BRICS-GIPFEL 2018: ENTSCHEIDUNGEN IM KONTRAST MIT G7-G8-G20 GIPFELN

 BRICS-LÄNDER: Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika - DIE AUFSTREBENDEN LÄNDER, DIE MORGEN DIE ZUKÜNFTIGEN GROSSEN WELTMÄCHTE SEIN WERDEN

  

Das Gerangel unter den großen Bürgertümern beschränkt sich heute nicht mehr nur auf die USA und die damalige UdSSR wie in den 50er bis 80er Jahren, denn nach dem Auseinanderbröckeln der Sowjetunion hat es sich verändert und verlagert sich nun auf eine Konfrontation zwischen den westlichen Ländern und den aufstrebenden                  Nationen.  Diese Veränderung spiegelt sich auch in den internationalen Gipfeltreffen wider. 

 

 

 

Heute gehören die Gipfel zwischen USA und UdSSR der Vergangenheit an – damals handelten die beiden Mächte die Weltordnung unter sich aus – heute existieren auf der internationalen Ebene zwei Weltgipfel: auf der einen Seite die Treffen der westlichen Ländern wie G7, G8, G20, usw., und auf der anderen Seite der BRICS Gipfel, d.h. die aufstrebenden Nationen (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) treffen sich jährlich, um über ihre Interessen und ihre Perspektiven in Politik und Entwicklung weltweit zu diskutieren.

Die BRICS-Gipfel sind nicht zu unterschätzen, was viele Politiker und Experten allerdings tun. Diese Gipfeltreffen vereinen die größten aufstrebenden Ökonomien, die zusammen etwa 40% der Weltbevölkerung vertreten, und zudem im Begriff sind, zu einem Magnet für alle anderen in Entwicklung befindlichen Bürgertümer zu werden.  Tatsächlich haben am letzten BRICS Gipfel  2018 im Juli in Johannesburg (Südafrika) neben den Mitgliedsstaaten auch die Türkei, Senegal, Ruanda, Uganda, Angola und  Argentinien teilgenommen. Bei dieser Versammlung hat die Türkei die Gelegenheit genutzt um um eine permanente Teilnahme am Kartell anzusuchen: “Ich habe gesagt, dass der Block, falls man uns in diese Allianz aufnehmt, BRICST heißen wird”, erklärte Erdogan vor den Journalisten, und fügte hinzu, dass die BRICS Mitglieder seinen Vorschlag “herzlich aufgenommen” hätten.” (Sputnik – 29. Juli 2018).

Der BRICS Gipfel, als Vereinigung der aufstrebenden kapitalistischen Länder ist also prädestiniert, sich unweigerlich auszudehnen und auf der Welt immer mehr Gewicht zu erhalten, und dies wird die dominierenden Imperialismen der alten Bürgertümer in immer größere Schwierigkeiten bringen. Diese Entwicklung ist für die marxistischen Analytiker mit allerhöchster Aufmerksamkeit zu verfolgen.  

Die Aktivität der BRICS Länder ist sehr frenetisch. Die offiziellen Pressemitteilungen berichten, dass die beim letzten Treffen im Juli behandelten Themen zahlreich gewesen seien und Anliegen, wie z.B. die “Eröffnung der Perspektive einer größeren Zusammenarbeit innerhalb BRICS” (Il Sole 24 Ore -24.Juli 2018), ein Bilanzziehen nach  10jähriger Kooperation und “das Herausarbeiten der Prioritäten für das kommende Jahrzehnt” (ibidem).  Auch wenn das vorher ausgehandelte grundlegende Thema des Gipfeltreffens “BRICS in Afrika” sein sollte, und gerade deshalb Johannesburg in Südafrika als Sitz gewählt und diverse afrikanische Staaten akkreditiert wurden (dies zeigt den Willen der BRICS Länder sich imperialistisch in Afrika auszubreiten), waren sich alle Kommentatoren einig in der Meinung, dass das dominierende Thema des Treffens der Wirtschaftskrieg Trumps gegen China war, zu dem allerdings keine offizielle Mitteilung gemacht wurde.

Es ist interessante zu bemerken, wie BRICS, bestehend aus aufstrebenden Ländern und somit im Gegensatz zu den G7, G8 Gipfeln usw., eine komplett neue und andere als die von den westlichen Mächten gewollte Weltordnung einklagen und fordern.

Hier einige Kommentare der internationalen Presse zum Summit in Johannesburg: die  BRICS

Länder “sind sich einig, dass eine Reform der UNO notwendig sei, inklusive des Sicherheitsrats, damit die Vereinten Nationen  repräsentativer und wirksamer werden bei ihren Reaktionen auf die weltweiten Herausforderungen” (Marx21 – 21.Juni 2018). Der BRICS Gipfel “treibt die Mitglieder hin auf eine möglichst immer geringere Abhängigkeit  von hoch entwickelten Ländern und hin auf eine Intensivierung der gegenseitigen Zusammenarbeit, sowie eine breite Aufmerksamkeit bzgl. der Entwicklungsgebiete wie z.B. der afrikanische Kontinent” (Il sole 24 Ore - ibidem). “Eine neue Entwicklungsbank – 2014 gegründet – soll den aufstrebenden Ländern Unabhängigkeit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bringen. Die neue Bank mit Sitz in Shanghai vergibt Kredite für neue Projekte, die auf dem Gipfel diskutiert werden. Dies ist das Manifest für die Koalition. Brasilien hat Interesse daran verkündet, die Bank zu stärken und verlangt mehr Projekte”. (DW, made for minds -25. Juli 2018). Die BRICS Länder drücken ihre “Intention die Kooperation zwischen ihnen und darüber hinaus auch mit weiteren Entwicklungsländern  in Afrika,  Asien und Lateinamerika zu verstärken” aus. …” Die BRICS Minister haben unterstrichen, wie wichtig eine offene und inklusive globale Wirtschaft ist, die es allen Nationen ermöglicht, vom Welthandel zu profitieren. Sie haben einseitige Maßnahmen zurückgewiesen, die mit der weltweiten Organisation des Handels nicht vereinbar sind. Diese Maßnahmen gefährden den internationalen Handel und das weltweite Wirtschaftswachstum” … “ … sie haben ihrem Willen Ausdruck verliehen, in diesem Kontext einen wirksameren wirtschaftlichen Rahmen zu etablieren, der das globale Panorama widerspiegelt und der Rolle der aufstrebenden Länder und der in Entwicklung befindlichen Ökonomien gerecht wird”… “Die humanitäre Krise in Jemen, die Folgen der militärischen Aggression gegen dieses Land, der Versöhnungsprozess in Afghanistan und die Notwendigkeit eine schnelle politische Lösung zu finden, die Syriens Souveränität, Unabhängigkeit und Integrität bewahrt,  waren ebenfalls Bestandteile der Diskussionen”… “Die Vorbereitungsrunde zum Gipfel hatte außerdem gefordert, dass das vom Iran und anderen Ländern unterzeichnete Nuklearabkommen respektiert werde, welches die Vereinigten Staaten einseitig aufgekündigt haben. Sie hat die Initiativen zur Denuklearisierung und zur Friedensbildung auf der koreanischen Halbinsel gutgeheißen.” (Marx21 - ibidem).

 

Es handelt sich um die klassischen und geläufigen Forderungen nach Entwicklungsperspektiven von aufstrebenden Bürgertümern, die ihre Ellbogen benutzen, um sich auf dem Weltmarkt Platz zu verschaffen. Forderungen, die von den dominanten alten und imperialistischen Bürgertümern (wie es auch in der Vergangenheit war)  ignoriert und nicht gewährt werden. Tatsächlich beweist der kürzliche Angriff Trumps auf China, dass die amerikanische Initiative dazu gedacht ist, den äußerst aktiven und expansionistischen asiatischen Giganten zu stoppen. Das Gerangel unter den Bürgertümern ist in vollem Gange.     


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