„Um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungsfähigkeit des Staates ist es schlechter bestellt als je zuvor. Das zeigt eine neue Umfrage im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (dbb). Die Zahlen zeigen demnach auch Gräben in der Gesellschaft“ (Spiegel 15.08.2023)
Die kapitalistische Gesellschaft stellt sich unerbittlich gegen die ausgebeuteten proletarischen Massen. Es ist die kleine Minderheit der Kapitalisten, die die Gesellschaft mit Hilfe des institutionellen politischen Systems und der Medien beherrschen. ....
Sie beteiligen sich ständig an der Ausbeutung der Arbeiter und versuchen sie davon zu überzeugen, dass dies nicht der Fall ist.
Aber die Wahrheit setzt sich langsam und unaufhaltsam durch, sie kommt immer ans Licht: gebrochene Versprechen, ständige Verschlechterungen, immer reicher werdende Reiche, Kriege, die den Planeten befallen und nie enden, ständige soziale Ungerechtigkeit, Korruption usw. verstärken die Unzufriedenheit der Massen, wecken den Verdacht, dass das System nicht auf ihrer Seite steht und dass es für andere "arbeitet".
Und das Misstrauen in das System nimmt natürlich zu. Die Daten und Analysen zeigen das wieder. Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" vom 15.08.2023 - und viele andere Zeitungen - berichten, dass eine von der Bundesregierung selbst in Auftrag gegebene "dbb"-Umfrage zeigt, dass im Durchschnitt nur noch 27% der Bürger in Deutschland dem Staat vertrauen. 2% weniger als im letzten Jahr und 5% weniger als vor zwei Jahren.
Die Gründe für diese Enttäuschung? Die gleichen wie immer.
Die dbb Umfrage zeigt, dass in Westdeutschland, wo die Löhne höher sind, die Gründe für den Anstieg des Misstrauens vor allem auf gebrochene Versprechen in Bezug auf den "Klimawandel", die "Zuwanderung" und den "Krieg in der Ukraine" zurückzuführen sind. Im Osten Deutschlands, wo die Löhne niedriger sind, sind es dagegen die Probleme des Lohnverfalls aufgrund der Inflation und die großen sozialen Unterschiede, die einen Großteil des Misstrauens ausmachen. All dies, fügen wir hinzu, in einer offensichtlich widersprüchlichen Situation, in der die Reichen ihr Kapital zunehmend vermehren.
All dies sind Widersprüche, die das umstrittene kapitalistische System offensichtlich nicht lösen kann, da der Reichtum der Reichen gerade auf der Ausbeutung, ungerechten Behandlung und Manipulation der Arbeitnehmer beruht. Soziale Probleme, die mit der Eskalation der internationalen Auseinandersetzungen zwischen multinationalen Konzernen, die Nationen beherrschen, Regierungen kontrollieren und um die Aufteilung der Märkte gegeneinander kämpfen, nicht abnehmen, sondern im Gegenteil noch zunehmen werden, wie wir heute sehen.
Und wir weisen darauf hin, dass die zunehmende Unzufriedenheit der Massen mit dem System, anders als von den deutschen Medien dargestellt, keine allein nationale Sache ist, die nur die Bundesrepublik betrifft, sondern eine die alle europäischen Nationen berührt.
Denn diese Zunahme des allgemeinen Unbehagens drückt sich nicht nur in den Umfragen aus, sondern manifestiert sich in Europa sowohl im stetigen Rückgang der Wahlbeteiligung als auch in der Intensivierung des Protests und der Kämpfe gegen die zahllosen kapitalistischen Probleme und Ungerechtigkeiten. Dabei sprechen wir von niedrigen Löhnen, prekärer Arbeit, niedrigen Renten, Steuern, Kriegen, sozialen Ungerechtigkeiten und so weiter und so fort.
Es ist ein Misstrauen gegenüber dem System, das zwar die bürgerlichen Regierungen mehr und mehr beunruhigt, aber für die lohnabhängigen Massen ein großer Vorteil ist, weil sie langsam erkennen, dass der Kapitalismus nicht "ihre Gesellschaft" ist, sondern eine "falsche Gesellschaft", "feindlich", die Gesellschaft der "kapitalistischen Ausbeuter und ihrer politischen Lakaien".
Dies ist ein großer Nachteil für die reichen Ausbeuter, weil es ihre Kontrolle über die ausgebeuteten Arbeitermassen schwächt. Sie befürchten, dass dieses Misstrauen früher oder später in Straßenprotesten oder Unruhen ausbrechen wird. Vor allem in Zeiten, in denen sich die sozialen Probleme verschärfen, weil der globale Wettbewerb zwischen großen multinationalen Konzernen um immer mehr Profit zunimmt. Nicht umsonst titelt der "Spiegel", die Herrschenden seien "von den Umfragedaten ziemlich beunruhigt".
Für den Marxismus jedoch nur eine Bestätigung und ein großer Schritt nach vorn. Auf dem Weg zur überlegenen Gesellschaft.