen (66,3) (Quelle: Sipri-Stockholm). Das ist die Reaktion auf das Aufstreben des imperialistischen Giganten China, das die Temperatur im Hitzegefecht unter den Bürgertümern der Welt anheizt.  

Ein Ereignis -der Aufstieg des asiatischen Giganten- das für uns heute normal ist, das viele in der Nachkriegszeit allerdings nicht vorhergesehen haben. Im Gegenteil, einige Flügel der Linken glaubten, dass sich die industrialisierten Länder wegen des letzten Weltkrieges zurückentwickeln würden, mit einer Rückkehr der Proletarier aufs Land. Andere wiederum sagten vorher, dass ein neuer Weltkrieg schon vor der Tür stehe, der die Industrienationen völlig zerschlagen würde. Dem Marxisten Arrigo Cervetto, Mitbegründer der heutigen großen Organisation ‘Lotta Comunista’, war das Aufstreben der asiatischen Giganten damals schon klar. In seinem
Aufsatz “Le Tesi del ‘57” schrieb er: “Es ist unvermeidbar, dass alle gestern und heute noch unter kolonialen oder semi-kolonialen Bedingungen existierenden Länder durch mehr oder weniger brutale Kämpfe ihre politische Unabhängigkeit gewinnen werden. … Je mehr die politische Unabhängigkeit wächst, desto mehr steigen die ökonomischen Bedürfnisse … der Länder, die, aufgrund ihrer produktiven Kapazität, selbst im Stande sind mit Hilfeleistungen, Darlehen, Export von Kapital und Warenhandel zur industriellen und landwirtschaftlichen Entwicklung der unterentwickelten Gebiete beitragen können. … Das Beispiel von China und Indien sollte genügen, um die Gültigkeit dieser Behauptung zu bestätigen”. Mit anderen Worten, erklärte Cervetto, würden zurückgebliebene Länder wie China und Indien (wir reden von den 50er Jahren), dank der Investitionen, die die westlichen Länder auf ihrem Gebiet tätigen würden, die semi-koloniale Phase überwinden und dann selbst kapitalistische Mächte werden. Genau so sieht es heute aus.

Beeindruckend, wie man mittels der marxistischen Analyse das Funktionieren des Kapitalismus sehr gut verstehen, und in manchen Fällen sogar präzise Vorhersagen machen kann.

Der damals vorhergesagte imperialistische asiatische Riese ist heute Wirklichkeit geworden.

Dank seiner wirtschaftlichen Potenz hat China in den vergangenen Monaten (kaum publik gemacht) gemeinsam mit Russland als Zahlungsmittel im Rohölgeschäft  den Petro-Yuan an Stelle des Dollars (seit 50 Jahren gebräuchlich) eingeführt, und somit das Bürgertum der USA offen herausgefordert. Zur gleichen Zeit wiederholt der chinesische Präsident Xi Jinping ohne Vorbehalt, er wolle (gemeinsam mit den BRICS-Ländern) unbedingt “mehr Platz in der Welt” um die eigenen Geschäfte auszuweiten. Dies bedeutet in der kapitalistischen Welt  … Zusammenstöße und … Kriege.

Man könnte entgegnen: Warum “Zusammenstöße” und “Kriege”? Die Welt kann auch ohne Kriege prima funktionieren, es ist Platz für alle! Übertreibt man da nicht etwa?

Nein, es handelt sich nicht um Übertreibungen. In der kapitalistischen Welt der Konkurrenz bedeutet das Aufsteigen eines neuen mächtigen Bürgertums, wie es schon in der Vergangenheit geschehen ist und von Marx genau analysiert wurde, Zusammenkrachen; es bedeutet Einmischen in die Geschäfte der konkurrierenden Bürgertümer. Und nicht nur das, die schon existierenden Bürgertümer sehen in der enormen Ausdehnung eines neuen großen Konkurrenten eine zukünftige Gefahr, die sie irgendwann wegfegen könnte. So kann man sich deren Besorgnis und die Dimension des Aufeinandertreffens leicht vorstellen.

So erklärt sich die amerikanische Reaktion und der vom Forschungszentrum Sipri registrierte  schwindelerregende Anstieg der Militärausgaben. Aber nicht nur das. Trumps Regierung nötigt die  NATO-Verbündeten auch ihre Bewaffnung zu stärken und zu modernisieren, offensichtlich in Kontrast zu China und Russland.

Wie gesagt, die von Sipri genannten Zahlen zeigen auch die nie dagewesene Tatsache, dass Saudi-Arabien im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Anstieg der Militärausgaben verzeichnete, Russland überholt hat und dritte Militärpotenz geworden ist, gleich hinter den USA und China.

Auch diese Tatsache ist kein Zufall, sondern hat seine ganz spezifische Bedeutung. Der amerikanische Imperialismus hat die konsistente Verstärkung des radikalen arabischen Landes geliefert. Das amerikanische Bürgertum versucht, sich einen starken Alliierten, eine militärische Bastion im mittleren Orient zu schaffen, immer als Gegengewicht zu China und Russland. Die enorme Unterstützung der USA bei der Bewaffnung Saudi-Arabiens ist die Antwort auf die Intensivierung des Aktivismus im Iran, Syrien, der Türkei, von Volksgruppen im Yemen, in Afghanistan, Libanon usw., alles Kräfte, die direkt oder indirekt von Russland und China unterstützt werden. Es ist also alles aneinander gekettet.

Der chinesische Imperialismus schaut diesem Aufrüstungswettrennen natürlich nicht untätig zu. Mit dem Ziel sich “mehr Platz in der Welt” zu verschaffen, bewaffnete das Land sich bis aufs geht nicht mehr. Sipri berichtet, dass die Militärausgaben in China wahnsinnig in die Höhe geschnellt sind. Dennoch ist der asiatische Gigant noch weit davon entfernt, das Militärbudget der Vereinigten Staaten zu erreichen, die Ausgaben Pekings (Sipri Schaubild) liegen bei einem Drittel derjenigen der USA. Aber die Distanz verringert sich unheimlich schnell.     

Der russische Imperialismus registriert hingegen einen Stopp der konsistenten Militärausgaben vorangegangener Jahre. Er ist keineswegs pazifistisch geworden. Auf keinen Fall. Es handelt sich um eine Notwendigkeit, bedingt durch den Rückgang der Finanzen, verursacht durch den starken Preisverfall des Rohöls (von dem er abhängt) der vergangenen Jahre. Man nutzt die  ‘Pause’ allerdings - so Sipri weiter- um die eigene Kriegstechnologie zu verfeinern.

Machen wir uns bezüglich einer friedlichen Welt also keine Illusionen. Das liegt auf der Hand.

Die heutige “moderne” Welt ist und bleibt immer noch der von Marx studierte “alte” Kapitalismus: Konkurrenz, Profit, Interessen der Bürgertümer, Frieden, Krise und … Kriege.

 

-STREITIGKEITEN UNTER BÜRGERTÜMERN-

ANGST VOR CHINA

DIE UNAUFHALTSAME ENTWICKLUNG DES ASIATISCHEN RIESEN MACHT DEM WESTEN ANGST.

 

 

Obama hatte versucht ,China mittels internationaler Abkommen wie NAFTA, TPP und TTIP wirtschaftlich und politisch zu isolieren. Trump greift stattdessen direkt an. Er erklärt China offen zur Gefahr Nummer Eins für die USA (zusammen mit Russland), erhöht die Einfuhrzölle auf chinesische Waren, steigert die amerikanischen Militärausgaben ungemein und drängt auch die NATO-Verbündeten sich zu bewaffnen. 

  

 

Der chinesische Imperialismus ist ohne Zweifel dazu prädestiniert, die erste Weltmacht zu werden. Mit einem BIP, das wie im Moment um 6-7% jährlich wächst, verdoppelt China in 10 Jahren seine Wirtschaftsmacht. Damit ist Chinas Wirtschaft auf dem gleichen Niveau wie die der USA und halb so stark wie die aller europäischen Staaten zusammen. Der Gigant wird die Superweltwirtschaftsmacht sein.   

Es ist offensichtlich, dass diese Aussicht sämtliche westliche Bürgertümer in Aufregung versetzt.

Bis vor einem Jahr wurde China von den industrialisierten Unternehmertümern als eine normale Nation  gesehen und der chinesische Markt war für sie eine Gelegenheit zu investieren und Verdienst einzuheimsen, aber seit Präsident Xi Jinping Anfang des Jahres offiziell erklärte, dass China die treibende Macht des Planeten werden will, und zwar nicht nur wirtschaftlich sondern auch militärisch, haben alle so richtig kalte Füße bekommen. Nun macht der Drache richtig Angst.

So ist man von der großen Gelegenheit für Finanz und Industrie Verdienst zu machen heute dazu übergegangen scharfe Kritik zu üben und  in den Medien heftigst anzugreifen.

Auch wenn die chinesische Regierung sich “kommunistisch“ nennt, ist es klar, dass sie absolut nichts mit Sozialismus zu tun hat. “Sie ist eine bürgerlich-kapitalistische Regierung, in der Form eines ‘Staatskapitalismus” - wie die Marxisten schon seit den 50er Jahren behaupten. Und das kapitalistische China verhält sich als solche wie alle Imperialisten: man versucht in der Welt zu expandieren um Profit zu machen. 

Um das Auslandskapital auszunutzen hat die bürgerliche Regierung Pekings eine Politik mit Namen “Die neue Seidenstraße” ausgearbeitet. Dieses Ereignis hat die Kapitalisten aller Welt in Unruhe versetzt. Die neue Außenpolitik sieht konsistente Investitionen von Kapital in Asien, dem Mittleren Osten und Osteuropa, sogar in Afrika vor. Hier scheint der chinesische Imperialismus besonders aktiv zu sein. Aber hier handelt es sich um ein Gebiet, das die Europäer für ihren eigenen “Vorgarten” halten. Die Chinesen sind hier allerdings nicht besonders gut angesehen. Folglich ein weiteres Element zur Beunruhigung. 

Die Zeitung “Il Fatto Quotidiano” beschreibt im Artikel vom 29.Mai diesbezüglich besorgt die Entwicklung in dieser Sache: “Afrika, ‘Kredite und  Subventionen von China’: möglicherweise wird der Yuan in 14 Ländern in die Währungsreserven einziehen”. Nach der überraschten Hervorhebung, dass China die Vereinigten Staaten in dem Gebiet schon 2009 überholt hat und Handelspartner Nummer eins ist, wird berichtet: “In den letzten Jahren hat sich Peking finanziell –teilweise oder gänzlich- an drei der wichtigsten infrastrukturellen Projekte Ostafrikas beteiligt: dem Damm Groβe Wiedergeburt in Äthiopien (4,1 Milliarden), der Eisenbahnlinie Mombasa-Nairobi (3,8 Milliarden) und dem Wasserkraftwerk Karuma in Uganda (2,2 Milliarden)“. Sie schreiben weiter: “Der größte Teil der Länder in dem Gebiet hat von China Kredite oder Subventionen erhalten  und daher wäre es ökonomisch günstiger  in Renminbi zurückzuzahlen … den chinesischen Yuan anzunehmen, den wir mittlerweile schon als ‘Gemeinschaftswährung im Handel mit Afrika” definieren können. Die Zeitung erklärt, dass praktisch viele afrikanische Länder, die einen engen Handel mit China unterhalten, es für günstiger ansehen, ihren Handel mit Peking nicht mehr in Dollar oder Euro, sondern in Renminbi abzuwickeln, also in chinesischen Yuan. Ein nicht unbedeutender Übergang bzw. Ereignis also. Was “il Fatto Quotidiano” allerdings am meisten Besorgnis erregt ist, dass “die wirtschaftliche Durchsetzungskraft des asiatischen Riesen sich in politischer und militärischer  Präsenz auswirkt”. Praktisch haben die Chinesen in diesem Gebiet mit wirtschaftlichen und finanziellen Investitionen begonnen, um sich dann politisch und militärisch einzumischen (wie es übrigens alle Bürgertümer machen, was die Zeitung allerdings nicht hervorhebt). 

Die Tageszeitung “Die Zeit” hingegen behandelt im Artikel vom 22. Mai “China: Das Ziel ist die Welt”  die heuchlerische Seite des chinesischen Expansionismus. Man unterstellt dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping falsch und tückisch und aus diesem Grund sehr gefährlich zu sein. Der Artikel argumentiert, dass Xi das -“ neue ‘Modell der Großmachtbeziehungen’  vom Westen  wolle. “ Es verlangt Respekt vor Chinas "Kerninteressen"-  aber gleichzeitig wird Tibet unterdrückt, die Souveränität über Taiwan und die Inseln im chinesischen Südmeer gefordert. “Die Zeit” schreibt weiter "Harmonie" und "Respekt" versteht Xi als Hinnahme, ja: Billigung seines weltpolitischen Konzepts, seiner Ziele, seiner Methoden. Dass auch andere Staaten Kerninteressen haben, die zu respektieren sind, will er nicht wahrhaben. Desgleichen blendet er aus, dass andere ebenfalls ihre souveränen Rechte geachtet sehen wollen“.

Der chinesische Imperialismus rühmt sich in der Welt und pocht auf seine Rechte, besteht auf seinen Forderungen, tritt allerdings gleichzeitig die Rechte anderer Nationen wie Tibet, Taiwan oder der Inseln im chinesischen Südmeer mit Füssen.

Im kapitalistischen System, bekräftigen wir, existieren in den kontroversen Beziehungen unter Bürgertümern keine zu respektierenden “Rechte”. Es existiert nur rauhes “Kräftemessen”. Wer am stärksten ist, kann seine ‘Rechte mit Gewalt’ durchsetzen, wer schwach ist, unterliegt. Der chinesische Imperialismus “verlangt” in der Welt formal seine ‘Rechte’, in Wirklichkeit zwingt er sie den konkurrierenden Bürgertümern mit all seiner wirtschaftlichen, politischen und militärischen Kraft, die er besitzt, auf.


 

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SYRIEN, DER UNGEWÖHNLICHE RAKETENANGRIFF  TRUMPS

 

 

DER RAKETENANGRIFF AUF SYRIEN WAR MEHR ALS EINE

WARNUNG FÜR DEN EXPANSIONISMUS RUSSLANDS UND 

CHINAS IN DER WELT, DIE GASPRODUKTION WAR DAS ZIEL

 

    

 Plötzlich und aus suspektem Grund startete im April der Abschuss von US Raketen auf  Syrien. Wenige Wochen zuvor hatte Washington ohne jegliche Vorwarnung die Einfuhrzölle auf chinesische Produkte nach Amerika mit viel Tamtam bedeutend erhöht. Einige Wochen später folgte dann der Rücktritt der USA vom Atomabkommen mit dem Iran. Im Laufe von 6 Wochen hat sich praktisch eine völlige Veränderung des internationalen Spektrums vollzogen. All diese Tatsachen sind unserer Meinung nach miteinander verbunden und nicht zufällig. 

     Dieses unvorhersehbare und aggressive Vorgehen kann man – unserer Meinung nach – nicht mit einem exzentrischen und überspannten Trump erklären, der die Muskeln spielen lassen will damit die Welt sieht ”America is great again”, und der deshalb Feinde und Konkurrenten angreift, um sie zu unterwerfen oder einzuschüchtern, wie Presse und Politiker verlauten lassen. Wir interpretieren es hingegen als Antwort des US-Imperialismus auf die immer zahlreicheren wirtschaftlich-finanziellen Initiativen Chinas und Russlands in der Welt, die von dem Bürgertum in Washington als Gefahr für die eigenen Interessen gesehen werden. In diesem Fall stellen die Bombardierung Syriens, die Zölle für China und der Rücktritt vom Atomabkommen mit dem Iran eine klare Reaktion Amerikas auf den Zug seitens der Imperialismen in Moskau und Peking (in Zusammenarbeit mit dem Iran und Venezuela) dar, den Dollar aus dem internationalen Ölgeschäft als Zahlungsmittel zu verdrängen und durch den chinesischen Yuan zu ersetzen. Eine Tatsache bedeutender Relevanz.      

     Tatsächlich begleichen diese Nationen ohne großen Aufhebens seit März (einige Wochen vor der amerikanischen Reaktion) ihren Handel mit dem wertvollen Rohstoff nicht mehr in Dollar, wie es bisher immer der Fall war, sondern mit chinesischen Yuan, Währung, die offiziell als “Petro-Yuan” bezeichnet wird. Auch andere Länder schicken sich an, diesem neuen System von Transaktionen zu folgen, darunter Saudi-Arabien, das im Rohölgeschäft eine wichtige Rolle spielt.

     Wie gesagt ,handelt es sich dabei nicht um eine Lappalie, sondern um eine international äußerst wichtige Neuheit. Vor allem wenn man in Betracht zieht, dass dadurch das Bretton-Woods-Abkommen von 1974 revidiert wird, mit dem der amerikanische Imperialismus damals der ganzen Welt den amerikanischen Dollar als Zahlungsmittel im internationalen Ölgeschäft vorschrieb, mit erheblichen Vorteilen für US Unternehmen und Finanz. Jetzt, da der Dollar an Gewicht verliert und fortschreitend vom Yuan ersetzt werden wird, wird sich all dies auf lange Sicht  – so die Experten - als großes, vielleicht sogar riesiges Problem für die Amerikaner entpuppen. Daher war die Reaktion der USA auf diese Veränderung selbstverständlich und zu erwarten. Aber keiner konnte wissen, wie und wo sie zuschlagen würden.  

      Schon vor einem Jahr, genau am 7. April 2017 hatte Trump die angeblichen Produktionsstätten von Nervengas in Syrien zum ersten Mal mit (nur ein paar) Raketen bombardieren lassen und beschuldigte das Assad-Regime, Gas gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen (Beschuldigung, die Präsident Assad und die Russen gegen die syrischen Rebellen erheben, die vorgeblich willentlich Gas in den eigenen Dörfern eingesetzt hätten um eine Gegenreaktion Amerikas auszulösen). Damals interpretierten wir den Raketenbeschuss mit der Notwendigkeit Trumps, der gerade erste gewählt worden war, sich gegenüber seinen Wählern als starker, sicherer und mächtiger Präsident zu profilieren. 

      Aber für die Raketen im April diesen Jahres in Syrien haben wir eine andere Erklärung. Mit diesem Zug will der amerikanische Präsident den Konkurrenten (wg. des Petro-Yuan eben) deutlich machen, dass die amerikanischen Imperialisten nicht untätig zuschauen, wie jemand ihnen die Geschäfte in der Welt vermasselt und die Konkurrenten die “Vorherrschaft der USA  in der Welt” gefährden. Tatsächlich wiederholt der Präsident nach der Anhebung der Einfuhrzölle für die Chinesen und dem Rücktritt vom Atomabkommen mit dem Iran, dass  “weitere Aktionen folgen werden”.

      Politik – Wirtschaft – militärische Aktionen: in der kapitalistischen Welt hängen all diese Dinge direkt und unweigerlich zusammen. Alles ist ineinander verkettet wie bei einem riesigen Schachspiel. Dinge, die in Peking passieren, können in direktem Zusammenhang mit Ereignissen in  Damaskus, Washington, Teheran und wer weiß wo noch stehen. 

     Aber zurück zu Syrien: Viele Beobachter haben unterstrichen, dass der amerikanische Raketenangriff im April etwas ungewöhnliches gezeigt hat. Bevor er den  Abschuss freigab, hat Trump dafür gesorgt Putin darüber zu informieren, wo die Raketen einschlagen würden um ihm zu versichern, dass sie keine russischen Militärstützpunkte im Land zerstören würden.   

Wieso machen die USA so etwas ungewöhnliches wie den “Feind” vor einem “Angriff” zu warnen?

      Die Zeitung Lotta Comunista gibt in dem Artikel “ Raketen-diplomatische Choreografie in Syrien” von April eine plausible Erklärung hierfür: “Moskau hat gezeigt, welches der -‘rote Faden’- in politischer und geografischer Hinsicht sein wird. Angesichts der Tatsache, dass ‘die [russischen -A.d.R.] Verteidigungslinien [von den amerikanischen Raketenabschüssen – A.d.R.} in Syrien nicht überschritten wurden’, wurde die Luftabwehr in Syrien nicht aktiviert”. Mit anderen Worten haben die Russen, als sie erfahren haben, dass der amerikanische Raketenabschuss auf Syrien kurz bevor stand, die USA durch ”Kontakte auf höchster militärischer Ebene” (Lotta Comunista –ibidem) wissen lassen, dass sie militärisch reagiert hätten, wären während der Bombardierung ihre Militärstützpunkte getroffen worden. Das ˙hätte natürlich eine Eskalation des Krieges bedeutet. Offensichtlich hatte Trump mit der Bombardierung Syriens nicht im Sinn, das militärische Chaos in dem Gebiet zu steigern. Syrien, einen engen Verbündeten Russlands  anzugreifen,  sollte für die USA ein starkes indirektes Zeichen setzen, es war ein Vorwand um die Muskeln spielen zu lassen, wie es oft unter Bürgertümern vorkommt. Eine Warnung an Moskau um die Russen davon abzubringen, den Yuan zur Bezahlung von Rohöl zu benutzen und zum Dollar zurückzukehren. Da Mitteilungen in der Politik normalerweise nicht direkt erfolgen, hat auch dies seinen Sinn. Dies würde somit das ungewöhnliche Verhalten des Präsidenten, den “Feind” Putin von dem bevorstehenden Raketenangriff ohne russische Militärstützpunkte, sondern nur syrische oder iranische zu attackieren in Kenntnis zu setzen, erklären.  

Dann ist es aber nur logisch weiterzudenken: haben die Amerikaner vielleicht Angst vor einer Reaktion der Russen, da sie immer und überall einen direktes militärisches Aufeinandertreffen mit ihnen vermeiden?    

Momentan könnte das sogar der Fall sein. Es ist allgemein bekannt, dass die Technologie der Zielortung ihrer Militärraketen zur See und in der Luft die beste der Welt ist. Somit stellt Russland einen von jeder Nation zu fürchtenden Feind dar. Mit ihrer “Warnung” an die Amerikaner wollten die Russen klarstellen, dass sie sich im Falle eines Angriffs auf sie nicht nur verteidigt hätten, indem sie die ankommenden Raketen abschießen, sondern dass sie ihrerseits höchst technologische, potente und vielleicht unaufhaltbare Raketen auf die Flugzeuge, Schiffe, und U-Boote der Amerikaner, Franzosen und Engländer, von denen der Angriff ausgegangen wäre, losgelassen hätten.

Wenn all dies tatsächlich passiert wäre, hätte dies eine Katastrophe für Amerika und seine Verbündeten ausgelöst, und folglich eine eklatante politische Niederlage Trumps, der gezwungen gewesen wäre zuzusehen, wie Amerika schwach und geschlagen auf der Weltbühne dasteht.

Trump wiederholt weiterhin, dass “weitere Aktionen folgen werden”. Wir werden sehen. 

Sicher ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der die Kämpfe unter den bürgerlichen Räubern letztendlich den ganzen Planeten ins Desaster stürzen werden. 

-JUGEND IN DER ARBEITSWELT-

DAS BÜRGERTUM FÜRCHTET

DIE UNION DER ARBEITER

 

 

DIE STÄRKE DER ARBEITER LIEGT IN DER EINHEIT

DIE STÄRKE DER BOSSE IN DER SPALTUNG DER LOHNABHÄNGIGEN

  

 

ARBEITER UND AUSBEUTER: ZWEI ENTGEGENGESETZTE KLASSEN.

Marx und Engels beschreiben im ‘Manifest der kommunistischen Partei’ das Funktionieren der kapitalistischen Gesellschaft klar und deutlich, und für heute wieder mehr als aktuell: “Die gesamte Gesellschaft unterteilt sich immer mehr in zwei feindliche Lager, in zwei große Klassen, die sich direkt konfrontieren: Bürgertum und Proletariat. … Die Arbeiter sind nicht nur Sklaven der bürgerlichen Klasse, des bürgerlichen Staates; jeden Tag und zu jeder Stunde dienen sie der Maschinerie des Aufsehers und des einzelnen bürgerlichen Fabrikanten. Solch ein Despotismus ist um so geiziger, verhasster und bitterer, je offener jener sein Endziel steckt: Profit”.

Je mehr ein Boss seinen Arbeiter ausbeutet, desto mehr verdient er. Verdienst ist der Zweck, warum der Boss den Betrieb erhält und führt. Der Angestellte wird nur als eine Quelle für Verdienst gesehen und nicht als Mensch, nur dazu wird er eingestellt und behalten um zu arbeiten. Ein Boss, selbst ein demokratischer, wird immer direkt oder indirekt alles tun, um aus dem Lohnabhängigen den maximalen Profit herauszuschlagen. All dies wird wissenschaftlich als ‘Ausbeutung’ definiert: das Gehalt so tief wie möglich zu halten; den Arbeitsrythmus aufs Maximum zu steigern; den Lohnabhängigen in einem unsicheren Arbeitsverhältnis zu halten (befristet, auf Abruf, usw.) damit der Angestellte, da er keinen festen Arbeitsplatz hat und jeden Moment kündbar ist, erpressbar wird, da er seinen Arbeitsplatz behalten will und man so das Maximum aus ihm herauspressen kann; der Angestellte muss so jung wie möglich sein und möglichst viel Erfahrung mitbringen; er soll gesund sein; er sollte männlich sein (dann hat man mit Mutterschaft und Erziehungsurlaub usw. kein Problem); usw. usw.  Ausbeutung eben.

Dies sind die Hauptkriterien, die offen oder versteckt, demokratischer Arbeitgeber oder nicht, privater oder staatlicher Natur, die Vorhaben der Unternehmer aller Welt leiten.

Das kapitalistische Produktionssystem folgt dem eisernen Gesetz des Profits.

Auf der entgegengesetzten Seite, hinter den Barrikaden, existiert die Welt der Lohnabhängigen.

Der angestellte Arbeiter muss sich gegen all diese von seinem ausbeutenden Boss verübten Maßnahmen verteidigen. Allein und isoliert kann er nichts bewirken. Seine Stärke liegt darin, sich gemeinsam mit den Genossen, die wie er ausgebeutet werden, zusammenzuschließen, mit anderen Arbeitern, die unter den gleichen Bedingungen leben, vorzugehen, die sich auch mit ihm zusammentun müssen um dem Boss die Stirn bieten zu können.

Die Vereinigung der Arbeiter ist also keine persönliche Sache, sondern ganz klar eine soziale Notwendigkeit. Marx und Engels fahren fort: “Anfangs sind es die einzelnen Arbeiter, die kämpfen, dann die Arbeiter einer Fabrik, dann jene eines Produktivzweiges an einem bestimmten Ort …” (Ibidem). Die Notwendigkeit sich zu vereinen existiert offensichtlich auch in unseren Tagen und wird weiter bestehen, solange der Kapitalismus mit der Ausbeutung weiter besteht.  

Tatsächlich formieren sich wie in der Vergangenheit auch heute in den sich industriell entwickelnden Ländern gleichzeitig Arbeitervereinigungen und breiten sich aus. Dies geschieht auch in Ländern wie China, wo man fälschlicherweise behauptet, es gebe den ‘Kommunismus’. In diesen Ländern landen die harten und andauernden Streiks gegen die Ausbeutung und für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen oft auf der Titelseite der Zeitungen.

Auch im ‘alten Europa’ spielt der Streik weiterhin seine lebenswichtige Rolle und bleibt das grundlegende Kampfmittel der Arbeiter, um sich zu verteidigen. Der Angriff der europäischen Ausbeuter (vereint unter dem Kürzel EU) auf die Lohnabhängigen aller der Union angehörigen Nationen geht unaufhörlich und ohne Zügel voran. Ohne Skrupel wird über die Regierungen der feste Arbeitsplatz angegriffen, indem man Gelegenheitsarbeit ausweitet; den jungen Menschen den Anfangslohn gekürzt; das Rentenalter hochschraubt und die zukünftigen Renten gesenkt; die Lohnsteuer wird angehoben; die Arbeitsrhytmen werden gesteigert und gleichzeitig Personal abgebaut; Beamte werden immer weniger. Es handelt sich um den ewigen Kampf zwischen ‘Ausbeutern und Lohnabhängigen’ (Kampf, den manch einer fälschlicherweise – oder aus Naivität- als  ‘überholt’ definiert), der ohne Unterbrechung weitergeht.

Gegen den Angriff der EU verteidigen sich die Arbeiter auf nationaler Ebene und nicht gemeinsam auf landesübergreifender, europäischer Ebene, und das schwächt sie. Diese Schwäche erlaubt es den europäischen Bossen aus diesem Angriff als Sieger hervorzugehen und die Ausbeutung noch bitterer voranzutreiben.

ABER DAS BÜRGERTUM FÜRCHTET, DIE ARBEITER KÖNNTEN SICH AUF EUROPÄISCHER EBENE ZUSAMMENSCHLIEßEN. Es fürchtet, dass die europäischen Gewerkschaften sich zusammentun und gemeinsam vereinten, zielstrebigen, wirksamen und intensiven Widerstand leisten könnten. In dieser neuen Situation würden die Karten neu und zu Gunsten der Lohnabhängigen gemischt.

Wie in der Vergangenheit, als der Arbeiter seine persönlichen Angelegenheiten aufgeben und sich seinen Genossen anschließen musste, um sich dem ihn in der Fabrik ausbeutenden Boss zu widersetzen und siegreich zu sein, müssen die Gewerkschaften Europas ihr nationales Misstrauen überwinden und sich zusammenschließen um das europäische Bürgertum zu besiegen.

EINHEIT MACHT STARK!  Das ist ein wissenschaftliches Gesetz des kapitalistischen Mechanismus. Uneinigkeit bedeutet Schwäche. 


 

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IN ITALIEN IST ES DEUTLICH GEWORDEN!

 

DIE WAHLEN SIND UNWICHTIG,

IN EUROPA DOMINIERT

DIE FINANZ

 

IM MAI VERHINDERTE DER PRÄSIDENT DER REPUBLIK  DIE ERSTE POPULISTISCHE REGIERUNG WEGEN “EUROSKEPSIS”

 

 

 

Es passiert nicht oft, dass das Bürgertum offen zeigt, dass das Parlament, die Wahlen und die Regierungen absolut keine Rolle spielen, und dass die Finanz kommandiert.

Der eklatante Fall, dass der italienische Präsident der Republik durch seine eiserne Position verhindert hat, dass die populistischen ‘euroskeptischen’ Parteien, die die Wahlen des 4.März gewonnen haben, ihre Regierung bilden, spricht Bände. Er hilft uns zu verstehen. Der Präsident hat die Bildung der neuen Regierung blockiert, weil sie “gegen Europa” ist.

Die populistischen Parteien protestierten erbost, da sie die Wahlen vor allem dank ihrer äußerst kritischen Positionen gegenüber Europa mit einer breiten Mehrheit gewonnen hatten, aber diese Tatsache hatte für den italienischen Präsidenten absolut keine Bedeutung. Das einzige, was für den höchsten Vertreter Italiens zählt, ist es, sich dem Willen der EU zu beugen und die strengen Regeln und bitteren Opfer, die sie auferlegt zu akzeptieren.

Natürlich hat die unerhörte und unerwartete Entscheidung des Präsidenten auch die italienische Bevölkerung befremdet, die sich fragt, was da los ist. Das gesamte europäische Establishment hat stattdessen dem eisernen Halt gegenüber der populistischen Regierung Beifall gespendet: Politiker, Bankiers, Industrielle, Zeitungen und Journalisten. So als sagten sie: WIR SIND DALLE DEINER MEINUNG PRÄSIDENT, DIE WAHLEN ZÄHLEN NICHTS, WEITER SO!

In dieser Sache ist es neben den lautstarken Unterstützung und der Solidaritätserklärungen für den Präsidenten der Republik seitens aller italienischer Parteien, die die Wahlen verloren haben, sowie seitens der führenden europäischen Politiker auch interessant zu beobachten, wie die Zeitungen des deutschen und französischen Establishments den Präsidenten regelrecht gedrängt haben  ohne  unverzüglich mit seinen Vorschriften fortzufahren und die Wahl der Massen nicht zu berücksichtigen (Handelsblatt, oben). Dies zeigt und bestätigt genau das, was wir Marxisten schon immer gepredigt haben, nämlich dass die Zeitungen und Journalisten politisch keineswegs unabhängig, sind wie sie vorgeben, sondern die Stimme des kapitalistischen Establishments, der Banken, der multinationalen Industrie und der Finanz, da sie ihnen gehören.   

Ohne Zweifel hat diese italienische Unstimmigkeit deutlich gezeigt, dass DIE FINANZ KOMMANDIERT, UND SCHLUSS! DIE WAHLEN UND DIE GEWÄHLTEN REGIERUNGEN, WIE AUCH IMMER SIE AUSSEHEN, MÜSSEN ZU DIENSTEN STEHEN UND GEHORCHEN.

Der Marxismus erklärt schon seit ewig, dass die Wahlen nicht im Interesse der Arbeiter sind. Durch die unerhörten Ereignisse in Italien (so wie in Griechenland vor zwei Jahren) ist dies allgemein bekannt geworden.

Als Marxisten behaupten wir schon seit ewigen Zeiten, dass das Parlament nicht das geeignete Instrument ist, um die Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern, sondern dass intensive und erbitterte Kämpfe vereinter europäischer Gewerkschaften gegen die vereinte europäische Finanz notwendig sind.

Weiter behaupten wir mit Marx schon immer, dass dies nicht die Gesellschaft der Arbeiter, sondern der reichen Kapitalisten ist, auch wenn es sich um eine Demokratie handelt, die, wie sich deutlich gezeigt hat, mit tausend Tricks von den Politikern, Regierungen, Zeitungen, Fernsehen usw. hinter den Kulissen dirigiert wird.

Jetzt ist in Italien doch eine populistische Regierung eingeschworen worden, die vom Präsidenten zuvor abgeändert und dann akzeptiert worden ist.

Wie wird sich die neue populistische Regierung verhalten?

Wie sich die populistischen Regierungen immer verhalten haben.

Sie hat zwei Möglichkeiten: die erste ist, auf ihrer im Wahlkampf versprochenen  euroskeptischen Linie gegen die EU, die es ihr erlaubt hat die Stimmen zu sammeln, die ihr zum Wahlsieg verholfen haben zu verharren. Aber das bringt mit sich, dass das gesamte europäische Finanzestablishment diese feindliche Linie angreifen wird, und zwar indem, wie der EU-Kommissar Oettinger unvorsichtig geäußert hat, die Finanz dafür sorgt, dass - “Die Märkte und ein negativer Outlook die Italiener lehren wird nicht mehr für populistische Parteien zu stimmen”- riesige Turbolenzen auf den Finanzmärkten und an den Börsen auslöst um die populistische Regierung in große Schwierigkeiten zu bringen und sie wird dann gemeinsam mit den Staatsanwälten Skandale gegen die Führungskräfte der populistischen Parteien vom Zaun brechen. 

Oder die populistischen Führungskräfte haben die Wahl sich ruhig zu verhalten, sich dem Willen der europäischen Finanz zu beugen (wie es die Regierung Syriza in Griechenland getan hat), ihr Programm zu ändern (eventuell mit Absegnen durch Referendum, so wie in Griechenland) und mit kleinen, unbedeutenden und vorgetäuschten  Abänderungen an den Wahlversprechen, wie Pensionen und Staatsbürgerunterstützung auf den Wähler einzuwirken, die natürlich als ‘große Errungenschaften’ zelebriert werden um die Wähler zu blenden und den Zorn des europäischen Großkapitals zu beschwichtigen.    

      

 …   Die kommenden Monate werden uns zeigen in welche Richtung es geht.

IN ITALIEN: EUROPÄISCHE FINANZ GEGEN DIE  POPULISTISCHEN PARTEIEN.

MARX WÜRDE SAGEN:

STRUKTUR GEGEN

ÜBERSTRUKTUR 

 

STRUKTUR: BANKEN UND UNTERNEHMERTUM EUROPAS

ÜBERSTRUKTUR: POPULISTISCHE PARTEIEN

 

 

Was meint Marx, wenn er eine Gesellschaft in “Struktur” und “Überstruktur” unterteilt? Existiert diese Unterteilung in unserer Zeit eigentlich noch?

Der revolutionäre Marx erklärt, dass die WIRTSCHAFT und die an sie gekoppelte DOMINANTE KLASSE die “STRUKTUR” jeder Gesellschaft ist. Die “ÜBERSTRUKTUREN” hingegen sind die  POLITISCHEN FORMEN, die POLITISCHEN IDEEN, die RELIGIONEN, die MENTALITÄTEN, der SPORT,  usw.

Für Marx sind die “Strukturen” DETERMINANT, während die “Überstrukturen” eine WIEDERSPIEGELUNG der Strukturen sind, und sie müssen sich immer anpassen und verändern, wenn sich die wirtschaftliche Struktur ändert. Kurz gesagt, alles dreht sich um die Ökonomie und die dominante Klasse.

Wenn die Wirtschaft in einer bestimmten Gesellschaft eine Zeit des Wohlstands durchläuft, entstehen in dieser Gesellschaft den Wohlstand wiederspiegelnde Ideen, politische Strukturen, soziale Faktoren, usw. Wenn die Wirtschaftsperiode sich stattdessen aus bestimmten Gründen negativ entwickelt und in eine Krise gerät, ist die Folge, die Wirkung davon, dass sich eben die Ideen in der Gesellschaft verändern. Da die Wirtschaft immer in Bewegung ist, sind demnach auch die sie wiederspiegelnden Ideen immer in Bewegung. Manchmal auf langsame Weise, andere Male sehr schnell.

Aber funktioniert die Gesellschaft wirklich so, wie Marx sagt? Und wenn ja, ist es auch in unseren Tagen noch so?

Die Ereignisse um die populistische Regierungsbildung in Italien im Mai und der Fall der Regierungsübernahme seitens der Syriza Partei in Griechenland vor zwei Jahren sind symptomatisch und bestätigen dieses Konzept ganz klar.

Falls in einer Demokratie (wie immer behauptet wird) die Entscheidung des Volkes die Übermacht der Finanz und der multinationalen Konzerne nichtig machen bzw. ausbalancieren kann, was soviel heißt wie: Die Parteien und dann die aus dem Wahlsieg hervorgehenden Regierungen können sich gegen die großen kapitalistischen Gruppen durchsetzen - in anderen marxistischen Worten: Würde es passieren, dass die “Überstruktur” sich gegenüber der “Struktur” durchsetzt – dann wäre Marx ohne Zweifel widerlegt, überholt. Falls aber die “Struktur” die “Überstruktur” dominiert, werden seine Thesen bestätigt und Marx hat ohne Zweifel wirklich verstanden, herausgearbeitet und beschrieben wie die kapitalistische Gesellschaft funktioniert; und nicht nur das, sondern sicher auch wie andere Gesellschaften vor ihr funktionierten (die primitive, die Sklaverei, die mittelalterliche). 

In den beiden oben genannten Situationen in Griechenland und Italien, haben “rebellische” Parteien – Syriza in Griechenland, Lega und Movimento 5 Stelle in Italien  - nach ihrem Wahlsieg versucht, sich gegen die “starken Mächte” zu stellen und sie herauszufordern um zu zeigen, dass sie die ihnen durch die Wahlen verliehene Macht für die Gesellschaft einsetzen. Nach den Konzepten und mit den Worten von Marx haben die  “ÜBERSTRUKTUREN” (die Parteien) versucht, die “STRUKTUREN” (Banken und Unternehmertum) herauszufordern.

Daraus ist ein Kampf entstanden, in dem, wie bekannt, Syriza in Griechenland vor zwei Jahren, gleich nach dem Wahlsieg, der EU und der von ihr auferlegten Opfer gegenüber eine sehr kritische Haltung eingenommen hatte. Daraufhin ist die berühmt berüchtigte Troika (Europäische Kommission – Europäische Zentralbank – Internationaler Währungsfonds) heftig eingeschritten und hat die “rebellische Partei” praktisch erpresst, nach dem Motto – Banken schließen und Geldautomaten leeren, keine Renten auszahlen, dem griechischen Staat die Geldquellen abdrehen, vorher nie da gewesene Finanzturbolenzen provozieren usw. - und hat die “rebellische” Regierung gezwungen sich zu fügen, den Kopf zu senken und ohne Diskussion die Opferpolitik der EU zu akzeptieren.

In Italien gab es im Mai eine ähnliche Situation. Der Präsident der Republik hat verhindert, dass die populistischen Parteien (die “Rebellen”) eine neue Regierung bildeten, weil sie “Europa gegenüber zu skeptisch” eingestellt waren. Erst als die populistischen Parteien (die gerade eben die Wahlen gewonnen hatten) ihre Haupteinwände gegen die EU (also was sie im Wahlkampf versprochen hatten) hatten fallen lassen und sich der Finanz “gebeugt” hatten, erst dann hat der Präsident der Republik seine Zustimmung zur Regierungsbildung gegeben. Dann hat man es den “Rebellen” erlaubt, zweitrangige Wahlversprechen einzuhalten, die die Troika nicht stören, wie z.B. die Position gegen die Aufnahme von Immigranten und weiteres blah, blah.

In der Substanz: wie Marx erklärt, hat die Tatsache, dass die Überstruktur (“rebellische”- populistische Parteien) die Wahlen gewinnen und Millionen von Wählern, also die Mehrheit der Bevölkerung vertreten, absolut keinen Wert in der kapitalistischen Gesellschaft, es handelt sich lediglich um eine “demokratische” Formalität, dass Wahlen durchgeführt werden. Das Drehbuch sieht vor, dass die “Rebellen” sich dem, der wirklich kommandiert, unterordnen und gehorchen. Also wird Marx vollständig bestätigt.

DIE EREIGNISSE IN GRIECHENLAND UND IN ITALIEN BESTÄTIGEN SOMIT KLIPP UND KLAR DIE THESEN VOM REVOLUTIONÄR MARX.

Man kann ruhig behaupten, dass den “rebellischen” Parteien praktisch erlaubt wird, das Verhalten der dominierenden Klasse zu kritisieren, zum Teil auch heftig, solange sie in der Opposition sind und auch noch im Wahlkampf, um die Wahlen zu gewinnen. Wenn sie allerdings an die Regierung kommen, müssen sie sich auf jeden Fall dem Willen der dominanten kapitalistischen Gruppen fügen.  

Es bleibt hervorzuheben, dass sich der Konflikt zwischen den Parteien, die die Wahlen gewonnen haben (“Überstruktur”) und den kapitalistischen Gruppen (“Struktur”) normalerweise nicht offen zeigt, denn fast immer gehören die Parteien, die die Wahlen gewinnen, dem  führenden Establishment an und haben sich hinter den Kulissen schon mehr oder weniger offen mit den “starken Mächten” geeinigt und gehorchen schweigend (und rechtfertigen ihr unrechtes Verhalten bzgl. der nicht eingehaltenen Wahlversprechen mit den verschiedensten Vorwänden). Deshalb scheint die Stimme der Wähler im Falle eines Wahlsiegs der Establishmentparteien respektiert zu werden, scheint sie wichtig oder entscheidend bei der Ausrichtung der daraufhin folgenden Regierungspolitik. Wie wir festgestellt haben, läuft es allerdings ganz anders, wenn aus den Wahlen “rebellische” Sieger hervorgehen, die nicht dem Establishment angehören. Dann wird diese Praxis offensichtlich und es zeigt sich deutlich, wer in der Gesellschaft bestimmt und wer gehorchen muss.

Wer sich der dominanten “STRUKTUR” widersetzt, hat keine Chance.

Nur in kurzen “revolutionären” Momenten, wenn die kapitalistische Entwicklung katastrophale Krisen und unerbittliche Kriege heraufbeschwört, und das verzweifelte Proletariat in Massen rebelliert, nur dann wird es möglich die “KAPITALISTISCHE STRUKTUR” zu zerschlagen und zu einer überlegeneren Gesellschaftsform zu gelangen, nach der die Arbeiter lechzen.

Zum aktuellen Zeitpunkt haben die “rebellischen” Parlamentsparteien, wie gezeigt absolut keine Chance, und die Wahlen können den wählenden Arbeitern überhaupt kein positives Ergebnis bringen.


 

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SCHEINBAR UNPARTEIISCH

DER STAAT:

IN WIRKLICHKEIT WERKZEUG DES DOMINIERENDEN BÜRGERTUMS

 

Wem kommen die Gesetze ständig zugute?

Wer wird immer benachteiligt?

 

 

So wie die Dinge scheinen kommt es einem kaum in den Sinn zu denken, der Staat arbeite für irgendjemanden. Wir leben in einer Demokratie, das Volk gibt seine Stimme ab und wählt seine Vertreter, man hat die Freiheit sich ausdrücken, zu schreiben, zu protestieren usw., man hat sogar das Recht sich zu organisieren um gegen die Regierung zu kämpfen, wieso also sollte der Staat für jemanden arbeiten? Und überhaupt: Für wen?

Dennoch insistieren der Marxismus und die Marxisten in ihrer Behauptung, dass der Staat von den Kapitalisten in ihrem Interesse geleitet wird, für ihre Zwecke. Warum?  Dogmatische Utopie oder  Realität?

Das praktische Verhalten der verschiedenen  Regierungen beweist uns, dass die Parlamente auf der Seite der Kapitalisten und nicht auf der Seite der Lohnabhängigen stehen. Die regelmäßig verabschiedeten Gesetze decken auf, wie die Kapitalisten durch sie immer bevorteilt und die Arbeiter benachteiligt werden. Dies sind die konkreten, eindeutigen Anzeichen, die greifbaren Tatsachen, die erklären, wie die Gesellschaft funktioniert. Somit wird offensichtlich, dass die reichen Unternehmer und Bankiers in der Demokratie nicht offen dominieren, sondern im Schatten hinter den Kulissen agieren. Deshalb ist es so wichtig zu verstehen wie.

In der Wahrnehmung der Arbeiter transformieren sich die verabschiedeten Gesetze in die Tatsache, dass etwas nicht stimmt mit dem System, obwohl wir in einer Demokratie leben, trotz der Wahlen, der Volksparteien usw.; die Probleme verschwinden nicht, im Gegenteil: Man kann ihnen nicht Herr werden. So auch die großen Probleme, wie z.B. die Tatsache, dass auch in reichen Nationen, trotz konstantem Anwachsen des Nationalprodukts (BSP), was eigentlich Wohlstand bedeutet, Bürger in Armut leben und solche Situationen nicht verschwinden. Ungeachtet der Tatsache, dass dieser nationale Reichtum ständig ansteigt, sind die Arbeiter gezwungen immer zu streiken, ansonsten verlieren sie an Lohn oder werden von den Bossen erdrückt, auch wenn sogenannte “Linksparteien” an der Regierung sind. Auch während der Streiks ist klar, auf welcher Seite die Regierungen stehen: sie kritisieren die Industriellen nie wegen ihres Superreichtums, dürften sich allerdings auch nicht gegen die Forderungen der Arbeiter aussprechen, dennoch klagen sie die Streikenden immer  an, sie wollten mit ihren Kämpfen die Nation ruinieren und ins Chaos stürzen. Kontinuierlich brechen Kriege aus und was machen die vom Volk gewählten “demokratischen” und “friedliebenden” Regierungen? Sie verkaufen den am Krieg beteiligten Ländern Waffen und schicken Soldaten in den Krieg! Die jungen Bürger müssen gegen unsichere Arbeitsplätze ankämpfen, die mehr werden anstatt abzunehmen. Die Mieten schnellen in die Höhe und bringen Familien in ernsthafte Schwierigkeiten, usw. usw.. Auf der Gegenseite sickern stattdessen immer zurückgehaltene Nachrichten durch, dass die Reichen immer reicher werden und enormen Besitz anhäufen. 

Somit sind also die verabschiedeten Gesetze konkrete Fakten, die erkennen lassen, auf wessen Seite die Regierung steht, für wen sie arbeitet, auch wenn die Gesellschaft “demokratisch” und anscheinend unparteiisch ist. Hierbei ist es auch eine konkret sichtbare Wirklichkeit, dass die reichen Besitztümer und enormen Verdienste der reichen Bürgerlichen von den Parlamenten niemals angezapft werden, im Gegenteil, in vielen Fällen beobachten wir sogar (es scheint ein Paradox) Steuersenkungen für sie seitens der Regierungen, egal aus welchem politischen Lager sie stammen.    

Offensichtlich ist das Theater, das sich während der Wahlkampagnen abspielt, wo alles und noch mehr versprochen wird, notwendig. Das Wahlschauspiel wird ewig und unaufhörlich andauern. Die Techniken um den Arbeiter für sich einzunehmen sind breit gefächert und betrügerisch: man verspricht 1 um 100 wegzunehmen; man lenkt die Aufmerksamkeit auf die Schwächen des Gegners um das eigene Programm zu Gunsten der Unternehmer zu verschweigen; man kritisiert eine Schwachstelle im System (unnötige Sozialausgaben, Vetternwirtschaft, usw.) um dann genauso weiterzumachen; man schreit auf gegen Korruption, wo man doch genau weiß, dass das System ohne Korruption gar nicht funktionieren kann. Und weiter in diesem Sinne.

Hinter dem ganzen Schauspiel steht immer die grundlegende Aufgabe der Parlamentarier, die Interessen der sogenannten “Nation” zu garantieren, die immer bewahrt werden müssen. Aber wer ist die “Nation” auf die sich die Regierungen und die Politiker immer berufen, wenn die Arbeiter tatsächlich immer benachteiligt werden? Wer ist also jener Teil der  “Nation”, der aus all dem Nutzen schöpft?  

Nicht schwer zu erraten. Natürlich die Unternehmer, das liegt auf der Hand.

Genauso offensichtlich ist, dass die Parteien, die von den Arbeitern gewählt werden … immer im Dienst der Kapitalisten stehen.

 

Den lohnabhängigen Massen, die dieses Problem immer mehr wie einen Widerspruch empfinden, bleibt nichts anderes übrig, als sich langsam aber unaufhaltsam von der Politik und dem Wahlrecht zu entfernen. Aber, um seine Dominanz zu behaupten, interessiert dies das Bürgertum nur wenig. Die Kapitalisten können die Gesellschaft führen, indem sie hinter den Kulissen die Parteien leiten; auch wenn nur 20-30% der Bevölkerung wählt, würde das für sie sicher kein Problem darstellen, auch bei einem so geringen Konsens. Für sie ist es grundlegend die Regierungen fest in der Hand zu haben, und dass die zu verabschiedenden Gesetze immer zu ihren Gunsten ausfallen.   

Was sie hingegen fürchten, was ihnen wirkliche Sorgen bereitet ist, dass die Massen, angespornt von Unzufriedenheit und den Funktionsstörungen, reagieren könnten und sich mit weit verbreiteten und harten Kämpfen auflehnen gegen das System. In diesem neuen Kontext würde sich die Situation, unabhängig von den Wahlen, zu Gunsten der Lohnabhängigen wenden.

IN DER KAPITALISTAISCHEN GESELLSCHAFT SIND DIE

-immer präsent-  SOZIALEN UNGERECHTIGKEITEN UNABWENDBAR

Es ist das Funktionssystem und nicht der Mensch, welches die Ungerechtigkeiten und die Unterschiede schafft,

an denen das System leidet.  

 

 

Die sozialen Ungerechtigkeiten schwächen sich je nach den wirtschaftlichen und historischen Momenten ab oder breiten sich aus. Für uns Kommunisten liegt die Lösung der sozialen Probleme  – die nie verschwinden – einzig und allein in einem neuen Typ von Gesellschaft, in einem anderen Produktionssystem, mit wirtschaftlichen und staatlichen Regeln, die mit den aktuellen nichts zu tun haben.

Die sozialen Widersprüche –immer präsent- sind für die Arbeitermassen ein großes Problem. Aber in der Farce um die Bemühungen sie zu lösen, sind sie für die Kapitalisten und die bürgerlichen Parteien stattdessen willkommene Gelegenheiten um ihre Zwecke zu erreichen. Für oder gegen ein bestimmtes soziales Problem zu sein, dient den parlamentarischen Parteien nämlich dazu, sich zum einen in den Dienst der dominierenden bürgerlichen Klasse zu stellen, und zum anderen liefern sie die Möglichkeit, im politischen Kalkül der Wahlen Stimmen zu gewinnen, was sich für sie dann in Geld ummünzt.

Nehmen wir als Beispiel die Immigration. In diesem Fall nutzen die Parteien die Situation, um die Gemütslage der Massen in der Nation bzgl. dieses Phänomens auszuloten. Sie versuchen zu verstehen, wie die Immigration von der einheimischen Bevölkerung gesehen und erlebt wird, um anschließend eine Position zu beziehen, die ihnen die höchstmögliche Zahl an Stimmen einbringt. Das heißt, dass in diesen Situationen einige Parteien, immer nach politischem Kalkül, das Interesse sehen sich dagegen auszusprechen, andere dafür zu sein –wiederum für Stimmengewinn. Wieder andere beziehen moderate Positionen dazwischen. Dann beginnt man eine pompöse Wahlkampagne mit großem Echo, um der eigenen Position Gehör zu verschaffen und Zustimmung zu erhalten. In Wirklichkeit interessiert diese Parteien die Lösung dieses Problems kaum, es interessiert sie nicht wirklich, welchem Schicksal diese Menschen entgegengehen, wichtig ist nur, so viele Stimmen wie möglich zu sammeln, was sich dann in Geld auszahlt.  

Uns Marxisten ist unsere Position bzgl. der Immigranten seit je her klar und deutlich: “Die Arbeiter haben kein Vaterland”, deshalb ist der Lohnabhängige jeder Nation frei sich in jedes Land, das er für angebracht hält, zu begeben um zu arbeiten, ohne irgendeine Begrenzung. Außerdem kämpfen wir in den Ländern, in denen wir präsent sind, damit diese Arbeiter die gleichen Rechte bekommen wie die einheimischen Arbeiter. 

Ein anderes Beispiel der politischen Spekulation finden wir in der ungleichen Behandlung von Mann und Frau. Auch hier bedienen sich das Bürgertum und seine politischen Ausrichtungen der Instrumentalisierung. Die aktuelle Wahlkampagne zu Gunsten der Gleichstellung der Frau, die in Amerika gegen die sexuelle Belästigung von Frauen losgegangen ist – mit dem (unserer Meinung nach) eigentlichen Ziel,   Trump zu belangen, denn es scheint er habe ziemlich viele Frauen belästigt – hat sich auch in den europäischen Medien niedergeschlagen und schnellstens auf dem Kontinent ausgebreitet. Natürlich haben sich alle Parteien des europäischen Establishment empört und gegen solche unanständigen Machenschaften protestiert. Aber niemand hat mit einer Initiative aufgewartet, die die tagtägliche Unterbewertung von Frauen seitens der Arbeitgeber an den Arbeitsplätzen, oder die kontinuierliche Diskriminierung, der sie ausgesetzt sind, betrifft. Diese keineswegs belanglose Tatsache hat in den Medien keine Erwähnung gefunden. Nun, da man es nicht geschafft hat Trump anzuklagen, klingt die Frage so langsam ab und ist aus den Seiten der Zeitungen und aus den Nachrichten verschwunden. Aber an den Arbeitsplätzen, wo die Diskriminierung weiter besteht, geht der Kampf gegen die ungleiche Behandlung seitens der Gewerkschaften und der ArbeiterInnen ohne Unterlass weiter.

Oder sprechen wir doch mal über Umweltverschmutzung.  Auch dieses Thema ist sehr brisant. Auch hier wird deutlich, dass das Ziel des Systems immer das gleiche ist: Profit, sogar mit Betrug. Obgleich man sich öffentlich laut gegen Umweltverschmutzung stark macht, haben mehr oder weniger alle europäischen Fahrzeughersteller in Sachen Abgaswerte betrogen. Trump besteht darauf, dass das ‘Klimaabkommen’ (von Paris) eine Farce sei, die absolut nichts nutze und nur unnütz viel Geld koste. Trump wird als arrogant und unvorhersehbar eingeschätzt, aber all den Betrug, den die Fahrzeughersteller in diesem Bereich begangen haben, lassen den Verdacht aufkommen, dass der Clown-Präsident vielleicht doch ein kleines bisschen Recht haben könnte. Vielleicht weiß Trump etwas über die Emissionen -z.B. der Fabriken- was nicht öffentliche gesagt wird? Das können wir nicht wissen. Was allerdings feststeht, ist, dass es für jeden Kapitalisten kein Problem ist zu betrügen, die Regeln nicht einzuhalten und zu täuschen um den eigenen Verdienst zu steigern (da fehlt es nicht an Beispielen). Denken wir nur mal an all die Steuerhinterziehung, derer sich die Kapitalisten schuldig machen, und die Lage wird nur zu klar. Der Betrug um die Abgaswerte ist nur ein weiterer Beleg für die betrügerische Geschäftemacherei.  

ES IST OFFENSICHTLICH, DASS DAS BÜRGERLICHE SYSTEM EINE UNZAHL AN UNGERECHTIGKEITEN UND PROBLEMEN PRODUZIERT. Diese Widersprüche und diese Kontraste weiten sich aus und verengen das schon enge Verhältnis mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Ist der wirtschaftliche Moment günstig, gehen einige Ungerechtigkeiten zurück, schwächen sich ab. Ganz anders entwickelt sich die Situation, wenn die Wirtschaft in eine Krise gerät. Dann zeigt die bürgerliche Gesellschaft ihr wahres Gesicht. In diesen katastrophalen Situationen beschäftigt sich keiner mehr mit den sozialen Ungerechtigkeiten, kümmert sich niemand mehr um die Ungleichheit von Personen, Rechten, um die Umweltbelastung usw. Das politische System konzentriert sich nur und allein auf das Erwirtschaften von Profit.

Die Parteien (und die Religionen) des Bürgertums wissen nur zu gut, dass die gesamte Gesellschaft das Ziel des Profits widerspiegelt, und sie wissen auch genau, dass sie daraus resultierend unendlich viele Probleme produziert und produzieren wird. Aber die Gelegenheiten, die diese zahlreichen Diskrepanzen des Systems bieten um zu versprechen, Illusionen zu machen und den Moment zu nutzen gehört zu ihrem Spiel, liegt in ihrer Natur.

Es existiert keine Alternative: UM DIE WIDERSRÜCHE ZU BESEITIGEN MUSS MAN DAS SYSTEM ÄNDERN. 


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