IST DIE REVOLUTION MÖGLICH?
IN EINER KAPITALISTISCHEN GESELLSCHAFT,
DIE SICH ZYKLISCH ENTWICKELT:
EINIGE MOMENTE SIND GEEIGNET, ANDERE NICHT.
Eine der Fragen, die uns während unserer Arbeit am häufigsten gestellt werden, ist: “ IST DIE REVOLUTION ÜBERHAUPT MÖGLICH?”
Zu diesem Thema befragten wir unseren internationalistischen Aktivisten L.G.
Frage: - Was sagst du zu diesem Thema?
Antw.: “Stimmt, das ist tatsächlich eine der am häufigsten wiederkehrenden Fragen. Und ich denke, dass es nur normal ist diese Frage zu stellen”.
Frage: - Welche Fragen stellt man dir?
Antw.: “Wenn ich dabei bin die Zeitung zu verteilen, werde ich oft gefragt, warum ich diese Arbeit mache, d.h. warum ich mich mit einer so radikalen Politik abgebe und was deren eigentlicher Zweck sei.”
Frage: - Ja, und?
Antw.: “Natürlich um die REVOLUTION ZU ERLEBEN!, antworte ich. Ich erkläre, dass wir gegen dieses System voller Widersprüche, Ausbeutung, Kriege, Krisen sind, und dass wir die Möglichkeit sehen, eine höhere Gesellschaftsform zu erreichen. Aber um dahin zu kommen brauchen wir eine Revolution. Und an diesem Punkt, wenn ich das sage, wächst die Neugierde bei meinen Zuhörern.”
Frage: - Wieso das?
Antw.: “Sie fragen: -‘ Wie kann man glauben eine Revolution herbeizuführen, wenn die Leute sich für gar nichts interessieren, schon gar nicht für Politik, sie nur Spaß haben wollen? Und das mit diesem Staatsapparat, der alles unter Kontrolle hat, die Bevölkerung bespitzelt und tausend Tricks kennt, um den Leuten falsche Ziele vorzugaukeln, um sie von den wirklichen Problemen abzulenken?’ - Fragen die mir mehr als angebracht erscheinen”.
Frage: - Und was antwortest du darauf?
Antw.: “Dass sie vielleicht nicht wissen, dass der Kapitalismus sich zyklisch entwickelt. Man darf sich von dem Moment, in dem man lebt, nicht blenden lassen. Sicher, jetzt ist dem so: wir leben in einem Moment des relativen Wohlstands und die Leute denken sicher nicht an eine Revolution, das ist normal. Aber dem war nicht immer so, und es wird sicher nicht immer so bleiben! Wer sich für Politik interessiert und wem die Politik gefällt, der muss sich dessen genau bewusst sein, dass die kapitalistische Gesellschaft sich ständig in Bewegung befindet: lange Momente der Expansion mit relativem Wohlstand und kurze aber intensive Momente der Krise, zum Teil sehr schwerer Krisen, die sich in Kriege verwandeln können. All dies hängt nicht vom Willen der Menschen ab, sondern ist das objektive Hoch und Tief des geschäftemacherischen Systems. Der Otto-Normalverbraucher weiß nichts von diesen Dingen, aber wir, die wir uns für die Politik interessieren, wir müssen diese Dinge kennen. Der Masse, die jetzt einen langen Moment des Wohlstands erlebt, erscheint es unmöglich, dass wieder schreckliche Momente zurückkehren könnten und es ist normal, dass sie denkt, dass die Situation sich nicht mehr ins Negative wandeln wird und immer beständig bleibt. Aber wir wissenschaftliche Marxisten, Experten des kapitalistischen Zyklus und somit der Realität, wissen nur zu gut, dass die Welt der Geschäftemacherei kontrovers und schauderhaft ist, dass sie noch weiter schlimme Dinge verursachen wird. Es handelt sich um den kapitalistischen Zyklus, der seinerzeit von Marx und Engels erkannt, und sich seitdem tausendfach in der Wirklichkeit bestätigt hat. Und wir wissen außerdem nur zu gut, dass die Leute heute ruhig bleiben und nicht an eine Revolution und eine höhere Gesellschaftsform denken, und zwar nur, weil die Situation ruhig ist. Aber sollte sich die Situation ändern und sich wandeln, sich drastisch verschlechtern, dann würden sich auch die Leute ändern, sie würden verzweifeln und in Massen beginnen eine höhere Gesellschaftsform zu wünschen. Und dies wird der Moment der Revolution sein! Genau wie es die Bolschewiken zu ihrer Zeit mit Erfolg vorgemacht haben.”
Frage: - Es gibt also Momente, die für eine Revolution geeignet sind, und andere nicht?
Antw.: “Ganz genau! Dies haben viele der politischen Linke nicht verstanden. Auch sie machen den Fehler zu glauben, dass die ruhige Situation, in der wir leben, immer so bleiben wird. Also verstehen sie nicht, warum man von Revolution, von einer höheren Gesellschaftsform spricht. Ihnen kommt es komisch vor, dass es “richtige” revolutionäre Aktivisten gibt, , d.h. Leute, die eine wirklich revolutionäre Zukunft sehen und sich für diese einsetzen”.
Danke Genosse.
IMMIGRATIONSBOOM
UND STIMMENGEWINN DER AUSLÄNDERFEINDLICHEN RECHTEN BEI DEN LANDTAGSWAHLEN
DIE TRICKS, DIE DIE REICHEN IN SOLCHEN SITUATIONEN ANWENDEN
DIE REICHEN BEWEGEN DIE REGIERUNGEN DAMIT SIE SOVIELE IMMIGRANTEN AUFNEHMEN WIE SIE BRAUCHEN, IN DER ZWISCHENZEIT SCHÜREN UND ERWEITERN SIE DIE RASSISTISCHEN PARTEIEN IN DER OPPOSITION, UM DIE ABREITER GESPALTEN ZU HALTEN
Europa wurde im vergangenen Jahr (2015) von einer Migrationswelle ungeheuren Ausmaßes überschwemmt. Nie zuvor in der jüngsten europäischen Geschichte hat sich eine Situation solch bedeutender Dimensionen manifestiert.
Die Immigranten kamen bekanntlich aus Ländern des Mittleren Osten und Nordafrika, wo Bürgerkriege lodern.
Wenn wir uns gut erinnern und beobachten, hatte Ende 2014 niemand eine solche Sache vorausgesehen oder erwartet (und dies beweist wieder einmal, wie extrem unverhersagbar und unregierbar das kapitalistische System ist, in dem niemand voraussehen oder beruhigt sein kann gegenüber dem, was morgen geschehen könnte).
Die europäischen Unternehmertümer werden alle seit einiger Zeit von dem Problem des ständigen Bevölkerungsrückgang, verursacht durch den Geburtenrückgang, gequält (wie wir ständig in dieser Zeitung berichten) und befinden sich in der Situation, dass sie Arbeitskraft brauchen. Die deutsche Regierung hat, in dem Versuch dieses Problem für das deutsche Unternehmertum zu lösen, in den Jahren vor 2015 jährlich im Durchschnitt 200.000 – 300.000 Immigranten aufgenommen. Für die Jahre 2015 und folgende war ein Programm zur Aufnahme von mindestens 400.000 Ausländern vorgesehen.
Aber letztes Jahr - wir sprechen noch vom Jahr 2015 – hat die Regierung angesichts des außergewöhnlichen Zuflusses an Flüchtlingen im Laufe des Jahres diese Zahl auf 800.000 angehoben, um anschließend alle, die angekommen sind aufzunehmen, also mehr als 1 Million.
Eine solche Masse von Menschen, die sich von einem Kontinent zum anderen bewegen, bringt unvermeidlich eine ganze Reihe von Problemen im sozialen Bereich und in der öffentlichen Ordnung mit sich. Aber man darf den wichtigsten und in diesem Zusammenhang grundlegenden Aspekt nicht aus den Augen verlieren, und zwar, dass diese enorme Masse an Immigranten, die über Europa herfallen, in den Fabriken und anderen Arbeitswelten enden wird und dort die schwersten und am schlechtesten bezahlten Arbeitsplätze bekleiden wird, die die europäische Jugend kategorisch ablehnt.
Aber die Medien heben dies nicht hervor, stattdessen sind sie bemüht über die Kleinkriminalität, die ein minimaler Teil der Immigranten begeht, zu berichten, sie laut auszuposaunen und gefährlich aufzubauschen.
Ja, sehr kleine und wenig bedeutsame Straftaten, wenn wir sie mit den Millionen, und wir wiederholen: Millionen! von Immigranten, die in Europa sind in Zusammenhang bringen, die trotz des Hungerlohns hart arbeiten und sich korrekt verhalten in Relation sehen! Ihnen gegenüber sind Dutzende oder einige Hundert Kriminelle wirklich ein Nichts.
Die Medien müssten eigentlich die Ungerechtigkeiten anklagen, denen diese Arbeiter tagtäglich ausgesetzt sind: Sie werden stark unterbezahlt und super ausgebeutet; oft bekommen sie keinen regulären Vertrag und haben ewig lange Arbeitszeiten, die nicht ganz bezahlt werden. Diese sehr harten Arbeiten, denen sie nachgehen, provozieren ständig Arbeitsunfälle; oft bekommen sie keine Sozialabgaben gezahlt und können jeden Moment entlassen werden. Die Medien heben die enormen Gewinne, die die unersättlichen und zynischen Unternehmer mit diesem System machen; die ungesunden Wohnbedingungen der Immigranten, die Trennung von Familien, usw. usw. nicht hervor.
Diese Arbeiter sind Millionen um Millionen von Personen hier in Europa (um nicht die außerhalb Europas mitzuzählen) die sich nicht das Problem stellen den Hund ausführen zu müssen oder den Müll zu trennen, sondern sehen müssen wie sie ihre Kinder satt bekommen, den Lebensunterhalt bestreiten, ein anständiges Dach über den Kopf bekommen.
Aber die Medien, die Journalisten und die Politiker zeigen immer wieder nur diese Kleinkriminalität und bauschen sie auf um GEFÜHLE GEGEN DIE IMMIGRANTEN ZU SCHAFFEN.
WARUM SAGEN DIE MEDIEN NICHT DIE GANZE WAHRHEIT UND SCHÜREN SOMIT DEN RASSISMUS?
WELCHEN ZWECK VERFOLGEN DIE REICHEN, DIE DIE MEDIEN BESITZEN UND DEN RASSIMUS SCHÜREN?
DER ZWECK IST OFFENSICHTLICH UND SO ALT WIE DER KAPITALISMUS.
Das Spiel der Reichen ist es DAFÜR ZU SORGEN, DASS DIE REGIERUNGEN (die sie direkt oder indirekt kontrollieren) EINERSEITS DIE IMMIGRANTEN, die sie – wie gesagt – so dringend brauchen AUFNEHMEN; andererseits mit ihren Fernsehsendern und ihrer Presse EINE GEFÜHLSWELLE GEGEN DIE IMMIGRANTEN ZU SCHAFFEN, damit die NATIONALISTISCHEN UND RASSISTISCHEN PARTEIEN, die in der Opposition sind AN BODEN GEWINNEN, da sie IN DEN FABRIKEN DIE LOKALEN UND DIE AUSLÄNDISCHEN ARBEITER GEGENEINANDER AUFBRINGEN UND SO GETRENNT HALTEN MÜSSEN.
HIER WIRD DER ZWECK MEHR ALS OFFENSICHTLICH UND NIMMT GERSTALT AN.
DIVIDI ET IMPERA! Mit dieser rassistischen Politik gelingt es den Unternehmern die Lohnkosten sehr gering zu halten (was wir seit dem Beginn des 19.Jahrhunderts tausendmal gesehen haben) und enorm viel zu verdienen. Und wie wir immer in der Vergangenheit beobachten konnten, haben wegen dieser Trennung der Arbeiter nicht nur die ausländischen Arbeiter verloren, sondern auch die lokalen, die es alleine (weil sie schwach sind) nicht schaffen ihre vorherigen Arbeitsbedingungen und Löhne zu verteidigen und den gewinnsüchtigen Unternehmern die Stirn zu bieten.
DIES KLAR VOR AUGEN ZU HABEN IST EXTREM WICHTIG.
Unsere Aufgabe ist es, dieses schmutzige Spiel des Bürgertums ständig klarzustellen und uns dafür einzusetzen, wie wir es über unsere Gewerkschaftsaktivisten tun, dass die Gewerkschaftsorganisationen eine Politik verfolgen, die gleiche Rechte für lokale und ausländische Arbeiter fordert.
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-KAMPF UNTER BÜRGERTÜMERN-
SYRIEN: DIE RÜCKKEHR DES RUSSISCHEN BÜRGERTUMS ZUR MILITÄRISCHEN INTERVENTION
IM AUSLAND
NACH EINER LANGEN PAUSE, BEDINGT DURCH DEN ZUSAMMENBRUCH DER UDSSR
Seit der Invasion in Afghanistan (1979) und dem darauffolgenden Zusammenbruch der UdSSR (1991) hat der russische Imperialismus nicht mehr direkt militärisch in einem anderen Land interveniert. Das militärische Eingreifen der Russen in Tschechinnen 1994 und 1999 wurde als Intervention auf eigenem Gebiet angesehen und somit nicht als Aktionen im Ausland.
Auch war die russische Armee nicht in den militärischen Kampf in der Ukraine im vergangenen Jahr direkt involviert, sondern beschränkte sich auf die Unterstützung der ukrainischen russischsprachigen Milizien in der Region Donbass, die sich der ukrainischen Zentralregierung in Kiew widersetzten.
Der Zusammenbruch der UdSSR 1991 hatte in der Welt ein enormes politisches, wirtschaftliches und militärisches Vakuum hinterlassen, dass die mit Russland konkurrierenden Bürgertümer sofort selbst auszufüllen versuchten .
Die ersten, die aus der Situation Vorteil gezogen haben, waren die europäischen Unternehmertümer, und zwar ganz besonders das deutsche. Nationen wie Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Kroatien usw. und ihre Bürgertümer, sind sofort zum westeuropäischen Lager übergelaufen, wo sich für sie die riesige Gelegenheit auftat, lohnende und üppige Geschäfte zu machen.
Aber das amerikanische Unternehmertum hat nicht tatenlos zugesehen, es hat die Gelegenheit an Gebiet zu gewinnen nicht verpasst: 1990 intervenierte es militärisch in Kuwait gegen Saddam Hussein, 2001 marschierte es in Afghanistan ein und zog die europäischen Bürgertümer mit hinein. Dann, 2003 marschierte es im Irak ein. 2011 unterstützte es gemeinsam mit einigen europäischen Bürgertümern den Bürgerkrieg in Lybien um die russlandfreundliche Regierung Gheddafi zu stürzen. Im darauffolgenden Jahr schürte und unterstützte es den Bürgerkrieg in Syrien mit dem Ziel, auch hier die russlandfreundliche Regierung Assad zu stürzen.
Das russische Bürgertum brauchte zwanzig Jahre um die eigene Industrie und Finanz wieder aufzubauen und zu organisieren. In dieser Situation und in all dieser Zeit war es politisch und militärisch gelähmt.
Kürzlich, 2010, hat es sich dazu entschlossen eine politische, wirtschaftliche und finanzielle Allianz mit den emporkommenden BRICS-Ländern (China, Indien, Brasilien und Südafrika) einzugehen.
Jetzt zeigt es, mit dem militärischen Eingriff in Syrien, dass es wieder bereit ist in das Weltgeschehen einzugreifen und seine imperialistische Rolle aktiv zu spielen.
Wie schon gesagt, zusammen mit einigen europäischen Bürgertümern haben die USA versucht die syrische Assadregierung, Verbündete der Russen, zu stürzen. Aber diese Operation hatte keinen Erfolg und im Bürgerkrieg eine Patt-Situation geschaffen.
Und zu diesem Zeitpunkt ergriff die Regierung in Moskau die Gelegenheit die Entscheidung zu treffen, ihrem syrischen Verbündeten zu helfen und der Welt zu zeigen, dass sie wieder mitmischt um die eigenen Interessen und Einflussgebiete zu verteidigen.
Unter dem Vorwand das ISIS-Kalifat zu bekämpfen, hat sie die amerikanische und europäische Zustimmung bekommen, militärisch direkt in den syrischen Konflikt eingreifen zu können und so die Zentralregierung Assad zu stützen.
Aber die unglaublich ausgefeilte Technologie, die die Russen in diesem Konflikt eingesetzt haben, hat alle überrascht: um die Stützpunkte des IS zu treffen wurde eine Myriade von Raketen mit extremer Präzision von russischen Schiffen aus einer Distanz von 1500 km abgeschossen. Die Schiffe, Buyan Korvetten, von denen die Raketen starteten, sind mit der neuesten Technologie ausgestattet und verfügen über eine Tonnage (Gewicht) von 1.000 Tonnen statt 10.000, wie die amerikanischen. Auch die russischen Sukhoi-Flugzeuge, die in diesem Konflikt eingesetzt werden, verfügen über extrem ausgefeilte Technologien.
Wer dachte die russischen Waffen seien überholt, musste sich schnellstens eines Besseren belehren lassen.
Aber der Aktivismus der Regierung des russischen Bürgertums hat sich nicht darauf beschränkt militärisch zu intervenieren. Putin hat es sogar geschafft, dass Obama und die europäischen Präsidenten akzeptierten, dass auch der syrische Präsident an den Verhandlungen über die Zukunft Syriens teilnimmt, was die USA und die EU vorher kategorisch abgelehnt hatten.
Natürlich hat der russische Imperialismus mit seinen 3,5 des weltweiten BIP (Produktion) nicht die wirtschaftliche und folglich nicht die militärische Kraft um sich einzubilden, er könne bei der kapitalistischen Aufteilung der Welt einen Einfluss auf die Gleichgewichte haben (wie die Wirtschaft der USA, Chinas und Europas), aber bei der regionalen schon! (Mit regional ist Osteuropa und der nahe gelegene Mittlere Osten gemeint.) Und er tut dies mit all seiner Kraft und Aktivität.
China, also das chinesische (Staats-)Bürgertum, Verbündeter der Russen und der BRICS-Länder, unterstützt die Russen diskret und indirekt. Es spielt seine Rolle und lehnt sich in seiner Unterstützung der Russen nicht zu stark hinaus um sich die Tür offen halten zu können, eventuell mit dem Westen zu verhandeln, falls beim militärischen Eingriff Moskaus Probleme auftreten. Auch dies gehört zum Spiel.
Der Kampf unter den Bürgertümern geht unaufhörlich weiter. Man muss sie nur lesen lernen.
-KAMPF UNTER BÜRGERTÜMERN-
WIE KÖNNTE SYRIEN NACH DEM BÜRGERKRIEG AUSSEHEN?
Für uns Marxisten ist es außerordentlich wichtig die tägliche Wirklichkeit zu verfolgen und zu analysieren. Wir haben die Möglichkeit in den Funktionsmechanismus des kapitalistischen Sytems einzudringen und all seine Geheimnisse zu enthüllen und zu klären.
Oft sind es die tragischsten, brutalen und negativen Aspekte des Systems, die – wie zum Beispiel im Falle Syrien – die Schlagzeilen machen und unter der Bevölkerung Aufsehen erregen. Fakten, die diejenigen, die an das Gute im Kapitalismus glauben und ihn unterstützen, am liebsten totschweigen und verstecken würden. Allerdings sind es die Industrie- und Bankketten, die diese Fakten mit ihrer Presse, ihren Fernsehsendern, Parteien, Parlamenten, usw. verbreiten und sie verzerren und hervorheben, mit dem Ziel die Bevölkerung, mit anderen Worten das Proletariat, vor ihren Karren zu spannen.
Bei näherem Hinschauen zeigen auch diese Ereignisse in Syrien, wie immer, eine Reihe von Aspekten, die der Bevölkerung vorenthalten werden.
Wie wir wissen, und wir können es nicht oft genug wiederholen, liegt dem ein gemeines, perverses Spiel zugrunde, das alles bewegt, dessen Ausgangspunkt die Geschäftemacherei ist, das Streben nach dem höchstmöglichen Profit, dem Wunsch immer reicher zu werden. Es handelt sich um einen Kampf der verschiedenen Bürgertümer untereinander um die neuen Märkte zu erobern (und sie den anderen wegzuschnappen), sowie die Geschäfte anzukurbel. Ein Kampf, der von den Experten als “Kampf um die Eroberung neuer Einflussgebiete” definiert wird.
Beschäftigen wir uns nun genauer mit der bedauerlichen Tatsache des Bürgerkrieges in Syrien.
Die Quellen berichten, dass sowohl die Russen, als auch die Iraner und die Hezbollah, welche allesamt mit dem syrischen Regime Assads alliiert sind, davon überzeugt sind, dass Assad nicht über genügend militärische Kraft verfügt um das gesamte syrische Gebiet wieder zurückzugewinnen, so wie es vor dem Bürgerkrieg war. Daher haben sie ihn dazu überredet, sich auf die für verteidigbaren Gebiete zu konzentrieren und auf diese Gebiete zurückzuziehen.
Die Auflösung des Staatsgebiets wird also schon als Tatsache angesehen. Dies gilt ebenso für alle Länder, die direkt oder indirekt in diesen Krieg verwickelt sind.
Eine ganze Reihe von Quellen sehen vorher, dass Syrien möglicherweise in 3-4 Zonen aufgeteilt werden wird.
Eine schiitische Zone mit Damaskus als Hauptstadt, die weiterhin der Regierung Assads unterstehen würde; Region, die in der zentralen Region des Landes liegt und Meereszugang hat. Dieses Gebiet würde ein Fünftel des früheren Syriens und ein Drittel der Bevölkerung abdecken.
Eine sunnitische Zone im Norden des syrischen Staatsgebiets, neben der Türkei gelegen; sie umfasst die Stadt Aleppo, unterstützt von der Türkei, Saudiarabien und Qatar.
Eine Zone im Süden, unterstützt von den USA, Jordanien und Israel. Und eine kurdische Zone gleich neben dem Irak.
Aber, wie taktieren die verschiedenen Bürgertümer in diesem Durcheinander?
Die Iraner sehen in Syrien, wegen ihres strategischen Interesses, einen unverzichtbaren Alliierten in diesem Gebiet und um Syrien zu helfen und zu unterstützen haben sie kürzlich 10.000 Soldaten aus dem Irak und Afghanistan abgezogen.
Die Regierung des russischen Bürgertums hat sich mit der Zerstückelung Syriens abgefunden, da sie – wie schon erwähnt - gesehen hat, dass die Regierung Assad das Land nicht zusammenhalten kann, und hat den USA und der EU vorgeschlagen, die Zentralregierung in Damaskus im Kampf gegen IS auch militärisch unterstützen zu können. Unter diesem Blickwinkel haben die Amerikaner, die Europäer und die Saudis die Angelegenheit für interessant befunden und den Vorschlag akzeptiert.
Aber um dies von den USA und der EU zu erreichen, haben die Russen auch die wichtige Karte Deutschland ins Spiel gebracht.
Das erklären wir genauer: es ist bekannt, dass die Regierung des deutschen Bürgertums ein privilegiertes Nachbarschaftsverhältnis mit dem russischen Bürgertum unterhält. Dies liegt in der Tatsache begründet, dass beide Unternehmertümer, das deutsche und das russische, wenn möglich in Harmonie die angrenzenden Länder Osteuropas, d.h. die Satellitenstaaten der damaligen UdSSR (Ukraine, Polen, Rumänien, Jugoslawien, usw.) leiten müssen.
Dieses privilegierte deutsch-russische Verhältnis konnte man besonders deutlich während der Krise des Bürgerkriegs in der Ukraine erkennen. In dieser Situation wollten die Amerikaner, Franzosen und Engländer den bewaffneten Kampf gegen die Russen anheizen und sogar die Nato einschreiten lassen, aber die deutsche Regierung wollte sich nicht das gute Verhältnis zu den Russen verderben, widersetzte sich entschieden und verhinderte jegliches Verschlimmern des Konflikts, indem sie mit Bestimmtheit eine diplomatische Lösung der Krise verlangte (siehe Artikel “Ukraine: Merkel-Putin”” in “Der kommunistische Kampf” April 2015).
Putin ist sich bewusst, dass das deutsche Unternehmertum auf jeden Fall ein gutes Verhältnis mit den Russen aufrechterhalten will, nutzt diesen Voteil ständig für sich aus und hat es auch in dieser syrischen Krise geschafft, dass Berlin ihn unterstützt.
Tatsächlich ist die Position der deutschen Regierung bezüglich des Problems Syrien der russischen immer ähnlicher gewesen als der der USA, Frankreichs und Englands, und zwar im Streben nach einer diplomatische Lösung des syrischen Bürgerkrieges: Assad (russlandfreundlich) kann vorläufig im Amt bleiben, weil er im Kampf gegen IS wichtig ist, während die USA usw. für den Sturz Assads eintreten. Und mit ihrem einschlägigen Gewicht ist es der deutschen Regierung gelungen die anderen europäischen Partner und dann die USA davon zu überzeugen, seine Position zu akzeptieren. Hier folgt, wie “Der Spiegel” vom 24.Sept. 2015" die Situation erläutert: “Syrischer Bȕrgerkrieg: Merkel neue Töne zu Assad“ (…) während “Bisher lehnen insbesondere die USA eine Zusammenarbeit mit dem Diktator ab, Washington fordert seinen Sturz. Russland hingegen unterstützt Assad (…) "Es muss mit vielen Akteuren gesprochen werden, dazu gehört auch Assad", sagte Merkel beim EU-Sondergipfel zur Flüchtlingskrise in Brȕssel“.
Mit anderen Worten: Merkel sagt, dass Assad nicht gestürzt werden darf, bleiben und an den Verhandlungen teilnehmen muss. Wenn man genau hinschaut: eben genau die gleiche Position wie die der Russen.
Die Regierung des chinesischen (Staats-)Bürgertums ist mit den Russen alliiert und Teil von BRICS. In der Syrienkrise bezieht sie die gleichen Positionen wie die Russen und weicht von denen Amerikas, Frankreichs, Englands und Saudiarabiens ab. Sie lässt keine Gelegenheit aus um zu unterstreichen, dass Deutschland eine Position bezieht, die anders ist als die seiner Natopartner und der russischen viel näher steht.
Zusammenfassend: Die politische Lösung, die sich in Syrien abzuzeichnen zeigt, wird eine ethnische Kantonisierung des Landes bedeuten, auf der Grundlage einer weit fortgeschrittenen Dezentralisierung des Gebiets. Also eine Bundesregierung mit ganz wenig Entscheidungsgewalt wie in der Schweiz, d.h. eine schwache nationale Regierung für die großen Themen und Entscheidungsgewalt für die lokalen Angelegenheiten in der Hand von Kantonverwaltungen.
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-WAS NICHT IN DEN UNIVORLESUNGEN GEKLÄRT WIRD-
REVOLUTIONÄR LENIN:
DIE NOTWENDIGKEIT DER ÜBERGANGSPHASE NACH DER REVOLUTION IN DER ERWARTUNG WEITERER REVOLUTIONEN
GEGENREVOLUTIONÄR STALIN:
MIT DER ELIMINATION DER ÜBERGANGSPHASE NACH DER REVOLUTION UND DEM AUSRUF DES STAATSKAPITALISMUS ALS “KOMMUNISMUS” DIE WIEDERKEHR DER BÜRGERLICHEN POLITIK
Wer in den Universitäten oder in den Schulen dem Unterricht über Marxismus oder Geschichte beiwohnt, bemerkt eine Sache sofort: dass die Professoren bezüglich der bolschewistischen Revolution in Russland 1917 alles in einen Topf werfen. Die Sache wird ziemlich oberflächlich behandelt und oft ohne wirklich Bescheid zu wissen. Die Inhalte dieses außerordentlichen historischen Ereignisses werden nicht geklärt, der Kontext, in dem dieses Ereignis stattfand wird nicht erklärt, und schon gar nicht seine wirklichen Ziele. Vor allem wird der wichtige politische Unterschied zwischen Lenin und Stalin wird nicht geklärt.
Die Professoren nehmen in ihrem Unterricht die allgemeinen Konzepte auf, die auch in der öffentlichen Meinung weit verbreitet sind; eine von den Massenmedien geformte Meinung, also geprägt von vermutenden aber ahnungslosen Journalisten, oder von Schreiberlingen im Dienste des Bürgertums. Dann sorgt das Bürgertum, also die Reichen, dafür, dass diese bequeme aber verdrehte Meinung über seine Zeitungen, Fernsehsender, Politiker, Historiker, Priester usw. verbreitet werden.
Es liegt also nahe anzunehmen, dass auch die Professoren diese deformierte Wirklichkeit aus Bequemlichkeit aufnehmen. Bequemlichkeit, die für sie bedeutet sich nicht weiter anstrengen zu müssen, nachzuforschen, keine weitere intellektuelle Anstrengung zu vollziehen, nicht gegen den Strom zu schwimmen.
Bei uns liegen die Dinge völlig anders, wir wollen und müssen verstehen!
STALIN WAR WEDER DIE FORTSETZUNG DER REVOLUTIONÄREN POLITIK LENINS, NOCH DER BOLSCHEWIKEN! Auch wenn Stalin, gerissen wie er war, in seiner bürgerlichen gegenrevolutionären Politik alle typisch kommunistischen Schlagwörter, wie “sozialistischer Staat”, “Genossen”, “bolschewistisch-kommunistische Partei”, “Kommunismus”, usw. usw. beibehielt.
Es ist die Bestätigung des bürgerlichen Verrats Stalins und seines Wechsels in der Politik, dies wird auch belegt durch die Tatsache, dass Stalin, um ihn zu vollziehen, fast alle bolschewistischen Führer physisch eleminieren musste.
Zu Lenins Tod (1924) waren noch 22 Mitglieder des Zentralkommittees der bolschewistischen Partei übrig (von 31 über die man etwas weiß), die die Oktoberrevolution 19917 vorantrieb und leitete. 80% fielen unter den Schüssen der stalinistischen Gegenrevolution. |
ARTEM gestorben 1921 BUCHARIN erschossen 1938 JAKOVLEVA gestorben 1944 KISELEV bei Säuberungen verschwunden LENIN gestorben 1924 MURANOV gestorben 1959 RYKOV erschossen 1938 SMILGA bei Säuberungen verschwunden STASOVA gestorben 1966 URICKIJ gestorben 1918 |
BERZIN bei Säuberungen verschwunden DZAPARIDZE gestorben 1918 JOFFE Selbstmord aus Protest 1927 KOLLONTAJ gestorben 1952 LOMOV erschossen 1937 NOGIN gestorben 1924 SALUMJAN gestorben 1918 SOKOL’NOCOV bei Säuberungen verschwunden SVERDLOV gestorben 1919 ZINOV’EV erschossen 1936 |
BUBNOV deportiert 1937 DZERZINSKIJ gestorben 1926 KAMENEV erschossen 1936 KRENSTINKIJ erschossen 1938 MILJUTIN bei Säuberungen verschwunden PREOBRAZENSKIJ erschossen 1938 SKRYPNIK Selbstmord aus Protest 1933 STALIN gestorben 1953 TROTSKIJ ermordet 1940 |
Im Unterricht erklären die Professoren die tatsächlichen Inhalte des Aufeinandertreffens der bolschewistischen Führer und Stalin nicht. Sie erklären kurz, dass die Kämpfe um die Eroberung der Macht zwischen dem Bösewicht Stalin und den bolschewistischen Anführern die berühmten Säuberungen Stalins mit sich gebracht hätten, bei denen jene eliminiert wurden; oder dass sie auf in Gewalt ausgeuferte gegenseitige persönliche Antipathien zurückzuführen seien, oder aber es seien dunkle Techtelmechtel politischer Karrieregeilheit gewesen, und weiter in diesem Stil.
NICHTS HIERVON IST WAHR, ALLES KONSTRUIERT.
DIE SUBSTANZ DES DAMALIGEN KAMPFES IM INNEREN DER BOLSCHWEISTISCHEN PARTEI WAR EINE GANZ ANDERE.
Wer der Sache nachgeht, entdeckt schnell, dass die Bolschewiken mit Lenin behaupteten, dass die russische Revolution noch nicht Sozialismus sei, sondern nur der erste Schritt hin zum Sozialismus! Ein erster Moment in Richtung einer generellen Revolution, die später zur kommunistischen Wirtschaft führen würde. Mit diesem ersten Schritt hätte das revolutionäre russische Proletariat, das die Macht übernommen hatte und weitere Revolutionen erwartete, die russische Wirtschaft in der Form eines Staatskapitalismus geleitet. Die Bolschewiken unterstrichen und wiederholten ständig, dass diese Phase der Arbeiterregierung mit Staatskapitalismus auf dem Weg zum Kommunismus unvermeidbar, allerdings nur ein zeitweiliger Übergangszustand sei.
Aber nach Lenins Tod warf Stalin mit seiner Theorie des ”Sozialismus in nur einem Land” alles über den Haufen! Er behauptete fälschlicherweiser, dass sofort nach der Revolution der Kommunismus eingeführt worden sei! Mit anderen Worten gab er vor, dass der Staatskapitalismus, d.h. die Verstaatlichung, Kommunismus sei! Und hiermit begann die wilde Schlacht gegen die bolschewistischen Anführer. In seinem Lügengeflecht, dass man schon im Sozialismus lebe, sagte Stalin, dass die Übergangsphase nicht mehr notwendig, und daher auch nicht mehr in Betracht zu ziehen sei. Folglich behauptete er, dass auch weitere proletarische Revolutionen nicht mehr notwendig seien und löste deshalb die 3. Kommunistische Internationale auf, die Lenin kurz zuvor einberufen hatte.
Verstrickt in seine Lüge vom “Sozialismus in nur einem Land” erkannte Stalin nicht (oder verschwieg), dass im revolutionären Russland alles auf kapitalistische Art funktionierte: die Produkte wurden weiter verkauft
DIE GROßEN REVISIONISTEN VON MARX
Ende 19.Jahrhundert : BERNSTEIN
-VON DER GESCHICHTE SPEKTAKULÄR WIDERLEGT-
Wie oft hören wir, dass Marx überholt sei? Andauernd! Im Fernsehen, in den Debatten, bei den Diskusionsrunden ist immer jemand dabei, der genau dies behauptet (apropos: wie kommt es, dass die angeblich ultrademokratischen TV-Moderatoren nie wirkliche Marxisten zu diesen Debatten einladen?). In den Schulen und Universitäten sprechen die Professoren über einen großen Marx, der das Funktionieren des Kapitalismus richtig erkannt , sich allerdings bezüglich der Revolution geirrt habe, und deshalb nicht mehr aktuell sei.
Marx Kritik war in der Geschichte allerdings nichts Neues!
Schon in der Vergangenheit gab es Bewegungen, in denen die Kritik ein solch großes Echo hatte, dass sich jemand sogar dazu hat verleiten lassen, Marx als endgültig überholt zu erklären.
VERBLENDETE!
Schauen wir uns mal den Fall des Revisionisten Bernstein an:
Deutscher, geboren 1850, gestorben 1932.
Er war Engels Sekretär und wurde Ende des 19.Jahrhunderts neben Kautsky als einer der führenden Marxisten im Umlauf angesehen. Er war gemeinsam mit Bebel und Liebknecht sen. einer der Gründer und Führer der (damals revolutionären) Deutschen Sozialdemokratischen Partei (SPD).
Aber nach Engels Tod (1895) begann er den Marxismus zu kritisieren. Von dem langen Zyklus der kapitalistischen Entwicklung, und somit dem langen Zyklus des Wohlstands Ende des 19.Jahrhunderts fehlgeleitet, glaubte Bernstein dieser lange Zyklus würde nie enden und begann zu behaupten, dass Marx sich bezüglich der Krise der Überproduktion geirrt habe; eben der Überproduktion, die nach Marx Auffassung schwere Krisen und Kriege hervorgebracht hätte, die wiederum die Möglichkeit zum Anzetteln von Revolutionen geliefert hätten. Bernstein setze an zu erklären, dass das chaotische kapitalistische System von den Kapitalisten durch Absprachen untereinander kontrolliert werden könne, um die Konkurrenz abzuschwächen und so die Krisen zu vermeiden. Und da nach seiner Auffassung die Krisen nie auftauchen würden, behauptete er, das Proletariat würde zwar das Ziel die Macht zu übernehmen beibehalten, müsse dies aber nicht durch Revolutionen erreichen, sondern durch Reformen innerhalb des Parlaments.
Was allerdings einige Jahre später geschah, Krisen, Kriege, Krisen der Überproduktion und nochmals Kriege, widerlegte seine Behauptungen auf eklatante Weise.
Aber die von Bernstein entwickelte Kritik an Marx fand in den Zeitungen, die natürlich vom Bürgertum kontrolliert wurden, damals unglaublichen Anklang. Man kann sich nur zu gut vorstellen, dass die Reichen es kaum glauben konnten, dass einer der weltweit wichtigsten Vertreter des Marxismus eben den Marxismus verleugnet! Eine Gelegenheit, die sie sich sicher nicht entgehen lassen konnten, und der genügend Raum in ihren Zeitungen zu widmen war um Marx zu verleumden!
Es waren Lenin, Kautsky und Rosa Luxemburg, die sich ohne wenn und aber gegen seine Thesen wandten um die Klarheit des wissenschaftlichen Marxismus wiederherzustellen, die dann unweigerlich in den Fakten Bestätigung fand.
Nehmen wir nun die Kritik, die dem Marxismus heute entgegengebracht wird, vor: Marx ist überholt; die heutige Gesellschaft ist völlig anders als die von ihm analysierte; die Arbeiterklasse hat sich entwickelt und denkt gar nicht mehr an eine Revolution; es gibt überhaupt keinen kapitalistischen Zyklus; die Kapitalisten von heute sind intelligent und wissen mit der Situation umzugehen, usw. usw. Wie man sieht, hat sich seit den Zeiten Bernsteins nicht viel geändert. Würden wir zum Beispiel heute vielen Intellektuellen die damals von Bernstein an Marx geübte Kritik in den Mund legen, würden keiner merken, dass es Bernsteins sind. Komisch ist allerdings, dass die heutigen Kritiker des Marxismus , die angeblich unparteiisch und demokratisch sind und sich für wer weiß wie klug, intelligent, gebildet, pompös und verscheißend halten, anscheinend nicht bemerken, dass die Geschichte Marx und nicht Bernstein tausendfach bestätigt hat. Und um dies zu verstehen muss man wahrlich kein Genie sein! Und dennoch findet sich davon kein einziges Wort in den Fernsehdebatten, in den Diskussionsrunden, im Unterricht.
Wie kommt's?
Tatsächlich kann man, wenn man aufmerksam ist, auch heute alle Eigenschaften des Kapitalismus, die Marx herausgearbeitet hatte, ausmachen und beobachten, dass der kapitalistische Zyklus der gleichen Parabel folgt wie zu Zeiten Bernsteins.
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(fortezung: REVOLUTIONAR LENIN ......)
(und nicht unter der Bevölkerung verteilt, wie es im Kommunismus sein sollte). Die Preise der Waren wurden je nach Angebot und Nachfrage angehoben oder gesenkt, wie in jedwedem anderen kapitalistischen Land. Er verschwieg, dass weiterhin ein Proletariat existierte (was im Sozialismus nicht der Fall ist) mit einem Lohn und mit seinen Gewerkschaften, und dass die Unternehmen und die Banken von der Partei anstatt von Privaten geschäftemacherisch geführt und geleitet wurden (auch die Banken gibt es im Sozialismus nicht mehr, weil die Produkte unter der Bevölkerung verteilt und nicht mehr verkauft werden und so für Banken kein Bedürfnis mehr besteht) .
Wie gesagt, all diese grundlegenden Dinge werden im Unterricht nicht geklärt, sie werden unterschlagen oder nur zu einem ganz geringen Teil angesprochen. All dies schafft Konfusion und trägt nichts dazu bei zu verstehen, wie diese Gesellschaft funktioniert.
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Festpunkte der marxistischen Wissenschaft
WIR UNTERBREITEN DEM LESER EINEN ARTIKEL AUS DEN HEFTEN
“Theorie und Praxis des Marxismus”, HERAUSGEGEBEN 1996 VON “Lotta Comunista”.
VOM MECHANISCHEN MATERIALISMUS ZUM DIALEKTISCHEN MATERIALISMUS
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Die materialistische Konzeption ist historisch gesehen keine Entdeckung des Marxismus: Sie war schon vorher, ab dem 17.Jahrhundert, ausgearbeitet worden (nehmen wir die primitiven Konzeptionen der griechischen Philosophie einmal aus) und zwar parallel zur Entwicklung der modernen Industrie: beschäftigt damit die Natur auf breiter Ebene zu verändern, hatte die bürgerliche Industrie das Bedürfnis, die Wirklichkeit wissenschaftlich zu erforschen.
Das 18.Jahrhundert ist die Epoche während der das Bürgertum, das sich schon in den vorangegangenen Jahrhunderten in mehreren Ländern durchgesetzt hatte (vor allem in England und in Holland), sein Gewicht stärkt: der handwerkliche und der Manufakturbetrieb behaupteten sich immer mehr an der Seite der Landwirtschaft als Quelle für Reichtum, und erhöhten die Produktivität der Arbeit und somit die Gesamteinnahmen.
Aber der bestehende Feudalismus (z.B. In Frankreich) wurde zu einer untragbaren Bremse für die Entwicklung der neuen Klasse, die es sich zum Ziel gesetzt hatte die politische Macht an sich zu reißen.
Der Illuminismus und der Materialismus im Besonderen wurden die ideologischen Werkzeuge des politischen Kampfes des Dritten Standes (des Bürgertums) gegen den feudalen Absolutismus.
Die Vernunft wird zum Schiedsgericht, dem sämtliche Ideen und bestehenden Institutionen vorzuführen sind um über sie zu urteilen, sie zu verurteilen und zu ersetzen: es war die “Vernunft” der neuen bürgerlichen Geschäftsbeziehungen, die sich von den mittlerweile unangemessenen und somit “unvernünftigen” Privilegien und Ideologien befreien wollte.
Der Materialismus war die folgerichtige Anwendung des “Lichts der Vernunft” bis hin zum Ausschluss jedweder göttlichen Entität (die bei anderen Illuministen wie Rousseau und Voltaire allerdings weiterbesteht).
Der Materialismus entstand in England als Praxis des aufkommenden Bürgertums und Bacon, Hobbes und Locke waren seine wichtigsten Vertreter.
Nachdem der Materialismus nach Frankreich übergeschwappt war, bekam er den Wert eines revolutionären Kampfes; nach Decartes, Helvetius und Holbach, fand er in Diderot und D’Alambert wichtige Sprachrohre für die Idee einer bevorstehenden Revolution, insbesondere durch ihre Arbeit in der Redaktion der “Enzyklopädie”, Text, der das Gedankengut der neuen Klasse reflektierte.
Alle von den Materialisten formulierten Wahrheiten hatten einen revolutionären Zweck und dieser Zweck war die Behauptung der bürgerlichen Klasse: das war die Kraft und die Grenze der französischen Materialisten, die darauf abzielten den feudalen Besitz abzuschaffen aber den bürgerlichen Besitz zu verteidigen, ohne darüber hinauszugehen.
In seiner Schrift “Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie” deckt Engels die “Beschränkungen” des französischen Materialismus auf: der Materialismus von 1800 war im Wesentlichen metaphysisch und mechanisch, er war unfähig die Welt als eine Realität zu verstehen, die sich in ständiger Evolution und Veränderung befindet. Diese “ahistorische Konzeption” wurde auch auf die Geschichte der Menschheit angewendet.
Es war also eine Klassenbeschränkung, die die französischen Materialisten an den Rand einer sozialen Wissenschaft brachte, es ihnen aber nicht erlaubte den entscheidenen Schritt zu tun.
Allerdings baute Marx auf ihren Schultern seine Lehren auf, die den Materialismus aus einer im Wesentlichen dialektischen Sicht wieder aufgreifen.
Der historische Materialismus, der im vormarxistischen Materialismus seinen Vater hat, hat in der Dialektik seine Mutter.
. Festpunkte der marxistischen Wissenschaft
-Wir fahren mit der Vertiefung des falschen Sozialismus fort,
d.h. des als “Sozialismus” getarnten Staatskapitalismus-
IN DER DDR:
SOZIALISMUS DEM NAMEN NACH,
IN WIRKLICHKEIT STAATSKAPITALISMUS!
ACHTET AUF DIE SUBSTANZ!
-Wie sehen die verschiedenen politischen Gruppierungen die DDR?-
Wir fahren fort in unserer Vertiefung der Frage, ob in der DDR, der UdSSR usw. Sozialismus herrschte oder nicht. In dieser Hinsicht ist es auch interessant zu analysieren, wie die verschiedenen Parteien, die verschiedenen politischen Ideologien, zu diesem Punkt stehen.
Zu allererst muss etwas vorausgeschickt werden, und zwar: DAS UNIVERSELL ANERKANNTE WISSENSCHAFTLICHE KONZEPT ZUR UNTERSCHEIDUNG, OB EIN LAND KOMMUNISTISCH ODER KAPITALISTISCH IST, IST FOLGENDES: IM KOMMUNISMUS oder SOZIALISMUS WERDEN DIE PRODUKTE UNTER DER BEVÖLKERUNG VERTEILT; IM KAPITALISMUS WERDEN DIE PRODUKTE VERKAUFT um Gewinn zu erzielen!
Wenn dies das grundlegende Konzept ist, dann stellt sich die Frage: wurden die Produkte in der DDR unter der Bevölkerung verteilt oder wurden sie verkauft, gehandelt, wie in allen anderen Ländern?
SIE WURDEN VERKAUFT. Also kann man in der DDR, der UdSSR absolut nicht von Sozialismus / Kommunismus sprechen!
Aber schauen wir uns einmal an, wie die verschiedenen politischen Gruppierungen diesen Aspekt sehen.
DIE STALINISTEN: Ihrer Meinung nach kann man von Sozialismus / Kommunismus sprechen, wenn die Industrien und die Banken nicht mehr in Privatbesitz, sondern verstaatlicht worden sind. Deshalb herrschte für sie Kommunismus in der DDR, der UdSSR usw.. Es bedeutet für sie nichts, dass die Produkte noch verkauft bzw. gehandelt wurden, dass es noch Wettbewerb gab, dass noch lohnabhängige Arbeiter existierten, die ausgebeutet wurden usw..
DIE TROTZKISTEN: sprechen bezogen auf die DDR, die UdSSR usw. von “degeneriertem Sozialismus”. Sie meinen damit, dass die Bürokratie und die Parteien, die in diesen “sozialistischen” Gesellschaften die Macht inne hatten, so korrupt geworden waren, dass diese sämtliche vorkommenden Disfunktionen produzierten. Auch hier stellen sich die Trotzkisten nicht die Frage, ob in diesen Ländern die Produkte unter der Bevölkerung verteilt wurden, wie es im Sozialismus eigentlich sein müsste, oder ob sie verkauft wurden, wie es stattdessen im Kapitalismus der Fall ist.
DIE DEMOKRATEN: Ihrer Meinung nach waren die DDR, die UdSSR usw. Beispiele von “Arbeiterregierungen des Realsozialismus (“der Realkommunismus”), der sich als nicht funktionierend erweisen hat. Also sind diese Erfahrungen auf keinen Fall zu wiederholen. Keiner stellt die Frage nach der Verteilung oder dem Verkauf der Waren.
DIE RECHTEN GRUPPIERUNGEN: Die UdSSR, die DDR sind für die Rechtsparteien der “Teufel”! Weil sie sie als “kommunistisch” ansehen! Deshalb auf jeden Fall zu bekämpfen. Ihrer Meinung nach war der Zerfall der UdSSR und der DDR ein großer Erfolg im Kampf gegen den “Kommunismus”, und auch Kuba verändert sich. Für sie besteht weiterhin das große Problem China (natürlich auch fälschlicherweise für “kommunistisch” gehalten).
FÜR DIE RELIGIONEN (Opium für das Volk): auch sie verbinden die DDR, die UdSSR usw. natürlich mit dem Kommunismus. Obwohl sie ständig predigen, dass Gott Liebe bedeutet und wir alle Brüder sind, hassen sie alles, was nur nach “Kommunismus” riecht wie die Pest. Sie haben laut gejubelt und den Zerfall des Reiches der UdSSR und der Satellitenstaaten gesegnet, da sie alle rigoros weltlich waren und in denen die Religionen keinen Platz fanden oder gar behindert wurden.
FÜR DAS UNTERNEHMERTUM: Es sieht in allem, was Marximus, Kommunismus, Sozialismus sein könnte einen natürlichen Feind. Natürlich verbinden auch sie die DDR, die UdSSR usw. ohne Probleme mit dem “Kommunismus” (und das liegt völlig in seinem spekulativen Interesse). Mit dem Zerfall der UdSSR hat sich den Unternehmern die (spekulative) Gelegenheit geboten ihren Angestellten zu zeigen, dass der “Kommunismus” nicht funktionieren kann, dass er eine Illusion ist, dass die Arbeiter naiv sind und es nichts bringt an diesem Ziel festzuhalten. Deshalb sollten sie ruhig und fügsam bleiben, arbeiten und sich zufrieden geben.
FÜR UNS LENINISTEN (LENIN und nicht Stalin): wie schon am Anfang klar gestellt: angesichts der Tatsache, dass die Waren in der DDR und der UdSSR usw. verkauft wurden, kann man nicht von Kommunismus, sondern muss man von Kapitalismus sprechen. STAATSKAPITALISMUS eben. Man kann weder von “Degeneration des Sozialismus” noch von “Beispiel des Realsozialismus” sprechen, weil es eben überhaupt keinen “Sozialismus” gegeben hat. Die Wirklichkeit lehrt uns, dass der Zerfall des Reiches der UdSSR nicht der “Zusammenbruch des Sozialismus” war, sondern der Zusammenbruch einiger Länder mit Staatskapitalismus. Unter dem wissenschaftlichen Gesichtspunkt sind China, Kuba und Nordkorea, wo die Produkte verkauft und gehandelt werden, kapitalistische Länder mit Staatskapitalsmus.
Es ist wichtig nachzudenken und diese grundlegenden Konzepte klar vor Augen zu haben.