DER FALSCHE SOZIALISMUS DER EX-DDR

 

ANLAGE 

 

DIE FRAGE, OB DIE DDR UND DIE SOWJETUNION ’KOMMUNISTISCH‘ ODER NATIONALISTISCH WAREN, WIRD HEIß DISKUTIERT. EIN ARTIKEL IN Der kommunistische Kampf” von Mai  2014   KANN HELFEN, DIESE FRAGE ZU KLÄREN

Die internationalistischen Kommunisten hatten schon immer eine klare Auffassung davon, was Kommunismus oder Sozialismus, und was Kapitalismus ist.

Zu diesem Thema geben wir hier einen Text, den Arrigo Cervetto im Dezember 1965 schrieb, wieder: “Wir Marxisten haben immer gesagt, dass die soziale Natur [die wirtschaftliche Struktur] eines Landes durch die in diesem Land dominanten Produktionsverhältnisse gegeben ist. Die in der Sowjetunion, Polen, Ungarn, [Deutschen Demokratischen Republik] usw. bestehenden Produktionsverhältnisse waren und sind kapitalistische Produktionsverhältnisse und konnten bzw. können daher nur typische Manifestationen des Kapitalismus generieren”.

Es gab also für die wissenschaftlichen Marxisten keinen Zweifel daran, dass die sogenannten “sozialistischen” Länder kapitalistisch waren.

In Deutschland war (und ist) die öffentliche Meinung überzeugt davon, dass die DDR den Sozialismus praktizierte, und dass mit dem Fall der Mauer auch der Kommunismus abgestürzt ist. Das ist völlig falsch.

Die Ex-DDR, wie auch die Ex-Sowjetunion usw. waren Länder des Staatskapitalismus, wie Cervetto 1965 gut erklärt, und es war die internationale kapitalistische Konkurrenz, die sie zu Fall gebracht hat.

Für die wissenschaftlichen Marxisten bedeutete der Zusammenbruch dieser Nationen des falschen Sozialismus zweifellos eine Bestätigung, dass ihre konkrete Analyse, was Kommunismus ist und was nicht, richtig war, mehr als richtig!

Wer sich allerdings links glaubte und sentimental überzeugt war, die Ex-DDR sei ein sozialistisches Land, ohne dies aber weiter erforscht zu haben, erlebte durch den Fall der Mauer eine tiefe Enttäuschung, großen Kummer.

Für das Unternehmertum und seine Diener handelte es sich um die Gelegenheit den Kommunismus für bezwungen zu erklären, seine Unterlegenheit und Unanwendbarkeit zu proklamieren.

In Wirklichkeit ist nur ein großes Missverständnis zusammengebrochen.

Die kapitalistischen Gesetze galten auch in der Ex-DDR:

        -      Es gab die Produktion von Waren

-      Die Waren wurden sowohl im In- als im Ausland verkauft.

-    In den Betrieben gab es Angestellte, die für ihre Arbeit mit einem  Lohn     bezahlt wurden.

-      Die Banken gaben Kredite mit Zinsen, machten Profit usw.

-     Der Handel funktionierte durch Kauf und Verkauf, mit Lohnabhängigen,       Gewinnen usw.

 

Im Kommunismus gibt es all diese Elemente nicht. Es gibt eine generalisierte und organisierte Produktion, die verteilt wird.

 

Das große Missverständnis, über das so viel spekuliert wurde, war, dass der in der Ex-DDR bestehende Staatskapitalismus als Sozialismus propagiert wurde, und er nicht von privaten Kapitalisten, sondern von der Partei dirigiert wurde.

Um dies besser zu verstehen, kann man einen Vergleich ziehen mit dem Staatskapitalismus der Kirche: die Kirche besitzt viel Kapital, macht Geschäfte, hat Banken usw., aber diese Geschäfte werden nicht von einzelnen privaten Kapitalisten gesteuert, sondern von Bürokraten des Klerus, die man mit den staatlichen Bürokraten einer Partei vergleichen kann.

Außerdem wurde die Tatsache, dass es eine umfassende Sozialhilfe gab, falsch aufgefasst und als Sozialismus verkauft. Sozialhilfe und ein soziales Auffangnetz existieren in allen Nationen. In den staatskapitalistischen Ländern waren sie lediglich stärker ausgeprägt und dies war einer der Gründe (sicher nicht der einzige und sicher nicht der wichtigste), warum sie der internationalen kapitalistischen Konkurrenz nicht Stand halten konnten und gescheitert sind.

Man muss immer versuchen zu verstehen und zu hinterfragen. Ansonsten werden wir von Auffassungen beeinflusst, die genau das Gegenteil von dem sind, was sie zu sein behaupten. 

                                                                 “Der kommunistische Kampf”- Mai 2014


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