MARXISMUS

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        7. März 3024

 

„Zu viele Krisen für den Gott Markt.

Hatte Marx am Ende doch recht?"

"il Fatto Quotidiano" - 11. August 2023

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Wir stellen hier einige unserer Gedanken zu dem Artikel vor, der mit den Titel "Zu viele Krisen für den Gott Markt.

Hatte Marx am Ende doch recht?" in "il Fatto Quotidiano" vom 11. August 2023 erschienen ist, der

nützlich sein kann, um zu verstehen,  wie die obersten Wirtschafts- und  Finanzführer  des Kapitalismus denken.

 

 

 

Es ist sehr interessant zu sehen, wie diese "Finanz- und Wirtschaftsgurus", die, wenn alles in der Wirtschaft gut läuft, in ihrer Geschäftswelt als die erhabenen Köpfe gelten, in Verwirrung geraten, wenn unerwartete Krisen auftreten. Krisen, die sie als "erhabene Geister" und Finanz-"Gurus" weder vorhersehen noch vermeiden konnten.

In diesen Momenten, jetzt nicht mehr arrogant, in einer depressiven Phase und mit einer bescheidenen Haltung, beginnen sie zu suchen, zu untersuchen, die Gründe für ihre Unfähigkeit in diesen unvorhersehbaren, tiefgreifenden Ereignissen. Und unglaublich, Marx erscheint ihnen, sie entdecken Marx wieder, der ihnen in ihrem Dilemma helfen kann. Der viel geschmähte und verachtete Marx, der aber das kapitalistische System in all seinen Aspekten, auch in seinen Krisen, so gut und detailliert analysiert hat.          

Ihre Hoffnung ist: Kann uns diese präzise und detaillierte Analyse von Marx helfen, Krisen zu vermeiden, so dass die Kapitalakkumulation ohne Katastrophen vonstatten geht? Und sie beginnen, das "Kapital" zu studieren und zu sich darin zu vertiefen: "Lohn", "Preis", "Profit", "Ausbeutung", "Mehrwert", "Profitrate", "Konkurrenz", "ursprüngliche Akkumulation", "industrieller Profit", "finanzieller Profit", und, ach, da ist sie: die "Krisen"!

Und hier kommt die schlechte, aber wirklich schlechte Nachricht: Krisen im kapitalistischen System sind "ein integraler Bestandteil des Systems selbst", "unvorhersehbar" und "unvermeidlich".

Das viel gepriesene und gelobte kapitalistische Wirtschaftssystem, das nach ihren Theorien nur Entwicklung und Wachstum bringen kann, ist auch die Ursache für beängstigende Krisen. Aber das ist noch nicht alles; Krisen, die sich in Zyklen unaufhaltsam auf die ganze Welt ausbreiten, bis hin zum totalen Zerfall der Märkte, mit anschließenden gewaltigen Zusammenbrüchen und sozialökonomischen Katastrophen. Und es folgen Kriege zur Eroberung und Aufteilung der Märkte, geführt von konzerngesteuerten Nationen, Staaten und Regierungen. Und dann kommt der finale Knall: das, was von der Realität regelmäßig bestätigt und von der Geschichte systematisch belegt wird. Der depressive Zustand der Gurus schießt dann in die Höhe.

An diesem Punkt des Themas ist es gut zu berichten, was eine der führenden italienischen Zeitungen „il Fatto Quotidiano" vom 11. August 2023 mit der Überschrift Zu viele Krisen für den Gott Markt. Hatte Marx am Ende doch recht?" in ihrem interessanten Kommentar schreibt.

Es ist Mauro Del Corno, der für die Zeitung schreibt: »"Jedes Mal, wenn der Marxismus für tot und begraben erklärt wird, und ich weiß nicht, wie oft das geschehen ist, wird die x-te Welle von Krisen ausgelöst, und die neuen Generationen entdecken den Wert dieser Ideen wieder. Die Widersprüche des Kapitalismus erzeugen wirtschaftliche, soziale, politische und ökologische Krisen, und jede Generation, die unter den harten Folgen leidet, versucht, sie zu verstehen und einen alternativen Weg zu finden", erklärt David Ruccio, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Notre Dame und Autor des Buches "Marxian Economics", gegenüber Fq Millenium«.

Der Marxismus wird für tot gehalten, aber die Krisen, die das System unaufhaltsam treffen, lassen die Ökonomen die Analyse von Marx wiederentdecken, die für das Verständnis des Kapitalismus unerlässlich ist. Trotz der Versuche, Marx zu diskreditieren und abzutun, muss man sich letztlich an ihn wenden, um den Mechanismus in all seinen Aspekten und Widrigkeiten zu verstehen.    

In dem Artikel heißt es weiter: »Der Wirtschaftswissenschaftler Vladimiro Giacché ist ein Gelehrter der Theorien von Marx, aber seine berufliche Laufbahn war bisher in der Welt der Hochfinanz angesiedelt. Zunächst bei Capitalia und der Banca Profilo an der Seite des Bankiers Matteo Arpe, und jetzt als Forschungsleiter der Banca del Fucino. „Als ich 2009 eine Ausgabe der Schriften von Marx über die Krise veröffentlichte", berichtet er Fq Millennium, "überraschte mich das Interesse von Arpe und Alessandro Profumo [einer der bedeutendsten italienischen Bankiers, Anm.] mit dem ich zusammengearbeitet habe. Aber letztendlich war es eine ungerechtfertigte Überraschung, da die Theorien von Marx eine Analyse der kapitalistischen Wirtschaft darstellen und für jeden nützlich sind, der die Trendlinien, die zugrundeliegenden wirtschaftlichen Tendenzen verstehen will, umso mehr angesichts des schlechten Verständnisses der Wurzeln der Krise durch die Mainstream-Ökonomie, sowohl der neoklassischen als auch der neokeynesianischen. Das Paradoxe ist, dass diese Analyseinstrumente [der Marxismus, Anm. d. Red.] von der Politik völlig vergessen worden sind“«.

Vladimiro Giacchè, Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied der Hochfinanz, war, als er 2009 inmitten der damaligen Finanzkrise die Schriften von Marx veröffentlichte, verblüfft über das Interesse der Top-Banker an diesem Thema. Aber letztendlich sagt er, ist das Interesse an der marxistischen Analyse logisch, da sie das einzig gültige Werkzeug zum Verständnis der „Trendlinien des Systems“ ist, während die anderen „neoklassischen“ und „keynesianischen“ Theorien keine erschöpfenden Erklärungen lieferten, scheiterten in der Interpretation der kapitalistischen Wirtschaft.

Der Artikel wird dann immer interessanter und fährt fort: »Nach dem Fall der Berliner 

Mauer wanderten die Bücher von Marx aus den Wohnzimmern auf die Dachböden. Seit 2008 ist das Interesse an den Thesen des deutschen Philosophen jedoch wieder erwacht und hat - mit Höhen und Tiefen - nie nachgelassen. "Politiker, die versuchen, das Chaos zu verstehen, das auf Finanzpaniken, Proteste und andere Malaisen folgt, die die Welt heimsuchen, täten gut daran, einen Ökonomen zu studieren, der schon vor langer Zeit gestorben ist: Karl Marx", sagte George Mangnus, ein einflussreicher Wirtschaftsberater des Schweizer Bankenriesen Ubs, vor nicht allzu langer Zeit. Ungeahnte Zeitschriften, darunter der Economist, haben diesen Theorien, die vor allem jüngere Menschen anzusprechen scheinen, ausführliche Artikel gewidmet. Kürzlich setzte „der Spiegel“ Marx auf seine Titelseite und fragte: „Hatte Marx doch recht?"«.

Das gesamte europäische Finanzbürgertum entdeckt in Krisenzeiten die Nützlichkeit der Theorien von Marx wieder. Für junge Menschen, die in die Zukunft blicken und verstehen wollen, wird die marxistische Analyse noch attraktiver, noch interessanter. 

Der Autor des Artikels, Mauro Del Corno, berichtet weiter, dass in Großbritannien Königin Elisabeth die Wirtschaftsanalysten gefragt haben soll: »„Warum haben Sie die Krise nicht vorhergesehen? Und zwar nicht nur irgendeine Krise, sondern die größte seit dem Crash von '29". Die Wirtschaftswissenschaftler waren nicht in der Lage zu antworten. Sie konnten einfachnicht antworten, weil diese Krise ihren Büchern zufolge nicht hätte stattfinden dürfen. Viele dachten und denken immer noch, dass die Welt und nicht ihre Theorien falsch sind. Einige andere haben jedoch begonnen, die Gültigkeit der vorherrschenden Wirtschaftstheorien in Frage zu stellen. Und die Bücher derjenigen zu lesen, die diese Krisen vorausgesagt und gut beschrieben haben, darunter Karl Marx. In seiner Vision ist der Kapitalismus aufgrund seiner inneren Widersprüche unweigerlich dazu bestimmt, immer größere Krisen hervorzurufen. Dies führt unweigerlich zur endgültigen Implosion. Es besteht keine Hoffnung, dass der Markt sich selbst reguliert, er hat einfach nicht die Fähigkeit dazu. Auch die Unterstützung von außen hier und da reicht nicht aus, eine Überzeugung, die den Theorien des englischen Ökonomen John Maynard Keynes zugrunde liegt«.

Der Kommentar von Mauro Del Corno zur Frage der Königin ist korrekt und ernst gemeint: „Sie waren einfach nicht in der Lage zu antworten, weil diese Krise nach ihren Büchern nicht hätte stattfinden dürfen".  Außerdem müsse die Erklärung bei denen gesucht werden, die „diese Krisen sehr gut vorhergesagt und beschrieben haben, darunter Karl Marx". Der „Kapitalismus ist in seiner Vision unausweichlich dazu bestimmt, aufgrund seiner inneren Widersprüche Krisen in immer größerem Ausmaß zu erzeugen. So kommt es zur unausweichlichen endgültigen Implosion. Keine Hoffnung, dass der Markt sich selbst regulieren wird, er hat einfach nicht die Fähigkeit dazu“.  Korrekt, Mauro Del Corno.  Bravo!

Interessant ist dann das Zitat: „Viele haben gedacht und denken weiterhin, dass die Welt und nicht ihre Theorien falsch sind". Diese Aussage hört man oft von Professoren aus der Finanzwelt, die fanatische Verfechter des Kapitalismus sind, und sie ist in ihrer Dummheit wirklich verblüffend. Eine Arroganz im Sinne: "Ich habe Recht, die Realität ist falsch!". Mit anderen Worten, es ist, als würde ein Wissenschaftler in einem Labor, dessen Experiment immer wieder fehlschlägt, sagen: "Ich habe Recht, es sind die Elemente, die falsch sind!". Verrückte kapitalistische Dummheit.

Eine weitere "kapitalistische Dummheit" muss ebenfalls berichtet werden. Marx wird als "Philosoph" bezeichnet. Marx war nicht nur ein "Philosoph", er ist ein Revolutionär!  Ein äußerst aktiver praktisch-theoretischer Revolutionär, der sein ganzes Leben dem revolutionären Kampf gewidmet hat. Der aus 

revolutionärer Notwendigkeit zusammen mit Engels wesentlich tiefer in ökonomische, philosophische und soziale Fragen einsteigen musste, um die praktische Notwendigkeit des kommunistischen Kampfes in der Realität aufzuzeigen. All dies zeigt deutlich, das die Menschheit auf eine höhere Gesellschaft ausgerichtet ist und diese braucht, um den umstrittenen Kapitalismus zu überwinden.

Um zum Schluss zu kommen. Wir Marxisten brauchen die Analysen von Marx nicht, um herauszufinden, wie man mehr Geld anhäufen kann, wie man unnötig reicher wird, wie es die Banker und Analysten der Hochfinanz tun. Ganz und gar nicht.

Das System, das „aufgrund seiner inneren Widersprüche unausweichlich dazu bestimmt ist, Krisen von immer größerem Ausmaß zu erzeugen", versetzt nicht nur die Akteure der Finanzwelt in "Panik", sondern erzeugt auch katastrophale Situationen für die Massen. Und die Tatsache, dass dies bis zur unvermeidlichen endgültigen Implosion so bleiben wird. Keine Hoffnung, dass der Markt sich selbst reguliert, er hat einfach nicht die Fähigkeit dazu", bestätigt, dass der revolutionäre Kampf, den Marx begonnen hat und den wir mit Beharrlichkeit und Zuversicht führen, gerecht und notwendig ist, dass die Menschheit eine bessere Gesellschaft braucht.  

 

                                                                                                            Claudio Piccoli


 

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   23. September 2023

WIE DER MARXISMUS

DIE GESELLSCHAFT RICHTIG INTERPRETIERT

Marxismus

 

Der Marxismus ist eine politische, wirtschaftliche und soziale Denkschule, die auf den Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels, deutschen Revolutionären des 19. Jahrhunderts, sowie sozialistischen Ökonomen, Soziologen und Philosophen beruht. Der Marxismus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im europäischen Kontext der zweiten industriellen Revolution und der Arbeiterfrage und hat sich seitdem in der ganzen Welt verbreitet.

 

 

Die korrekte Interpretation der kapitalistischen Gesellschaft ist keine einfache Aufgabe. Dies liegt unter anderem daran, dass die von der bürgerlichen Gesellschaft verbreiteten Informationen die Realität verzerren, um die Interessen verschiedener kapitalistischer Gruppen zu fördern, die die Nationen beherrschen und in allen Ländern präsent sind.

Die Informationen, die in Deutschland verbreitet werden, unterscheiden sich beispielsweise von denen in Frankreich, Spanien und Italien. Und in noch stärkerem Kontrast stehen sie zu den Informationen, die in China oder den Vereinigten Staaten verbreitet werden. Bekanntlich stehen die in Russland verbreiteten Informationen genau im Gegensatz zu dem, was im globalen Westen berichtet wird.

Daher stellt sich die Frage: Welche Informationen und welche Interpretation ist richtig, korrekt und realistisch? Die europäische, die chinesische, die russische oder die der anderen Nationen? 

Um dies zu verstehen, bedarf es einer eingehenden Analyse, Recherche und vor allem Interpretation. Um jedoch interpretieren zu können, muss man ein Experte auf dem Gebiet sein und zudem äußerst kompetent. Kein Amateur. Das ist grundlegend.

Man muss die Interessen, die auf dem Spiel stehen, die Mechanismen, die sie bewegen, und die Ziele, die sich jede Bourgeoisie setzt, kennen und sich ihrer bewusst sein. Ziele, die naturgemäß fast immer im völligen Gegensatz zu den Interessen der konkurrierenden Bourgeoisien in anderen Ländern stehen. Dies erklärt, warum sich die Informationen eines Landes von denen eines anderen unterscheiden, da die kapitalistischen Gruppen, die die Nation beherrschen, die Eigentümer der Medien sind, die öffentliche Meinung und Politiker kontrollieren. Sie verbreiten Nachrichten und Informationen, die ihre eigenen nationalen Interessen verteidigen, die sich von denen der konkurrierenden Gruppen in anderen Nationen unterscheiden. Man muss also den Mechanismus verstehen, der sie antreibt, die Situationen verstehen und sie richtig interpretieren.

An dieser Stelle kommt die marxistische Analyse ins Spiel.

Diese hat den großen Vorteil, dass sie keine kapitalistischen Interessen zu verteidigen hat. Sie kann daher eine völlig freie, realistische Analyse der Situation vornehmen und die Mächte und Interessen verstehen, die im Spiel sind. Damit schafft sie es so nah wie möglich an die Realität heranzukommen. Das ist der große Vorteil der marxistischen Analyse. 

Nehmen wir ein praktisches und aktuelles Beispiel: den Krieg in der Ukraine. Die europäischen Medien berichten, dass der sadistische Diktator Putin aus Expansions- und Größenwahn die Ursache des Krieges ist. Dabei ist seine Motivation laut russischen Medien genau das Gegenteil. Die Ursache des Krieges liege in den ukrainischen nazifaschistischen Milizen im Donbass, die ethnisch russische Zivilisten massakrieren (mit Fotos). Diese Milizen müssten in ihrer Grausamkeit gestoppt werden, um die ukrainische Nation zurück in die Zivilisation zu führen.

Offensichtlich glaubt die große Mehrheit der Menschen in Europa die europäische Version, während in Russland die gegenteilige Version, die von den russischen Medien verbreitet wird, als Fakt gilt.

Ganz anders ist jedoch die Interpretation der marxistischen Analyse, die weder in Europa noch in Russland kapitalistische Interessen zu verteidigen hat: Laut ihr ist der Krieg kein Kampf der Bösewichte, d.h. zwischen dem bösen und brutalen Putin und den wilden und grausamen ukrainischen faschistischen Nazi-Milizen. Unsere Analysen und Untersuchungen ergeben, dass der Grund für den Krieg eindeutig in den Interessen des Wirtschaftskapitals liegt. Er beruht (wie immer) auf dem Interessenkonflikt zwischen großen multinationalen Unternehmen: europäische und russische multinationale Unternehmen, die durch die Kontrolle und Steuerung der Regierungen ihrer eigenen Länder, militärisch um den ukrainischen "Markt" konkurrieren. Es handelt sich um den so genannten Kampf um "Einflusssphären". Mit anderen Worten: Die großen europäischen und russischen Industrie- und Finanzkonzerne versuchen, sich gegenseitig die Nation "Ukraine" wegzunehmen, um dort ungehindert Geschäfte zu machen, ihren Markt zu vergrößern und den daraus resultierenden Profit zu gewinnen.

Sogar die USA sind sofort in den Krieg eingetreten, obwohl sie keine großen direkten Interessen in der Zone haben, und haben die Situation genutzt, um den imperialistischen Konkurrenten Moskau zu schwächen. Genau wie im Ersten und Zweiten Weltkrieg, wo die USA, obwohl sie keine wirtschaftlichen Interessen in Europa zu verteidigen hatte, dennoch in den europäischen Krieg eintraten, um den damals aufkommenden aggressiven europäischen Imperialismus zu stürzen: Deutschland. So funktioniert der Kapitalismus, in seinem grausamen und rücksichtslosen Interesse.

Dies ist unserer Ansicht nach die realistischste und korrekteste Interpretation der Ereignisse, die der Realität am nächsten kommt. Dank der marxistischen Analyse.

 

                                                                            


 

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            29. Juni 2022

MARX DER REVOLUTIONÄR 

IM DIENSTE DER EMANZIPATION

Er hat sein ganzes Leben dem Kampf für eine bessere Gesellschaft gewidmet.

EIN BEISPIEL ZUM NACHAHMEN

 

 

Marx' Ansatz zur revolutionären Arbeit lässt sich in diesem Zitat von Pavel Annenkov zusammenfassen: „Am 30. März 1846 fand in Brüssel ein Treffen statt, an dem Marx, Engels, Weitling, der Belgier Philippe Gigot, der Deutsche Edgar von Westphalen, der Schwager von Marx Joseph Weydemeyer, Sebastian Seiler und der Russe Pavel Vasilevič Annenkov teilnahmen, der einen Bericht über das Treffen verfasste: »Weitling sprach zuerst und wiederholte alle Klischees der liberalen Rhetorik und hätte zweifellos noch länger gesprochen, wenn Marx ihn nicht unterbrochen hätte, wobei er seine Stirn vor Wut runzelte. Im Kern seiner sarkastischen Antwort erklärte Marx, dass man das Volk betrügt, wenn man es erzieht, ohne gleichzeitig seine Tätigkeit auf eine solide Grundlage zu stellen. Phantastische Hoffnungen zu wecken, führte nicht zur Rettung, sondern zum Verlust der Leidtragenden; sich an die Arbeiter und insbesondere an die deutschen Arbeiter zu wenden, ohne streng wissenschaftliche Ideen und eine konkrete Lehre zu haben, bedeutete, die Propaganda zu einem sinnlosen, schlimmer noch, skrupellosen Spiel zu machen. Weitling entgegnete, dass durch abstrakte Kritik nichts Gutes erreicht werden könne, und warf Marx vor, nichts weiter als ein bürgerlicher Intellektueller zu sein, der weit vom Elend der Welt entfernt sei. Bei diesen letzten Worten schlug Marx wütend auf den Tisch, so dass die Lampe zitterte, und rief, als er aufstand: »Bis jetzt hat die Unwissenheit noch keinem gedient!« (Pavel Annenkov, zit. in U. Cerroni, zit., 27). Den Kapitalismus ernsthaft zu bekämpfen, bedeutete für Marx also, auf einer "wissenschaftlichen", konkreten, soliden und nicht auf einer oberflächlichen Grundlage, auf "phantastischen Hoffnungen" zu arbeiten. Und dies wird der Kompass sein, der den großen Revolutionär während seines gesamten politischen Lebens leiten wird. Das Handeln muss sich am Studium orientieren, und das Studium muss dem Handeln dienen: Das war das eiserne Credo des Revolutionärs Marx, der von klein auf an allen revolutionären Umwälzungen teilnahm, angefangen mit dem großen Umsturz von 1848, der den Aufstieg der Bourgeoisie in ganz Europa bestimmen sollte.

Und gerade aufgrund seiner wissenschaftlichen Analyse kann Marx zusammen mit Engels sofort erkennen, dass das entstehende Proletariat, das damals eine winzige Minderheit in der kapitalistischen Gesellschaft war, sich in Zukunft so enorm ausbreiten würde, dass es in der Gesellschaft vorherrschend werden und schließlich der Motor sein würde, der das umstrittene kapitalistische System unterdrücken und überwinden würde. Von diesem Standpunkt aus ergreift Marx dann Maßnahmen, um das Proletariat, das künftige Element der gesellschaftlichen Umwälzung, theoretisch und praktisch zu organisieren.

Er begann seine intensive politische Tätigkeit mit der Gründung des „Bundes der Kommunisten" im Jahr 1847, als er noch keine 30 Jahre alt war, zusammen mit Engels. In Artikel 1 des Gründungsstatuts heißt es:»Das Ziel der Liga ist der Sturz der Bourgeoisie, die Beseitigung der alten, auf Klassengegensätzen beruhenden bürgerlichen Gesellschaft und die Errichtung einer neuen Gesellschaft ohne Klassen und ohne Privateigentum«. Und es ist bereits von Anfang an klar, dass die beiden kommunistischen Anführer bereits verstanden hatten, dass ihre neu gegründete Organisation eine sehr solide theoretische Grundlage brauchte, um das Ziel des Sturzes des perversen Merkantilsystems zu erreichen, damit der Kampf effektiv sein konnte. Daher schreiben Marx und Engels das „Manifest der Kommunistischen Partei" als programmatische Grundlage.

Mit dieser grundlegenden analytischen Schrift hat die junge Bewegung also nun die Möglichkeit, ihre ersten Schritte im Kampf bewusst zu unternehmen, und zwar auf

einer realen, wissenschaftlichen Grundlage und nicht mit Phantasievorstellungen oder von Leidenschaft diktierten Ideen, wie es zuvor bei den "utopischen Sozialisten" der Fall war. Sie wird das erste Element des konkreten Bewusstseins im Kampf gegen die Bourgeoisie sein, das sich später alle Kommunisten in der Welt zu eigen machen werden.

Da für Marx - in Zusammenarbeit mit Engels - alle Arbeit im Dienste der Revolution steht, verfasst er zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen, damit der proletarische Kampf mit Bewusstsein das Ziel des kapitalistischen Sturzes erreichen kann. 

Unter diesem Gesichtspunkt schrieb der Revolutionär 1844 „Die ökonomisch-philosophischen Manuskripte", 1845 „Die Heilige Familie", „Thesen über Feuerbach"(1845), „Die deutsche Ideologie" (1845), „Das Elend der Philosophie" (1847), „Lohnarbeit und Kapital" (1849), „Der 18. Brumaire von Louis Napoleon" (1852), „Grundrisse" (1857-1858), „Zur Kritik der politischen Ökonomie" (1859), das unvollendete Werk „Das Kapital"(1867), „Der Bürgerkrieg in Frankreich" (1871) und „Die Kritik des Gothaer Programms" (1875). Hinzu kommt die gesamte Arbeit zum „Historischen Materialismus".

Alle politischen, sozialen, wirtschaftlichen und philosophischen Analysen wurden, das muss man wiederholen, oft auf einfache Art und Weise geschrieben, nicht um sich selbst zu gefallen, sondern mit dem genauen Ziel, den revolutionären politischen Kampf zu unterstützen und zu organisieren. 

Gleichzeitig ist seine praktische Tätigkeit natürlich sehr intensiv..

Nach dem „Bund der Kommunisten" von 1847 gehörte Marx 1864 zu den Gründern der 1.Internationale, für die er die Eröffnungsrede des Vereinsstatuts schrieb. Innerhalb der Internationalen Organisation ist er für Deutschland und später auch für die Niederlande und Russland zuständig. In dieser Zeit ist er sehr aktiv in der Arbeit der politischen Klärung und Ausrichtung der Organisation, während er gleichzeitig einen entschlossenen Kampf gegen die utopischen Sozialisten, die radikale bürgerliche Strömung und die Anarchisten führt. 

Mit seiner Abhandlung „Kritik des Gothaer Programms" skizzierte er 1875 die grundlegenden politischen Programmlinien, auf denen die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, die Marx und Engels bis zu ihrem Tod anführen sollten, gegründet werden sollte. Es ist schwierig, in der Geschichte eine derart intensive theoretische und praktische revolutionäre Dynamik gleichen Ranges zu finden.  Sehr weit entfernt von der bürgerlichen Darstellung eines Marx, der "nur" als Philosoph bezeichnet wird. Wir haben es hier mit revolutionären Aktivitäten auf höchster Ebene zu tun, die Geschichte gemacht haben. EIN BEISPIEL ZUM NACHFOLGEN

Ein besonderer Hinweis auf das weltberühmte „Kapital": eine so realistische und detaillierte Analyse der kapitalistischen Gesellschaft, dass selbst viele politische Gegner ihre wissenschaftliche Gültigkeit anerkennen.

Die umfassende wissenschaftliche Analyse von Marx und seine praktische Arbeit mit dem "Bund der Kommunisten", der "Internationale" und der "Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" sind heute die praktischen Kriterien, auf die sich alle Organisationen stützen, die gegen den perversen Kapitalismus kämpfen.  Und so wird es bis zu seinem endgültigen Sturz sein. Ein großes Dankeschön an den großartigen Marx.   


 

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MARX: WISSENSCHAFTLER

UND REVOLUTIONÄR

 

Der Marxismus ist die wissenschaftliche Methode, die es uns erlaubt, die verzwickte und anscheinend unverständliche Wirklichkeit, die uns umgibt, zu verstehen.

Die dominierenden Klassen arbeiten in jedem Land systematisch daraufhin es zu vermeiden, dass die marxistische  Konzeption, seine Analyse, seine Prinzipien sich nicht unter den proletarischen Massen breit machen. Die dabei angewandten Methoden sind zahlreich und die heutzutagenam häufigsten benutzte ist die methodische Verfälschung: Intellektuelle, Professoren, Journalisten, Kolumnisten und Wirtschaftswissenschaftler kritisieren den Marxismus jeden Tag von ihren bequemen Sesseln aus.

Lenin schrieb 1917 auf den Seiten von “Staat und Revolution” Folgendes : “Heute geschieht mit der Doktrin von Marx das, was in der Vergangenheit so oft mit den Doktrinen revolutionärer Denker und der Anführer der unterdrückten Klassen im Kampf für die Befreiung geschah. Die dominierenden Klassen haben die großen Revolutionäre in ihrem Leben immer mit unerbittlichen Verfolgungen belohnt […].Aber, nach ihrem Tod versucht man sie in ungefährliche Ikonen zu verwandeln, sie sozusagen heilig zu sprechen, ihren Namen mit einer Art Heiligenschein des Ruhmes zu umgeben, zum  ‘Trost’ und zur Mystifizierung der unterdrückten Klassen, während die jeweilige revolutionäre Doktrin ihres Inhalts entleert, ihr der Schneid genommen, sie abgeschwächt wird. Das Bürgertum und die Opportunisten unterziehen den Marxismus heutezutage einer solchen ‘Behandlung’.

Aber die von Marx herausgearbeiteten Gesetzmäßigkeiten des kapitalistischen Systems werden, trotz der mächtigen Konfusion, die die bürgerliche Presse und das Fernsehen schaffen, jeden Tag bestätigt. Für denjenigen, der die Aufmerksamkeit aufbringt zu beobachten, nachzuforschen und zu verstehen, ist klar ersichtlich, dass die Wirtschaft die Politik beherrscht, wie Marx behauptete, dass die kapitalistischen Geschäfte die Regierungen, Parteien, Gesellschaften und Nationen lenken und dass die lohnabhängigen Massen brutal unterworfen und ausgebeutet werden.

Aber Marx (und Engels) war nicht nur ein Wirtschaftswissenschaftler und der Gründer des Historischen Materialismus, sondern auch und vor allem ein außerordentlich praktischer Revolutionär. Für ihn und für Engels sollte die Kenntnis des Funktionierens des Kapitalismus ein praktisches Instrument sein, um der ausgebeuteten proletarischen Klasse zu helfen, die Wirklichkeit zu verstehen, damit ihr Kampf gegen die Unterdrückung und für die Befreiung ein bewusster Kampf werde, um eine gemeinschaftliche höhere Gesellschaft zu erreichen, nämlich den Kommunismus.

Man kann die außergewöhnlich praktische revolutionäre Arbeit , die Marx und Engles geleistet haben nicht genug hervorheben: gemeinsam mit Bebel und Liebknecht bauten und entwickelten sie während der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts die revolutionäre deutsche Sozialdemokratische Partei auf; 1865 nahmen sie and der Gründung der Ersten Internationalen teil, aus der anschließend die revolutionären kommunistischen Parteien aller Welt hervorgingen.  Sie fuhren dann fort, idem sie diese revolutionären Parteien begleiteten.

Dank ihrer praktischen Arbeit hat sich die marxistische Wissenschaft in der ganzen Welt verbeiten können und wir können sie heute anwenden.

Wie man sieht, eine unglaublich außergewöhnliche Arbeit, die die bürgerliche Meinung über einen Marx, der nur “Philosoph” und “Wirtschaftswissenschaftler“ war, die immer wieder propagiert wird, widerlegt. Eine Meinung, die, wie Lenin es ausdrücken würde:  “die revolutionäre Doktrin ihres Inhalts entleert, ihr den Schneid nimmt, sie abschwächt”.

Jetzt ist es an uns …..

"Der kommunistische Kampf  - Januar 2016

 AKTUALITÄT DES MARXISMUS

 

"Die Geschichte jeder bisher existierten Gesellschaft ist eine Geschichte des Klassenkampfs. Freie und Sklaven, Patrizier und Plebejer, Barone und Leibeigene, Mitglieder der Korporationen undLaufburschen, mit anderen Worten Unterdrückte und Unterdrücker, haben sich immer im Konflikt befundenden, haben einen, zeitweise versteckten, manchmal offenen, ununterbrochenen Kampf geführt: ein Kampf, der immer mit einer revolutionären Transformation der gesamten Gesellschaft oder mit dem Ruin der im Kampf befindlichen Klassen endet.".

(Marx-Engels, Manifest der kommunistischen Partei - 1848

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Wir sind es gewöhnt Tag für Tag zu leben. Es ist schwer sich vorzustellen, dass die Gesellschaft sich verändert hat und sich weiterhin verändern könnte. Aber es ist so.

Wie Darwin in der Evolution der Arten gezeigt hat und die modernen Wissenschaftler bestätigen, dass die Natur sich in einer kontinuierlichen Evolution befindet, so haben Marx und Engels bewiesen, dass auch die Gesellschaft dem gleichen Weg gefolgt ist.

Engels verdeutlicht in der “Dialektik der Natur” in Zusammenarbeit mit Marx, wie der Mensch sich, um seine Überlebens- und Beziehungprobleme zu lösen, in den Jahrhunderten in verschiedenen Gesellschaftsformen organisiert hat. Gesellschaftsformen abgesehen vom primitiven Kommunismus, wo der Mensch in Stämmen lebte, jagte, das Land bestellte, und alles unter den Mitgliedern des Stammes aufgeteilt wurde. Wo der Klassenkampf um die Aneignung der Produktion herrschte.

In den Gesellschaften mit Sklavenhaltung (Ägypten, Assyrien-Babylon, der griechisch-römischen, usw.) mussten die Sklaven für ihre Besitzer (die das Recht besaßen, über deren Leben und Tod zu verfügen) arbeiten und erhielten dafür das Notwendige zum Überleben (wie die Nutztiere).

Im Mittelalter waren die Leibeigenen Bauern, die wie die Ländereien dem Adligen gehörten. Sie bestellten das Land für sich selbst, mussten allerdings einen Teil (das berühmte Zehntel) der Ernte an den Adligen und den Klerus abgeben.

Im Kapitalismus gehören die Lohnarbeiter niemandem, sie sind frei. Sie verkaufen ihre Arbeitskraft gegen einen Lohn.

Diese Unterteilung in Klassen hat immer zu erbitterten Kämpfen und gesellschaftlichen Umwälzungen geführt.

Warum? Der Mechanismus war immer der gleiche: die Unterdrückten, die Ausgebeuteten haben, sobald sie die Mehrheit der Bevölkerung darstellten, begonnen gegen die unterdrückende Klasse zu rebellieren. Dies ist zurückzuführen auf die Mechanismen der Arbeitsspezialisierung, sie hatten begonnen bessere Lebensbedingungen und eine höhere Gesellschaftsform anzustreben.

Zum Beispiel die Sklaven: warum sollten sie dem Besitzer alles, was auf den Feldern und auf dem Hof produziert wurde gegen das fürs Überleben Notwendige abtreten und sich wie Tiere behandeln lassen, wenn doch sie all dies produzierten? Es war für sie ein enormer Fortschritt als sie, nicht mehr in Sklaverei gehalten als Leibeigene die Felder und Bauernhöfe der Adligen bewirtschaften und die Produktion behalten konnten, nur einen Teil an die Adligen und den Klerus abtreten mussten.

Für die Handwerker des Mittelalters (Vorfahren des heutigen Bürgertums) hieß das: in den Werkstätten der Städte wuchs die Produktion als Folge der Arbeitsspezialisierung, ließ die Preise sinken und folglich die Warennachfrage steigen: warum nicht mehr produzieren indem man jemand anstellt? Angestellte, d.h. freie Personen, die für einen Lohn arbeiten statt dem Adligen verbunden zu bleiben und das Land zu bewirtschaften? Warum nicht an Stelle des kleinen Feudalismus der Adligen einen groß angelegten Staat fördern, wo die Waren frei zirkulieren können?

Für den Bauern des Hohen Mittelalters hieß das: in den Städten entwickelte sich die Manufaktur und suchte Arbeitskraft: warum nicht frei sein, die eigene Arbeitskraft gegen einen Lohn verkaufen und seine Lebensbedingungen verbessern anstatt dem Land des Adligen verbunden zu bleiben, wo das Leben sehr arm war?

All diese Veränderungen waren enorme Fortschritte für die Menschheit und haben viel Kraft und riesige Kämpfe gekostet, um von einer Ordnung zur anderen überzugehen.

Jetzt stellt sich die Frage: bleibt die Menschheit in der kapitalistischen Gesellschaftsform gefangen?

Der Wissenschaftler Marx sagt: NEIN. Absolut NICHT. Auch die kapitalistische Gesellschaft entwickelt sich weiter. Genauso wie Darwin uns lehrt, dass die Evolution der Arten sich weiter entwickelt.

Das Proletariat wird, wenn es zur Klasse der Mehrheit geworden sein wird, eine andere Gesellschaftsform brauchen.

Das Proletariat wird den Unternehmer (zur Minderheit der Bevölkerung geschrumpft), sei er privat oder öffentlich, nicht mehr brauchen, um die Produktion zu garantieren. Produktion, die so organisiert werden kann, dass die Produkte nicht verkauft werden um Profit zu erzielen, sondern deren Produkte unter der Bevölkerung verteilt werden. So wird den Krisen, den Kriegen (der enormen und unnötigen Zerstörung von Leben und Waren), der Ausnützung und den Klassen ein Ende gemacht.

Aber das wird weder einfach noch glimpflich sein, wie die Geschichte lehrt. 

Marx erklärt, dass die enormen kaptialistischen Krisen die Reaktion von riesigen Massen an erbosten Proletariern provozieren und provozieren werden. Diese Massen wünschen sich ein angemessenes, würdevolles, normales Leben. Die kapitalistische Gesellschaft kann ihnen das nicht geben. Die höhere Gesellschaft, die kommunistische Gesellschaft, ist und wird kein schöner Traum bleiben, sie wird zu einer Notwendigkeit werden.

 

"Der kommunistische Kampf  - Januar 2015

 

 


 

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      Oktober 2021

HILFE VON

MARX “KAPITAL”

 

Die Presse und die Medien berichten nur einen Teil der Wahrheit. Das ist allgemein bekannt.

Genauso stimmt es, dass wir viele Dinge beobachten, die in unserer Gesellschaft nicht richtig funktionieren. Man spricht von sozialem Wohlstand aber es gibt auch viel Armut. Man spricht von den Rechten der Arbeiter aber in den Fabriken werden die Arbeiter ausgebeutet und müssen den strengen Regeln der Bosse folgen. Ein Teil der Löhne ist viel zu niedrig. Die Zahl unsicherer Arbeitsplätze steigt ständig an. Man spricht von Rechten aber es gibt enorme soziale Ungleichheit. Die mehr als ausgebeuteten Einwanderer werden mit Füßen getreten, während die Steinreichen groß feiern. Man spricht von Demokratie aber die Wähler zählen überhaupt nicht und die Parlamentarier tun, was sie wollen. Man lobpreist den Frieden und die Zivilisation, während überall auf dem Planeten Kriege lodern. Die Liste könnte ewig so weiter geführt werden.

Wie soll man das alles verstehen?

Verstehen wie diese Welt, deren Unermesslichkeit und Mechanismen unverständlich, unentwirrbar und unergründlich erscheinen, funktioniert? Verstehen, welches die wahren Probleme sind und woher sie rühren?

Es gibt eine Methode. 

Während das Bürgertum, durch Presse und Gefolgschaft seine Version der Realität verbreitet, gibt es eine Methode, die es uns erlaubt alle Mechanismen aufzudecken, die die kapitalistische Wirtschaft bewegen, auch die extrem verwickelten, verstecktesten und vor allem verschwiegensten, und sie wirklich zu verstehen. Eine Methode, die es sogar erlaubt eine bestimmte Anzahl von Prognosen zu erstellen über Ereignisse, die regelmäßig eintreten. 

 

 

Diese  STUDIE, diese realistische ANALYSE

der Gesellschaft, können wir in

Karl   Marx   ‘KAPITAL’  finden.

 

 

Hier können wir alle Erklärungen finden, die wir suchen um die Funktionsweise der heutigen Gesellschaft, der kapitalistischen Gesellschaft zu verstehen. Die Erklärung all dessen, was die Medien und Politiker verschweigen, verzerren, verstecken, manipulieren.

Mittels dieser ANALYSE, dieser STUDIE ist es möglich offen zu legen, wie das System der ARBEIT funktioniert. Alles, was die Ausbeutung, den Profit und den Mehrwert betrifft: Prinzipien, die die Reichen immer reicher werden lassen indem

sie ihr Kapital und ihren Reichtum ständig anwachsen lassen. Auf der anderen

Seite sind sie außerdem Grund für die niedrigen Löhne, die Intensität der Arbeitsrhythmen, die Gelegenheitsarbeit und die Arbeitslosigkeit: das steht in krassem Gegensatz zur Behauptung der Bosse, dass sie es seien, die den Menschen Arbeit “geben” und dies für das “Gemeinwohl” tun.

Dank des “Kapital” ist es möglich zu verstehen woher die konstanten, unvermeidbaren und katastrophalen WIRTSCHAFTSKRISEN rühren: Integraler Bestandteil des Systems der Geschäftemacherei. Tatsache, die viele in der Vergangenheit versucht haben abzustreiten, indem sie behaupteten Marx habe sich in seiner Analyse geirrt, und die These vertraten, die Kapitalisten seien mittlerweile so “intelligent”, dass sie sich untereinander einigten und dadurch die Krisen vermeiden würden. Völlig zwecklos: die schrecklichen Krisen sind immer wieder gekehrt, das beweist somit, dass die Analyse im ‘Kapital’ zutrifft.

Es ist möglich die FUNKTION DER PARTEIEN und der  PARLAMENTE zu verstehen, die unter der strengen Kontrolle und im Dienst des Industrie- und Finanzsystems stehen, während die Medien angestrengt versuchen, glaubwürdig als unabhängig und als um das Wohl der Gesellschaft bemüht  zu erscheinen, indem sie ständig ‘Demokratie’ predigen.

Es ist möglich zu verstehen, woher die MONSTRUÖSEN KRIEGE rühren. Sie werden nicht von “Bösewichten” verursacht, wie die Politiker und Medien behaupten, sondern von dem ständigen militärischen Kampf unter eben den Kapitalisten um sich gegenseitig Marktanteile wegzuschnappen. Eine militärische Politik um die Konkurrenz zu besiegen. Wo dann die Banken und Unternehmer über die hörigen nationalen Regierungen im Stile wahrer Räuber die Aufteilung der internationalen Märkte verfolgen (nämlich genau unter dem Vorwand, gegen die Bösewichte vorzugehen).

Abschließend ist es möglich zu verstehen, wie die schleimigen Kapitalisten logischerweise jegliches Interesse daran haben, die peinlich schreckliche Realität des Kapitalismus zu verschleiern und zu verzerren, um zu verhindern, dass publik wird, dass sie selbst die Ursache, die Verantwortlichen der abscheulichen Probleme sind, die die Gesellschaft heimsuchen. Probleme, die in bestimmten Momenten sogar dramatische Ausmaße annehmen.

Mit anderen Worten können wir mit HILFE der ANALYSE und der STUDIE, die wir im ‘KAPITAL’ finden, den Nebel auflösen, der das System umhüllt und es verschleiert. Schlussendlich können wir diese Gesellschaft in ALL IHREN ASPEKTEN begreifen. Den Nebel lüften, den die Medien und Politiker tagtäglich zu produzieren suchen, damit die Proletarier das System nicht verstehen um zu verhindern, dass sie sich organisieren und dagegen rebellieren.

Eine UNERMESSLICHE POLITISCH-SOZIALE SCHATZTRUHE also. Kontinuierlich zu konsultieren und anzuwenden!


 

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WAS IST EIGENTLICH KOMMUNISMUS?

 

 

Sehr viele junge Menschen interessieren sich dafür und stellen sich immer wieder diese Frage.

Die neue kommunistische Gesellschaft ist der grundlegende Punkt, der das Streben der Personen, die in dieser von tausend  Widersprüchen, Krisen und Kriegen gequälten Gesellschaft leben, bewegt.

Es ist also normal, dass man besser zu verstehen sucht.

 

Definition von Kommunismus:  Der Kommunismus besteht nicht nur in der Verstaatlichung der Produktionsgüter, wie die Stalinisten, Maoisten und einige Flügel der Trotzkisten behaupten. Er besteht sicherlich auch aus der Verstaatlichung der Produktionsgüter, aber mit einem Markt,  der in der Hand des Proletariats liegt und in dem Produkte nicht mehr verkauft, sondern zum Allgemeinwohl unter der Bevölkerung verteilt werden.

 

Wenn gesagt wird, dass der Kommunismus von jedem gemäß seiner Fähigkeiten, und für jeden nach seinen Bedürfnissen” ist,  meint man natürlich, und dies ist allgemein anerkannt, dass dies nicht mit einem Markt, wo die Waren verkauft bzw. gehandelt werden um einen Verdienst zu erzielen geschieht, wo noch ausgebeutete lohnabhängige Arbeiter existieren, die vom nationalistischen Staat ausgenutzt werden, der um Verdienst zu erzielen die Produkte in einer Welt voll von Konkurrenz, mit Krisen und Kriegen, Ausbeutung, Hunger und Armut verkauft, sondern mit einem Markt, wo die Produkte zum Allgemeinwohl unter der Bevölkerung verteilt werden.

 

UND ES IST MÖGLICH DIES ZU ERREICHEN!

 

 

Wir unterbreiten unseren Lesern ein Zitat von Engels, das uns vortrefflich den falschen Sozialismus des Nationalstaates (oder Stalinismus) klar macht.

 

 

“In letzter Zeit allerdings, seit Bismarck begonnen hat zu verstaatlichen, ist ein gewisser falscher Sozialismus aufgetaucht,

der hier und da sogar zu einer Form von gefälliger Unterwürfigkeit degeneriert ist, und der einfach jegliche Form

der Verstaatlichung als Sozialismus deklariert”

 

 

”Antidühring” 1878

 

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DER MARXISMUS, DER RICHTIGE SCHLÜSSEL UM ZU VERSTEHEN, WIE DIE  GESELLSCHAFT FUNKTIONIERT

 

DIE WAHRHEIT DER REICHEN UND DIE WAHRHEIT DES PROLETARIATS

 

 

G. V. ist eine unserer internationalistischen Aktivistinnen. In ihrer täglichen politischen Arbeit hat sie viel Erfahrung gesammelt, sie hat die marxistische Zeitung verteilt und bei der Ausbildung und Organisation von Personen, die an der überlegenen Gesellschaftsform interessiert sind, geholfen.

Wir fragen sie, wie die jungen Leute reagieren, wenn man sie fragt, ob sie verstehen, wie die Gesellschaft, in der wir leben, funktioniert.

Frage: – Sind die jungen Leute daran interessiert zu verstehen, wie die Gesellschaft funktioniert?

Antw.: – “Ein Teil ist sicher interessiert und neugierig, aber zu verstehen, wie die Gesellschaft funtioniert ist keine leichte Angelegenheit.  Die Mechanismen, die sie regeln, sind kompliziert und verwickelt. Es ist ein bisschen so, wie das Funktionieren des menschlichen Körpers. Mit ein bisschen Interesse und Geduld kann man es allerdings gut verstehen”.

Frage: - Wissen die jungen Leute, die bei dir stehen bleiben, schon etwas über dieses Thema?

Antw.: - “Viele meinen natürlich etwas zu wissen, aber in der Diskussion bemerken sie, dass sie eigentlich nichts Genaues wissen, dass ihnen einige grundlegende Konzepte fehlen. Wenn man ein bisschen diskutiert, sind sie ziemlich verlegen. In Wirklichkeit wiederholen die Leute und auch die jüngeren im Allgemeinen ohne es zu wissen genau das, was sie im Fernsehen sehen oder in den Zeitungen lesen. Sie wiederholen diese Nachrichten und diese Argumentationen, die die Reichen durch ihre Medien – Fernsehen, Zeitungen, Politiker usw. verbreiten wollen und verbreiten, unbewusst”.

Frage: - Willst du damit sagen, dass das Fernsehen und die Zeitungen nicht die ganze Wahrheit berichten und es eine andere Wahrheit gibt?

Antw.: - Aber sicher! Das Fernsehen und die Zeitungen sagen längst nicht alles und es gibt eine andere Wirklichkeit. Man muss den Dingen allerdings auf den Grund gehen und sich gut auskennen, um sie zu entdecken, und zwar die Realität des Proletariats, jene, die die lohnabhängigen Arbeiter Tag für Tag erleben. Wenn wir genau überlegen, sind die Reichen eigentlich nur eine winzige Minderheit der Bevölkerung, sie können der überwiegenden Mehrheit nicht erzählen, dass sie sie regelmäßig ausbeuten, dass sie dank dieser Ausbeutung einen Haufen Geld verdienen, dass die Krisen und die Kriege durch ihre Geschäftemachereien verursacht werden, mit dem Hintergedanken immer nur mehr zu verdienen”.

Frage: - Kannst du das bitte genauer ausführen?

Antw.: - “Na klar! Also zu dem Haufen Geld, den die Reichen verdienen: das BIP, mit anderen Worten der nationale Reichtum,  ist im vergangenen Jahr 2015 um 1,7% angewachsen, 2014 um 1,6%, 2013 um 0,3% usw. (Quelle: Statistisches Bundesamt), dies bedeutet, dass die Unternehmen und die Banken sehr viel Geld verdienen. Aber wo fließt dieses Geld hin, das die Arbeiter produziert haben? Haben die Arbeiter etwas davon? Angesichts des produzierten Reichtums müssten die Löhne folglich eigentlich steigen, stattdessen belegen die Daten und die Statistiken (die von den wichtigen Medien natürlich nicht weitergegeben werden, sondern in den kleinen und spezialisierten Medien hängen bleiben), dass die realen Löhne der Arbeiter trotz zahlreicher und erbitterter Streiks seit mehreren Jahren schon nicht einmal die Inflationsrate abdecken (Quelle: Daten bis 2007 Eurostat, ab 2008 Statistisches Bundesamt), d.h, sie decken nicht einmal den Anstieg der Preise! Unglaublich. Dies bedeutet, dass die Arbeiter und ihre Familien von diesem, nicht unbedeutenden Verdienst absolut nichts abbekommen, sondern alles in die Taschen der Unternehmer und der Banken fließt. Dies sagen die Politiker, das Fernsehen und die Medien im Allgemeinen absolut nicht! Aber dies ist die wirkliche Realität, die Realität die verborgen bleibt. Es passiert sogar, dass sich die Unternehmer und die Banken in ihren Fernsehsendern, Zeitungen usw. beklagen, weil die Dinge nicht “ganz” so gut laufen, wie sie es sich wünschen würden, sie müssten eigentlich noch mehr verdienen. Verrückt! … Über die Kriege: ihrer Wirklichkeit entsprechend sagen uns die Reichen durch ihre Medien, dass die Kriege durch böse Feinde verursacht werden, von hinterhältigen Personen, die uns Böses wollen. Sie sagen uns, dass der Mensch auch eine böse Natur besitzt ,und dass wir uns deshalb gegen diese bösen Feinde verteidigen, sie besiegen und eliminieren müssen. Wenn man genauer nachforscht, entdeckt man eine andere Wahrheit. Man entdeckt, dass es sich genau so verhält, wie der berühmte General von Clausewitz behauptete, und zwar, dass die Kriege nur ‘die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln’ ist. Mit anderen Worten, die Reichen haben absolut keine Skrupel, von einer friedlichen Politik zu einem Krieg überzugehen, falls die Geschäfte nicht gut laufen, und zwar um die Konkurrenz auszuschalten und so weiterhin Verdienst einzuheimsen. Aber kein Kommentator, Journalist oder Politiker, aber wirklich überhaupt keiner, spricht dies aus, nur wir Marxisten. Die Gemeinheit und die Böswilligkeit der Personen haben absolut nichts mit den Kriegen zu tun, das haben sich die Unternehmer und die Banken  nur ausgedacht um uns wieder einmal für ihre Interessen einzuspannen, mitzureißen und uns zu opfern. In Wirklichkeit ist es das System, das pervers, böse, das abzuschaffen ist.”

Frage: - Also behauptest du, dass man sehr wohl alles gut verstehen kann?

Antw.: - “Na auf jeden Fall. Aber man darf es nicht dabei belassen auf das Fernsehen, die Zeitungen usw. zu hören, also auf die sogenannten Medien der Information und die Politiker usw. Man muss klar vor Augen haben, dass sie für das Unternehmertum sprechen, also für die Reichen. Man muss darüber hinaus kommen. Wir als Proletariat zielen darauf ab, diese Gesellschaft voller Widersprüche zu verändern und müssen vor allem VERSTEHEN. Verstehen wie das System funktioniert. Und der Marxismus ist ohne Zweifel der Schlüssel zur Interpretation, das beste und passendste Werkzeug für diesen Zweck. Folglich haben wir die Möglichkeit zu verstehen wie wir uns organisieren müssen um, zu einer überlegenen Gesellschaftsform zu gelangen. Wir, das Proletariat, können zu der realen Wirklichkeit gelangen, UNSERER Wirklichkeit.

DIE GROßEN REVISIONISTEN VON MARX: Ende 19.Jahrhundert : BERNSTEIN

  

VON DER GESCHICHTE SPEKTAKULÄR WIDERLEGT

 

 

 

Wie oft hören wir, dass Marx überholt sei? Andauernd! Im Fernsehen, in den Debatten, bei den Diskusionsrunden ist immer jemand dabei, der genau dies behauptet (apropos: wie kommt es, dass die angeblich ultrademokratischen TV-Moderatoren nie wirkliche Marxisten zu diesen Debatten einladen?). In den Schulen und Universitäten sprechen die Professoren über einen großen Marx, der das Funktionieren des Kapitalismus richtig erkannt , sich allerdings bezüglich der Revolution geirrt habe, und deshalb nicht mehr aktuell sei.

Marx Kritik war in der Geschichte allerdings nichts Neues.

Schon in der Vergangenheit gab es Bewegungen, in denen die Kritik ein solch großes Echo hatte, dass sich jemand sogar dazu hat verleiten lassen, Marx als endgültig überholt zu erklären.

VERBLENDETE.

Schauen wir uns mal den Fall des Revisionisten Bernstein an:

Deutscher, geboren 1850, gestorben 1932.

Er war Engels Sekretär und wurde Ende des 19.Jahrhunderts neben Kautsky als einer der führenden Marxisten im Umlauf angesehen. Er war gemeinsam mit Bebel und Liebknecht sen. einer der Gründer und Führer der (damals revolutionären)  Deutschen Sozialdemokratischen Partei (SPD). 

Aber nach Engels Tod (1895) begann er den Marxismus zu kritisieren. Von dem langen Zyklus der kapitalistischen Entwicklung, und somit dem langen Zyklus des Wohlstands Ende des 19.Jahrhunderts fehlgeleitet, glaubte Bernstein dieser lange Zyklus würde nie enden und begann zu behaupten, dass Marx sich bezüglich der Krise der Überproduktion geirrt habe; eben der Überproduktion, die nach Marx Auffassung schwere Krisen und Kriege hervorgebracht hätte, die wiederum die Möglichkeit zum Anzetteln von Revolutionen geliefert hätten. Bernstein setze an zu erklären, dass das chaotische kapitalistische System von den Kapitalisten durch Absprachen untereinander kontrolliert werden könne, um die Konkurrenz abzuschwächen und so die Krisen zu vermeiden. Und da nach seiner Auffassung die Krisen nie auftauchen würden,  behauptete er, das Proletariat würde zwar das Ziel die Macht zu übernehmen beibehalten, müsse dies aber nicht durch Revolutionen erreichen, sondern durch Reformen innerhalb des Parlaments.

Was allerdings einige Jahre später geschah, Krisen, Kriege, Krisen der Überproduktion und nochmals Kriege, widerlegte seine Behauptungen auf eklatante Weise.

Aber die von Bernstein entwickelte Kritik an Marx fand in den Zeitungen, die natürlich vom Bürgertum kontrolliert wurden, damals unglaublichen Anklang. Man kann sich nur zu gut vorstellen, dass die Reichen es kaum glauben konnten, dass einer der weltweit wichtigsten Vertreter des Marxismus eben den Marxismus verleugnet! Eine Gelegenheit, die sie sich sicher nicht entgehen lassen konnten, und der genügend Raum in ihren Zeitungen zu widmen war um Marx zu verleumden.

Es waren Lenin, Kautsky und Rosa Luxemburg, die sich ohne wenn und aber gegen seine Thesen wandten um die Klarheit des wissenschaftlichen Marxismus wiederherzustellen, die dann unweigerlich in den Fakten Bestätigung fand.

Nehmen wir nun die Kritik, die dem Marxismus heute entgegengebracht wird, vor: Marx ist überholt; die heutige Gesellschaft ist völlig anders als die von ihm analysierte; die Arbeiterklasse hat sich entwickelt und denkt gar nicht mehr an eine Revolution; es gibt überhaupt keinen kapitalistischen Zyklus; die Kapitalisten von heute sind intelligent und wissen mit der Situation umzugehen, usw. usw.  Wie man sieht, hat sich seit den Zeiten Bernsteins nicht viel geändert. Würden wir zum Beispiel heute vielen Intellektuellen die damals von Bernstein an Marx geübte Kritik in den Mund legen, würden keiner merken, dass es Bernsteins sind. Komisch ist allerdings, dass die heutigen Kritiker des Marxismus , die angeblich unparteiisch und demokratisch sind und sich für wer weiß wie klug, intelligent, gebildet, pompös und verscheißend halten, anscheinend nicht bemerken, dass die Geschichte Marx und nicht Bernstein tausendfach bestätigt hat. Und um dies zu verstehen muss man wahrlich kein Genie sein. Und dennoch findet sich davon kein einziges Wort in den Fernsehdebatten, in den Diskussionsrunden, im Unterricht. 

Wie kommt's?

Tatsächlich kann man, wenn man aufmerksam ist, auch heute alle Eigenschaften des Kapitalismus, die Marx herausgearbeitet hatte, ausmachen und beobachten, dass der kapitalistische Zyklus der gleichen Parabel folgt wie zu Zeiten Bernsteins.

"Der kommunistische Kampf - April 2016


 

 

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NEGATIVE ASPEKTE DES KAPITALISTISCHEN SYSTEMS,

DIE MARX HERAUSGEARBEITET

HAT UND DIE SICH LAUFEND WIEDERHOLEN.

WERDEN VON DER BÜRGERLICHEN PRESSE VERSCHWIEGEN

                                                                    

 

 

Marx sah, dass das kapitalistische System der Geschäftemacherei einem Kreislauf unterliegt. Er besteht aus langen Phasen der Entwicklung und kurzen Krisenphasen, zum Teil sehr schwerwiegenden, die auch in Kriege, Zerstörung , Hunger und Tod münden können.

Die bürgerliche Presse spricht von einem großen Marx, hütet sich aber schwer davor den Inhalt seiner Analysen und seiner Ideen zu erklären.  Vor allem aber spricht sie nicht gerne über die negativen Aspekte des kapitalistischen Systems, die er herausgearbeitet hat.

Wenn diese schwerwiegenden negativen Aspekte allerdings eintreten, versucht die bürgerliche Presse es tunlichst zu vermeiden die marxistische Analyse heranzuziehen um die Gründe hierfür zu klären, und stellt die Ding völlig verzerrt dar.

Nehmen wir einfach mal als Beispiel die Kriege: für die bürgerliche Presse liegen die Gründe nie in der Geschäftemacherei, wie Marx so gut erklärt hat, nie hat das kapitalistische System und sein ungesundes Funktionieren auf der Suche nach dem maximalen Profit Schuld, sondern die Gründe hierfür sind immer (was für eine Überraschung) den Menschen zuzuschreiben, den “Feinden”. Es sind also die Regierungen der gegnerischen Nationen, die über Nacht böse, brutal und gemein werden. Für die bürgerliche Presse sind Bevölkerungen, die vorher ganz normal waren, nun plötzlich mit Gemeinheit durchsetzt.

Wie ist das möglich?

Und dies ist genau das (und es entgeht uns vielleicht), was auf der anderen Seite (d.h. auf Feindesseite) genau so von uns, also von unserer Bevölkerung ,behauptet wird: dass wir plötzlich böse und gemein geworden und daher zu eliminieren sind.

Wenn wir dann erfahren, dass unsere Feinde so von uns denken, behaupten unsere Politiker und die Presse, dass unsere Feinde nicht selber denken, sondern von der Presse beeinflusst werden, dass sie keine selbständigen Gedanken fassen können und jeden Tag mit einseitigen Nachrichten bombardiert werden. Das Fernsehen, die Presse und die Politiker unseres Landes wollen uns hingegen glauben lassen, dass wir frei sind zu denken und nicht Tag für Tag von der Presse unserer Mächtigen beeinflusst werden, dass wir unsere Entscheidungen autonom und unbeeinflusst treffen können.

Das Gegenteil ist natürlich der Fall. Die Presse, das Fernsehen und die Politiker unseres Landes arbeiten systematisch darauf hin uns vor den Karren unseres Bürgertums zu spannen, genau wie es die Bürgertümer in der ganzen Welt tun.

Der Kapitalismus ist nicht “die beste Gesellschaft, die man erreichen kann”, wie so viele meinen und wie uns ständig eingetrichtert wird. Die langen Perioden des Wohlstands, die wir erleben, dürfen uns nicht blenden: die Widersprüche des Kapitalismus sind nicht verschwunden und sind auch nicht nur eine traurige Erinnerung der Vergangenheit oder etwas, was nur “die anderen” betrifft. Die Geschäfte kennen weder Pause noch Krise; wie wir alle genau wissen, liegen sie immer auf der Lauer und brechen hervor, wenn man es am wenigsten erwartet.

Deshalb ist es unerlässlich dieses Konzept immer klar vor Augen zu haben, nachzufragen und sich nicht beeinflussen zu lassen.

Eine höhere Gesellschaft ohne Widersprüche ist möglich und vor allem notwendig, wir müssen uns dafür einsetzen sie zu erreichen.

 

  "Der kommunistische Kampf" - Dezember 2015

 

ES IST WICHTIG ZU VERSTEHEN, WIE DIE GESELLSCHAFT FUNKTIONIERT.

 

DIE GÜLTIGKEIT DES WISSENSCHAFTLICH-ANALYTISCHEN ANSATZES VON MARX.

 

DEN DIE REICHEN UND IHRE DIENER MIT ALLEN MITTELN ZU VERSTECKEN UND IN MISSKREDIT ZU BRINGEN VERSUCHEN.

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Es ist für alle offensichtlich, dass die Gesellschaft, in der wir leben, eine Reihe von Problemen und Widersprüchen birgt, die uns ständig  Sorgen und Stress bereiten: Krisen, Kriege, Ausbeutung, Armut, es gibt Reiche und Steinreiche, Arme und Ärmste.

Dies führt unweigerlich dazu, dass wir uns eine Reihe von Fragen stellen: “Warum ?” “Wovon hängt das ab?” “Warum kann man nicht ruhig und in Frieden leben?” “Warum schaffen es die Politiker nicht  diese Probleme zu lösen, wie sie uns andauernd versprechen?” “Aber wer sind diese Politiker, diese Regierungen und Parlamentarier eigentlich? Die, die so oft Gegenstand der Diskussion sind.“  “Welche Rolle spielen in diesen Angelegenheiten die Reichen, die Banken, die Industriellen usw.?“ “Und wir, die Bevölkerung, können wir etwas bewirken?” usw. usw.

Alles Fragen, die in den Köpfen der Leute herumschwirren und auf die sie kaum Antworten finden.

Nun, all dies hat allerdings eine eigene Logik, eine eiserne Logik und auch eine Erklärung. Man muss nur nach dem Sinn suchen, die richtige Methode finden um zu verstehen.

So wie der menschliche Körper für einen Laien eine Mengen von mehr oder weniger unverständlichen Einzelteilen ist, ist er für den Mediziner allerdings ein klarer Organismus; so wie ein Schaltpult für den Otto Normalverbraucher ein Durcheinander von unbedeutenden Kabeln ist, während der Elektriker eine ganz präzise Logik verfolgt, so verhält es sich auch in der Politik und in der Wirtschaft: für denjenigen, der sich auskennt und der ein Experte ist, hat alles einen Sinn, seinen vorgegebenen Verlauf.

Es ist die ANALYTISCHE METHODE der MARXISTEN, die es in diesem Bereich erlaubt zu verstehen, wie die Gesellschaft funktioniert, indem sie vertieft, untersucht, überprüft. So werden Sachlagen und Fakten, die vorher unklar waren, langsam immer klarer, verständlicher.

Aber worauf basiert  die wissenschaftliche Analyse der Marxisten um zu verstehen, wie die Welt funktioniert?  Die Analyse sagt uns, dass man vom Kernpunkt ausgehen muss, nämlich von DER GESCHÄFTEMACHEREI  MIT IHREM KONSTANTEN STREBEN NACH PROFIT, DIE DIE POLITIK DIREKT ODER INDIREKT BESTIMMT, DIE GESELLSCHAFT LENKT.

Wenn wir um zu verstehen davon ausgehen und untersuchen bzw. vertiefen, stoßen wir auf unglaubliche Klarheit.

Wir werden entdecken,  dass sich die wirtschaftlichen Fakten auf die Regierungen, die Parlamente, die Politiker auswirken. Man wird sehen, wie sie sie beeinflussen, bestimmen, leiten. Wir werden herausfinden, dass keine politische Gegebenheit existiert, die nicht direkt oder indirekt von dem Streben nach Profit bestimmt wird.

Daher rührt auch das widersprüchliche Verhalten der Politiker, die im Wahlkampf vieles versprechen und dann anderes tun, und es bekommt langsam einen Sinn. Und so wird klar, dass die Demokratie nichts anderes ist als  eine elegante Form kapitalistischer Regierung, in der die Politiker sich von der Bevölkerung (d.h. vom Proletariat) wählen lassen müssen, nach den Wahlen jedoch unabhängig werden und in den darauffolgenden 4-5 Jahren nicht mehr an ihre Wähler gebunden sind, ohne die Möglichkeit abgesetzt zu werden. Somit können sie weiterhin den Reichen dienen, die sich voll dem Streben nach dem bestmöglichen Profit widmen, und ihre Richtlinien verfolgen. 

Es wird klar werden, warum sich die Regierungen, die angeben auf der Seite der Bedürftigsten zu stehen, sobald eine Krise kommt, die allergrößte Mühe geben, damit die Arbeiter die Folgen tragen müssen, und zwar durch geringere Gehaltserhöhungen, intensivere Arbeitsrhythmen, immer unsicherere Arbeitsplätze, während die Reichen nie zur Kasse gebeten werden! Und es wird auch klar werden, warum bei den Reformen des Staates, wie kürzlich in Griechenland, Spanien, Italien usw. geschehen, auch immer die lohnabhängigen Arbeiter die Kosten tragen müssen, durch Steueranhebungen, Rentenkürzungen, Arbeitslosigkeit, usw., statt auf die Haufen an Geld zurückzugreifen, die die Reichen horten.

Und wenn man dann nachforscht, wie die Kriege entstehen, entdeckt man, dass es immer wieder die Kapitalisten sind, die sie verursachen (und dabei die Bevölkerungen in rassistischen, nationalistischen und religiösen Hass verstricken) und zwar immer mit dem Ziel ihren Verdienst zu maximieren. Ein Anwachsen des Verdienstes, das nie aufhört (und als Folge davon hören auch die Kriege nie auf).

Kurz gesagt entdeckt man, dass die Politiker, die Parlamente, die Regierungen nichts anderes sind als Marionetten in den Händen der Reichen, und sie werden gebraucht, ausgetauscht und ersetzt, je nach Bedarf.

Eines muss allerdings präzisiert werden.

Frage: warum sind diese Dinge nicht bekannt?

Weil die Kapitalisten, also die Banken, die Großindustriellen, die multinationalen Gesellschaften, die eine winzige Minderheit (2-3%) der Bevölkerung sind, absolut kein Interesse daran haben, dass das Proletariat (das 80-85% vertritt) Kenntnis davon bekommt wie das System funktioniert, und so enthüllen sie mittels ihrer Zeitungen, Fernsehsender, Politiker, usw. nur einen kleinen Teil des Funktionierens der Gesellschaft, und verhüllen bzw. verschweigen den größten Teil, und zwar den negativen. Es ist offensichtlich, dass sie kein Interesse daran haben und auf keinen Fall zugeben können, dass sie der Grund für die Krisen, die Kriege sind, dass sie für die Armut und die Ausbeutung in der Welt verantwortlich sind. Sie ernten nur das Lob wenn die Dinge gut laufen (genauso wie die Priester: wenn alles gut geht ist das Gott zu verdanken, wenn es schlecht läuft sind es die Menschen schuld).

Wir können also ohne Umschweife sagen: ES IST NICHT WAHR, DASS MAN NICHTS VERSTEHEN KANN.

Ganz im Gegenteil:  Wenn man analysiert IST ES MÖGLICH ZU VERSTEHEN! UND ZWAR GUT ZU VERSTEHEN.

MAN BRAUCHT NUR DEN RICHTIGEN ANSATZ.

UND DIESER ANSATZ IST DER MARXISMUS.

 

"Der kommunistische Kampf" - Juni 2016



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