IN DEN UNIVERSITÄTEN WIRD DER POLITISCHE WIDERSPRUCH ZWISCHEN LENIN
und STALIN NICHT ERKLÄRT.
-KEINE POLITISCHE KONTINUITÄT ZWISCHEN DEN BEIDEN-
Die Opposition seitens der Bolschewikianführer gegen die gegenrevolutionäre Politik Stalins ist groß. Aber ebenfalls groß ist die Repression Stalins ihnen gegenüber. Schleichend aber unaufhaltsam werden sie fast alle physisch eliminiert.
Leider wird dieser äußerst wichtige Punkt, der den grundlegenden Unterschied zwischen den beiden politischen Standpunkten, dem Lenins und dem von Stalin, im Unterricht, auch an der Universität, nicht klargelegt.
Dabei ist es absolut notwendig sich darüber im Klaren zu sein!
DIE ÜBERGANGSPHASE .
Zu zahlreichen Gelegenheiten unterstreicht Lenin, dass die Kontrolle der staatskapitalistischen Wirtschaft in Russland seitens der revolutionären Arbeiterregierung nur eine notwendige Übergangsphase sei um danach eine höhere Gesellschaftsform zu erreichen.
Als ein Beispiel ziehen wir einen seiner Texte von 1918 “Über den linken Infantilismus und die bürgerliche Engstirnigkeit”, heran, den er wenige Monate nach der Revolution schrieb, und in dem er mit einem Flügel naiver Kommunisten polemisiert: “Anscheinend
gab es bisher noch keinen [Bolschewiki, AdR] der über die russische Wirtschaft befragt die Übergangsphase dieser Wirtschaftsform bestritten hat”… und fährt fort “….. die ‘linken Kommunisten’ haben noch nicht richtig verstanden, welches der richtige Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus ist”.
Wir sind der Meinung, dass das Konzept von der Übergangsphase auch in dieser Ausführung ohne Zweifel klar und deutlich zum Ausdruck kommt.
ÜBERGANGSPHASE WIRD UMGEKREMPELT IN DAUERPHASE UND ALS “KOMMUNISMUS” VERKAUFT.
Nach Lenins Tod ist es Stalin, der mit seiner Theorie des “Sozialismus in nur einem Land” “die Übergangsphase der Wirtschaftsform” Staatskapitalismus verneint und ihn als fixe und dauerhafte Phase proklamiert, als erlangtes Endziel, und diese Phase fälschlicherweise als “Kommunismus” deklariert. So wird es nur allzu klar, dass Stalin mit der Theorie des “Sozialismus in nur einem Land” darauf verzichtet, eine weltweite Revolution und damit eine andere, höherwertige Wirtschaftsform anzustreben.
Marx, Engels, Lenin, haben wissenschaftlich fundiert immer verneint, dass wirtschaftlich gesehen die Möglichkeit bestehe, den Kommunismus nur in einem Land aufzubauen. Die Revolution oder die Revolutionen beginnen zwar in einem Land, aber der Prozess um dann eine höherwertige kommunistische Wirtschaft zu erreichen, in der die Produkte nicht mehr gehandelt und verkauft, sondern gerecht unter der Bevölkerung verteilt werden, ist ein sehr langer Prozess, für den viele Revolutionen in zahlreichen Ländern notwendig sind.
Stalin hat das völlig abgelehnt.
Die stalinistische Politik der Gegenrevolution war eine konsequent und hart durchgesetzte bürgerlich-imperialistische Politik: wie schon gesagt, als erstes die komplette physische Beseitigung aller Bolschewiken (Anführer oder nicht), die die Notwendigkeit einer Übergangsphase für richtig hielten und somit nicht mit ihm übereinstimmten. Dann löste er die Kommunistische Internationale auf, die Lenin gegründet hatte. Im Jahr 1939 ging er mit dem Nazi Hitler eine imperialistische Allianz ein um Polen untereinander aufzuteilen. Als Hitler 1941 Russland angriff, verbündete Stalin sich ohne Skrupel mit den gehassten "imperialistischen" englischen und amerikanischen Feinden. Nach dem Krieg teilt er sich mit den Vereinigten Staaten und England die Überbleibsel des besiegten deutschen Imperialismus.
Wie schon klar hervorgehoben gab Stalin vor, seine bürgerlich-imperialistische Politik sei “Sozialismus”, und gab den westlichen Bürgertümern und den Politikern der ganzen Welt so die Möglichkeit die “Brutalität des Kommunismus” anzuprangern.
Es ist an uns wissenschaftlichen Marxisten, die wir auf Marxismus spezialisiert sind, alles wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
“Der kommunistische Kampf” – Oktober 2015