STREIKWELLE IN EUROPA ZUR ANPASSUNG DER LÖHNE AN DIE STEIGENDEN PREISEN UND GEGEN DIE RENTENREFORM

 

STEIGENDE PREISE ENTFACHEN DEN KLASSENKAMPF GEGEN FIRMENCHEFS UND REGIERUNGEN

  

WÄHREND DIE REICHEN IMMER REICHER WERDEN, MÜSSEN DIE ARBEITNEHMER HART FÜR IHRE LÖHNE STREIKEN 

Der Krieg in der Ukraine, der brutale zwischenimperialistische Kampf zwischen kapitalistischen Räubern um jeweils die gegenseitige Nation einzunehmen, ist nicht nur die blutige Ursache für unzählige Opfer unter jungen Soldaten und Zivilisten, sondern wie alle Konflikte auch die Ursache für Marktstörungen, einschließlich radikaler Sanktionen, steigender Rohstoffpreise und Geschäftsspekulationen aller Art. 

Bei all dem sind Preissteigerungen auch charakteristisch für katastrophale Kriegssituationen. Situationen, in denen sich die arbeitenden Massen der verschiedenen Nationen plötzlich mit heftig reduzierten Löhnen konfrontiert sehen. Um den verlorenen Teil der erodierten Löhne wiederzuerlangen, sind die Arbeiter also gezwungen, den harten Klassenkampf mit heftigen Streiks wieder aufzunehmen, während zugleich Unternehmen enorme Gewinne anhäufen. Profite, die sowohl auf die vergangene Pandemie, als auch auf den Krieg selbst zurückzuführen sind. Allerdings verhalten sich viele Regierungen so ,als würden sie die immensen Spekulationen der großen multinationalen Unternehmen auf dem internationalen Markt nicht bemerken.

Und hier liegt der soziale Widerspruch: Während Unternehmen und Banken immer mehr Milliarden horten indem sie die Situation ausnutzen, sind die Arbeiter gezwungen hart zu streiken, um einen angemessenen Lohn zu erhalten. So kam es in Europa zu Streikwellen für eine Lohnerhöhung: zuerst in Großbritannien, dann auch in Deutschland. In Frankreich führen währenddessen die Arbeitnehmer einen sehr intensiven Kampf gegen den späteren Rentenantritt.

GROSSBRITANNIEN. Die europäische Nation, die am stärksten von der Inflation betroffen ist: +10,7%.  Bereits Ende 2022 haben einige Berufsgruppen begonnen, für eine Lohnerhöhung zu streiken. Zuerst haben die Flughafenangestellten, dann die Hafenarbeiter, dann die Eisenbahner und die Universitätsangestellten gestreikt und jetzt streikt auch das Schul- und Gesundheitspersonal. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung von 19%, die Regierung bietet allerdings nur eine Erhöhung von 4,7% an. Die Auseinandersetzung scheint also sehr hart zu werden.

In diesen Situationen intensiver sozialer Konfrontation, in denen die Arbeitnehmer um ihre Familien und um einen annehmbaren Lebensstandard kämpfen, treten die Feinde der Arbeiterklasse ans Licht der Öffentlichkeit: die Vorstände von Unternehmen, aber auch die Regierungen, die Parteien (die zuvor im Wahlkampf mit Nachdruck ihre Verteidigung versprochen haben), die Zeitungen, das Fernsehen und verschiedene Intellektuelle. Alle stellen sich wütend gegen die kämpfenden Proletarier und verteidigen die Interessen global agierender Unternehmen und ihre Profite. Von diesen profitieren sie allerdings, und beschuldigen die kämpfenden Streikenden „Chaos zu stiften",   „das Land ruinieren zu wollen", nur „Unruhe zu stiften" und dergleichen. Es wird aber nicht erwähnt, dass es wichtig ist, die Löhne der arbeitenden Menschen zu sichern. Gerade in diesen harten Kämpfen um die Lohnerhöhung, greifen diese Lakaien das alte Argument auf, dass Lohnerhöhungen eine "steigende Inflation" verursachen würden. Dieses war schon zu Zeiten von Marx bekannt, der das Pamphlet „Lohn, Preis und Profit" schrieb, um es zu widerlegen. Doch das Argument der Inflation durch Lohnerhöhung entpuppt sich als falsch, denn gerade die Lohnerhöhung folgt immer den bereits gestiegenen Preisen, und nicht umgekehrt, wie Marx feststellte. Aber dies wird von den Handlangern der Bourgeoisie verschwiegen. Mehr noch, diese Feinde der Arbeiter in Großbritannien arbeiten sogar an einem dubiosen Plan, um das Streikrecht einzuschränken oder ganz abzuschaffen. 

DEUTSCHLAND: Auch in Deutschland kämpft der öffentliche Dienst für eine Lohnerhöhung: Busse, Bahnen, Krankenhäuser und Reinigungsdienste werden bestreikt. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Lohns um zehn Prozent. Bezeichnenderweise haben hierzulande bereits Warnstreiks begonnen, d.h. örtlich begrenzte Streiks in den „empfindlichsten“ Bereichen - die im Laufe des Konflikts immer weiter ausgeweitet werden, wenn keine Einigung erzielt werden sollte.

FRANKREICH: Die Arbeitnehmer in diesem Land führen intensive Kämpfe gegen die Erhöhung des Rentenalters. Die Regierunggreift also die Arbeitnehmer durch das Rentenalter an,  indem sie die sehr positiven Bilanzen der französischen Unternehmen zu ignoriert, und verkündet, dass nicht genug Geld für die Renten vorhanden sei.  Die französischen Arbeiter, die sich als europäische Avantgarde bei der Verteidigung der Klassenlöhne zeigen, reagieren wie immer massiv und vereint mit harten Streiks und weit verbreiteten Kämpfen im ganzen Land.   Dies ist der europäische Kontext.

Wir möchten jedoch auch noch die KLASSENFEINDE hervorheben.  Denn wie bereits erwähnt, zeigen sich die FEINDE DER ARBEITNEHMER in diesen Situationen vonintensiven Kämpfen deutlich. Während die Reichen immer reicher werden, greifen sie die streikenden Arbeitnehmer, die ihre Rechte einfordern, wütend an. 

Bei den Klassenfeinden darf natürlich auch die EU nicht außen vorgelassen werden, denn die EZB (die europäische Zentralbank), welche der Dreh und Angelpunkt der gesamten Europäischen Union ist, verweigert nicht nur ihren eigenen Angestellten eine Lohnanpassung, sondern rät auch den europäischen Regierungen, bei Lohnforderungen hart zu bleiben, so wenig wie möglich nachzugeben und als Rechtfertigung das Argument der „Inflation durch Lohnerhöhung“ zu verwenden. Die Regierungen gehorchen dem Brüsseler Diktat brav.

VEREINIGTE EUROPÄISCHE ARBEITNEHMER: Es liegt auf der Hand, dass, wenn die Arbeitnehmer den vereinigten europäischen Arbeitgebern eine Front der vereinigten europäischen Arbeitnehmer und Gewerkschaften entgegensetzen könnten, die Frage der Verteidigung der Arbeitnehmerrechte einen ganz anderen Stellenwert bekommen würde. Auch für die Erreichung dieses gewerkschaftlichen Ziels setzen wir uns als leninistische Aktivisten ein.


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