Die unheilbare kapitalistische Gesellschaft: “KLUFT ZWISCHEN ARM UND REICH WÄCHST RASANT”

„Jeder zehnte Mensch auf der Welt hungert, heißt es in einem Bericht der Organisation Oxfam. Gleichzeitig profitierten viele Konzerne enorm von den jüngsten Krisen: 95 Lebensmittel- und Energiekonzerne hätten ihre Gewinne 2022 mehr als verdoppelt.“

                                                                                                                                                                         “Tagesschau”  - 16. Januar 2023 

 

Die Zahlen zeigen, dass die Weltbevölkerung zunächst durch die Covid-Pandemie und später durch den Krieg in der Ukraine einen Rückgang des Lebensstandards erlitten hat, der sich über 25 Jahre zurückverfolgen lässt. 

Bei den Reichen ist das Gegenteil der Fall. So berichtet das Portal 'Tagesschau' vom 16. Januar 2023 in dem Artikel Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst rasant' im Kapitel „Reichtum von Milliardären sprunghaft angestiegen":  „… So seien während der Corona-Pandemie, also seit dem Jahr 2020, insgesamt 26 Billionen US-Dollar an das reichste 1 Prozent der Menschheit gefallen - und 16 Billionen US-Dollar an die restlichen 99 Prozent.” Mit anderen Worten: In diesem Zeitraum hat sich 1% der Bevölkerung, d.h. die Reichen, fast doppelt so viel angeeignet wie die restlichen 99% der Menschheit. Eine beeindruckende Diskrepanz in einer Gesellschaft, die sich selbst als die bestmögliche, gerechteste und zivilisierteste Gesellschaft bezeichnet. All dies in einer Situation, in der die Weltbevölkerung harte Einschränkungen, Leiden, Todesfälle, Preissteigerungen - mit anderen Worten enorme Opfer - hinnehmen musste und muss, während die zynischen und gierigen Milliardäre die Gelegenheit von Katastrophen ergriffen haben, um ihr ohnehin schon enormes Kapital noch weiter zu vermehren. Beschämend, wirklich.

Gleichzeitig unterstreicht die "Tagesschau": „Laut Oxfam leben mindestens 1,7 Milliarden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Ländern, in denen die Inflation größer ist als die Lohnentwicklung. Etwa jeder zehnte Mensch auf der Erde hungert.” (ebd.). Das bedeutet: Während die Milliardäre immer reicher werden, verlieren die Löhne von fast zwei Milliarden Arbeitnehmern in der Welt aufgrund steigender Preise an Kaufkraft und einer von zehn Menschen hat Probleme, überhaupt seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein krasser Widerspruch.

Eine kapitalistische Gesellschaft ist daher völlig unausgewogen und ungerecht. Sie zeigt, wie ungeeignet sie ist, die Probleme der Menschheit zu lösen, und wie die dem System innewohnenden Widersprüche nur durch den Umsturz des Systems selbst aufgehoben werden können.

Der "Tagesschau"-Artikel fährt dann fort, die Situation in Deutschland zu illustrieren, die natürlich eine Kopie des allgemeinen kapitalistischen Widerspruchs ist: „In Deutschland flossen demnach 81 Prozent des gesamten Vermögenszuwachses, der zwischen 2020 und 2021 erwirtschaftet wurde, an das reichste Prozent der Bevölkerung. Auf die übrigen 99 Prozent der Bürgerinnen und Bürger entfielen demnach lediglich 19 Prozent des Vermögenszuwachses“ (ebd.). 

In Deutschland bestätigt sich also einmal mehr, dass die Schere zwischen Reichen und Arbeitenden immer weiter auseinander klafft, auch wenn die Medien diesen peinlichen Aspekt vor der breiten Masse verbergen und Deutschland als das gerechteste und fairste Land darstellen, das es überhaupt geben kann.

Auch das Portal "Capital" beschäftigt sich in seinem Artikel "Privatvermögen in Deutschland wächst auf 20 Billionen Dollar" vom 22. Juni 2022 mit der Analyse des schlecht verteilten Vermögens in Deutschland: „Mehr als 3000 Superreiche besitzen in Deutschland ein Fünftel des Privatvermögens. Eine neue Studie prognostiziert: Ihre Zahl wird weiter deutlich steigen“.  "Capital" bestätigt die große soziale Ungleichheit, die in Deutschland zwischen Arbeitern und Reichen besteht. Eine Ungleichheit, so wird behauptet, die zwangsläufig zunehmen wird.

Doch was tun die Regierungen, um dieser enormen sozialen Ungerechtigkeit zu begegnen? Wie handeln sie? Zwingen sie die Unternehmen die Löhne zu erhöhen? Erhöhen sie die Steuern für die Superreichen und senken sie für die Arbeitnehmer? Verordnen sie die Abschaffung prekärer Arbeit? Erhöhen sie die Renten? Nein, nichts von alledem. Im Gegenteil, sie machen es genau umgekehrt! Sie gehen brutal gegen kämpfende Arbeitnehmer vor, die für eine Lohnerhöhung streiken, weil ihre Löhne durch steigende Preise aufgezehrt werden, oder die gegen die Erhöhung des Rentenalters streiken. Sie bezeichnen sie als "Zerstörer der Gesellschaft" oder "Schürer des Chaos", oder sie versuchen, wie in Großbritannien, Gesetze gegen das Streikrecht zu erlassen, oder setzen Polizeigewalt gegen die Streikenden ein. Immer gegen die Arbeiter.

Die sich an der Regierung abwechselnden Parteien, die Milliardäre begünstigen und in jeder Hinsicht ihren Interessen zum Nachteil der Arbeitnehmer dienen (auch wenn sie in Worten und im Wahlkampf das Gegenteil behaupten), machen deutlich, warum die Reichen selbst in sozialen Katastrophen immer reicher werden. Es kommt noch besser: sie zeigen, wie die Reichen dank ihrer Hilfe wie hungrige Hyänen verheerende Katastrophensituationen mit enormem menschlichen Leid ausnutzen, um noch mehr Geld anzuhäufen.

Der Kapitalismus: eine zutiefst ungerechte Gesellschaft, wie der Marxismus stets betont hat. Nur ein Umsturz kann das soziale Wohlergehen bringen, nach dem alle streben.


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