DEUTSCHLAND IN DER ZWICKMÜHLE IM WIRTSCHAFTSKRIEG ZWISCHEN DEN USA UND CHINA

- ZÖLLE, NORD STREAM 2, HUAWEI –

 

Die Ereignisse in der chaotischen Welt des Kapitalismus zu verstehen ist nicht schwer, wenn man die marxistische Analyse heranzieht. Das Bürgertum, die Regierungen und die Presse berichten nur Halbwahrheiten über die Geschehnisse, und diese Halbwahrheiten sind natürlich immer parteiisch. Aber sieht man die Dinge aus marxistischer Perspektive kann man verstehen, was passiert, und korrekt interpretieren.

 

In der turbulenten kapitalistischen Welt ist es die Konkurrenz, die den Bossen große Probleme bereitet, da die Unternehmen um den Profit immer miteinander im Wettbewerb stehen. Im aktuellen Moment starker internationaler Spannungen sehen sich die deutschen Unternehmer und die deutsche Finanz mittendrin im Streit um die Dominanz zwischen dem amerikanischen und dem chinesisch-russischen Imperialismus.

Nachdem der deutsche Imperialismus den 2.Weltkrieg verloren hatte und gezwungen wurde das Land zu teilen und militärisch den USA und der NATO zu unterstehen, hat er während der Nachkriegszeit seine Geschäfte nicht nur innerhalb Europas, sondern in alle möglichen geographischen Richtungen entwickelt und ausgeweitet: Osteuropa und Russland, USA, Lateinamerika, Afrika und Asien. Aber in den letzten Jahrzehnten haben die deutschen Banken und Unternehmen vor allem in China enorme Geschäfte gemacht mit erstaunlichen Gewinnen. All dies hat natürlich mit sich geführt, dass der deutsche Kapitalismus seine Herrschaft und seinen Einfluss in dieser Zeit wieder entwickelt und wieder aufbaut hat, und so wieder zur ersten europäischen Macht aufstieg und ganz Europa leitet.

Aber der chinesische Kapitalismus wurde durch die erheblichen Kapitalspritzen des Westens (inklusive der USA) gewachsen und gestärkt, hat sich entwickelt und ist immer schneller gewachsen, und ist so zu dem aktuellen Wirtschaftsgiganten geworden, der nun selbst den Westmächten, die ihn vorher so reichlich mit immensen Kapitalspritzen gefüttert haben, Angst macht. Er macht den gleichen amerikanischen und europäischen multinationalen Konzernen Angst, die im rückständigen chinesischen Markt eine unermessliche Profitquelle sahen, dank der Ausbeutung der wehrlosen proletarischen Arbeitskraft Chinas zu geringen Kosten. Jetzt fürchten sie die Wirtschaft des imperialistischen Drachens, denn nun sehen sie darin einen furchtbaren Konkurrenten, der ihre geopolitischen Geschäfte in der Welt in naher Zukunft gefährden  wird. Ein Teil der amerikanischen multinationalen Konzerne, die Präsident Trump als Vertreter ihrer Interessen in der Welt unterstützt, ist nun zu der Überzeugung gelangt, dass man den Aufstieg des asiatischen Giganten unter der Führung des aggressiven Präsidenten stoppen, bremsen, behindern muss.  Auch einige europäische und japanische Konzerne sind davon überzeugt und sehen diese  “Gefahr”.

Um dies zu konkretisieren: Die amerikanische Exekutive unter Trumps Leitung hat sich ausgedacht, die Geschäfte des chinesischen Imperialismus in der Welt direkt anzugreifen und einen nie da gewesenen Wirtschaftskrieg gegen die Chinesen vom Zaun zu brechen, die Zölle auf chinesische Einfuhren in die USA anzuheben und chinesische Großunternehmen wie  Huawei direkt anzugreifen.

Da die Amerikaner den 2. Weltkrieg gewonnen haben, verlangen sie nun auch von Europa, allen voran von der deutschen Regierung und den Japanern, ihnen in diese Schlacht zu folgen, und zwar nicht nur gegen die Chinesen, sondern auch gegen die Russen, den Iran, Venezuela, usw.

Die großen deutschen Konzerne unterhalten allerdings gute Beziehungen und machen hervorragende Geschäfte, sowohl auf dem russischen wie auf dem 

chinesischen Markt. Das bedeutet, dass ein bedeutender Teil der deutschen Wirtschaft durch einen beachtlichen Anteil an Kapital, Finanzen und Handel an diese beiden großen Märkte/Nationen gebunden ist. Würde man den Amerikanern in ihrer Politik gegen China und Russland folgen, hieße das für die deutschen Unternehmen und Banken Gefahr zu laufen, dass ihre bisher hervorragend gelaufenen Geschäfte Schaden nehmen und man riskiert, sich köstliche Bissen entgehen zu lassen. Da ist es nur logisch, dass sich das deutsche Unternehmertum durch seine  Große Koalitionsregierung weigert dem Druck der USA hörig nachzugeben.

Aus diesem Grund befindet sich die Regierung Merkel mittendrin in diesem Wirtschaftskrieg unter Titanen und produziert reihenweise Proklamationen, in denen sie immer wieder erklärt, man müsse sich wirtschaftliche sowie politische Autonomie und Unabhängigkeit von Trump bewahren bei der Wahl von Investitionen und Beziehungen in Sektoren der ausländischen Märkte, die für das deutsche Unternehmertum vorteilhaft sind.

Nicht nur das, der deutsche Imperialismus versucht auch konkret zu reagieren gegen den Druck der Regierung in Washington: um sich von der NATO-Bindung und der militärischen Einmischung der Amerikaner zu lösen, erklärt die Regierung Merkel offen ihre Intention, gemeinsam mit den Franzosen schnell ein eigenes europäisches Heer aufzubauen und gegen die Bedenken der USA die Erlaubnis zum Bau der russischen Gasleitung Nord Stream 2 in Deutschland zu erteilen. Die deutsche Regierung will außerdem das neue Telefonnetz 5G autonom wählen, falls notwendig auch jenes der chinesischen  Huawei, was Trump rasend macht. Entgegen der amerikanischen Forderungen will sie ihre NATO-Beiträge nicht vollständig leisten und schert sich einen feuchten Kehricht um die amerikanischen Sanktionen gegen  den Iran und Russland, um die guten Beziehungen zu wahren, usw.

Klarerweise wusste Trump als Interessenvertreter der multinationalen US-Konzerne schon zu Beginn seines Mandats genau: Hätte er dem mächtigen deutschen Bürgertum auferlegt, ihm bei seiner aggressiven Politik, seinen anmaßenden Entscheidungen gegen Russland und China zu folgen, dann würde die deutsche Regierung sich weigern und sich gegen ihn stellen. Das war nur logisch  und sicherlich Teil des Kalküls seitens des unberechenbaren amerikanischen Präsidenten. Aus diesem Grund hatte er logischerweise schon damit gerechnet und als Überredungstaktik die Waffe der Erpressung Berlins eingesetz t, nämlich die Androhung, die Einfuhrzölle auf europäische aber insbesondere auf deutsche Waren nach Amerika anzuheben, oder sogar deutsch-europäische Firmen vom nordamerikanischen Markt auszuschließen, hätte man nicht auf ihn gehört, und wäre man ihm nicht gefolgt.

 

Mit dem Streit zwischen den USA und China wurde die Partie unter imperialistischen Giganten in der Welt offiziell eröffnet. Im Kapitalismus existieren keine Momente des Friedens und der Ruhe, selbst auf politischem und wirtschaftlichen Gebiet nicht. Die Konkurrenz unter den Kapitalisten braucht das Ringen, den harten Kampf. .


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