DER INTERNATIONALISMUS LENINS DER KAPITALISMUS STALINS

 

ANLAGE 

 

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DER REVOLUTIONÄREN POLITIK LENINS  UND DER NATIONALISTISCHEN GEGENREVOLUTIONÄREN  POLITIK STALINS IST BEACHTLICH. UM DEM GENAUER NACHZUGEHEN UNTERBREITEN WIR UNSEREN LESERN ERNEUT EINEN ARTIKEL VOM APRIL 2015.

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Klarheit über den Unterschied zwischen der kommunistischen Politik Lenins und der kapitalistischen Politik

von Stalins Pseudo-Sozialismus

 

In praktischer Hinsicht ist der Kommunismus die höchste Gesellschaftsform. Eine bessere Gesellschaft weil die Produkte nicht mehr verkauft, sondern unter der Bevölkerung verteilt werden. Auf diese Weise verschwindet das Streben nach dem maximalen Profit, verschwinden die sozialen Klassen, verschwindet die Konkurrenz, die der Grund für die wirtschaftlichen und sozialen Krisen mit enormer Verschwendung an Produktion ist. Konkurrenz, die der Grund für die Kriege mit noch riesigerer Verschwendung an Produktion und vor allem Menschenleben ist.

Um dies zu erreichen muss es allerdings unweigerlich eine Revolution geben, denn das Bürgertum, also das Unternehmertum, die Reichen, wird sich unweigerlich widersetzen und gegen den Umsturz des kapitalistischen Systems kämpfen, wie sich in den beiden Erfahrungen, der proletarischen Regierung der Pariser Kommune 1871 und der bolschewistischen Revolution 1917 gezeigt hat.

Nach der Machtergreifung seitens des Proletariats einer Nation ist es, realistisch argumentierend, wirtschaftlich nicht möglich, gleich zum Kommunismus überzugehen, also zur Verteilung der Produktion an die Bevölkerung, weil der Binnenmarkt eines Landes in der Produktion seiner Produkte nicht autonom ist, in diesem Fall des Landes, in dem das Proletariat an die Macht gekommen ist. Seine Produktion ist dermaßen mit den Wirtschaften der anderen Nationen verflochten, dass es gezwungener weise mit ihnen handeln (kaufen und verkaufen) muss und auch innerhalb des eigenen Landes Handel treiben muss. 

Geben wir einige Beispiele: wenn man ein Auto baut, braucht man Eisen für die Karosserie, das Eisen wird in den Minen Australiens, Brasiliens und China gefördert und man muss es kaufen; man braucht Reifen, deren Hauptproduzenten sind Japan, Frankreich und die USA und man muss sie kaufen; man braucht Glas für die Scheiben und man muss es kaufen; man braucht Benzin damit das Auto läuft und man muss es in den arabischen Staaten kaufen, usw. Ein anderes Beispiel: um Möbel herzustellen braucht man Holz, Holz findet man hauptsächlich in den nordischen Ländern oder in Afrika bzw. Südamerika. Um einen Kühlschrank zu produzieren braucht man Stahl, also muss man Eisen kaufen, usw. usw.; und so kann man fortfahren mit allen Produkten, die wir täglich benutzen.

Dies ist die realistische Situation, in der sich das Proletariat wiederfindet, sobald es die Macht erobert. Erst in einem zweiten Schritt, nach einer Weltrevolution oder einer fast weltweiten, wird es möglich sein zum Kommunismus überzugehen.

 

Lenin und die Bolschewiken waren sich dessen nur zu bewusst, als sie 1917 in Russland die Macht ergriffen. Tatsächlich sprechen die Bolschewiken und Lenin in den diversen Schriftstücken der Zeit nie von Kommunismus in Russland, sondern von einer Übergangsphase mit einer staatskapitalistischen Wirtschaftsform unter revolutionärer Leitung. 

Die Revolution in Russland wird also von den Bolschewiken richtigerweise als ein Anfang gesehen, als der Anfang einer internationalen Revolution, die zum Kommunismus führen muss. Um eine internationale Revolution zu erreichen ist es allerdings notwendig, die Kommunistische Internationale wieder ins Leben zu rufen, damit auch die anderen Proletarier der anderen Nationen Revolutionen anzetteln, um an die Macht zu kommen und so die verschiedenen Ökonomien unter proletarischer Führung vereinen.

Die Kommunistische Internationale wird daher prompt 1919 von den Bolschewiken eingerichtet.

 

Lenin präzisiert in seinen Texten, dass wenn die europäische Revolution nicht bald kommt, auch die russische Revolution dem Untergang geweiht ist.  Das beruht auf der Tatsache, dass es auf der einen Seite den Druck von außen seitens des  internationalen Bürgertums gab, das alles daran setzte die russische Wirtschaft zu Fall zu bringen indem es verhinderte, dass an Russland die Produkte verkauft 

Russland wegen des Mangels an Produkten geriet, bedingt durch den Boykott seitens der anderen bürgerlichen Nationen. Auch darf man die andauernden bewaffneten militärischen Interventionen nicht vergessen, welche das Bürgertum diverser Nationen unternahm, um die Revolution zu Fall zu bringen.

 

Die Gegenrevolution

Stalin und seine Leute verkörperten die Gegenrevolution in Russland, kurz nach Lenins Tod. Mit dem Slogan “ Aufbau des Sozialismus in nur einem Land”, wurde das Konzept der russischen Revolution vom Anfang der internationalen Revolution (um so zu einer höheren Gesellschaftsform zu gelangen) verworfen,  um die Lüge zu proklamieren der “Sozialismus” oder der “Kommunismus” existiere schon in Russland und müsse gestärkt werden. Somit wurde das Hauptziel die proletarische Revolution in den anderen Nationen voranzutreiben verworfen und die Kommunistische Internationale langsam aufgelöst.

Indem der kommunistischen Politik diese grundlegenden Punkte genommen wurden, wird die Politik Stalins und seiner Leute ganz offen bürgerlich, in diesem Fall klar gegenrevolutionär. Von der vorläufigen Führung seitens des revolutionären Proletariats, über den Staatskapitalismus der russischen Wirtschaft unter Lenin, ging man über zur definitiven bürgerlichen Leitung im Staatskapitalismus Stalins.  Mit anderen Worten, Stalin und seine Gefolgschaft  versteckten hinter dem Slogan “Sozialismus in nur einem Land”, dass sie die neuen bürgerlichen Verwalter der russischen Wirtschaft wurden, in der Leitung der Geschäfte an die Stelle der privaten Kapitalisten traten und dadurch endgültig von dem Ziel ab rückten zu einer höher entwickelten Gesellschaft zu gelangen.   

 

Aber die Irreführung, der Betrug des “ Sozialismus in nur einem Land” kann die Wirklichkeit nicht verändern und daher bleiben in Stalins Russland sämtliche kapitalistischen Eigenschaften bestehen: die Lohnarbeit, die Ausbeutung, die Bürgerlichen in der Rolle der Bürokraten der “pseudokommunistischen” Partei, der Wettbewerb, der Handel, die Banken, die Interessen, die Gewinne und nicht zuletzt oder weniger wichtig: die aggressive imperialistische Expansionspolitik Stalins (erst durch die Allianz mit dem Nazi Hitler und anschließend durch die Allianz mit den feindlichen “imperialistischen” Mächten).

Viele große Führer der Bolschewiken, die konsequent blieben in der Verfolgung der internationalistischen kommunistischen Politik (Lenins) verloren ihr Leben, weil sie sich gegen die gegenrevolutionäre bürgerliche Politik Stalins stellten: von Zinov’ev zu Kamenev, von Bucharin bis Trockij.

 

 

Aber die bolschewistische Erfahrung und das Opfer der antistalinistischen Bolschewikenführer war nicht umsonst.

Die bolschewistische Erfahrung mit Lenin hat für uns einen unschätzbaren Wert: sie hat uns den richtigen Weg gezeigt, auf den wir zusteuern und dem wir folgen müssen, und der weiterhin Gültigkeit hat. Das Opfer der antistalinistischen Bolschewikenführer muss uns eine wertvolle Lehre sein, um zu verhindern dass ein neuer Stalin entsteht. 

Wir müssen verhindern, dass in unseren Reihen Leute wie Mao oder Castro den “Kommunismus oder Sozialismus in nur einem Land”, nämlich den bürgerlichen Staatskapitalismus  als höhere Gesellschaft, also als den wirklichen Kommunismus verkaufen.

Mittlerweile ist die angesammelte Erfahrung riesig und uns wissenschaftlichen Kommunisten ist nur allzu klar wie wir vorzugehen haben, was zu tun und was zu vermeiden ist. Jetzt braucht es den tagtäglichen Einsatz, der uns zu unserem Ziel führt.

 

“Der kommunistische Kampf” – April  2015  


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