Französischer und deutscher Imperialismus in Aktion: DER VERBORGENE KRIEG IN MALI, GEFÜHRT VON FRANZOSEN UND DEUTSCHEN

In dem Konflikt wurden bislang Tausende Soldaten und Zivilisten getötet, Hunderttausende Menschen mussten fliehen  Das hört sich an wie einer der vielen Berichte aus den aktuellen Kriegsgebieten Libyen, Jemen oder Syrien, usw. Aber nein, dies geschieht heute in Mali, und geführt wird dieser Krieg nicht von dem allbekannten Kriegstreiber Amerika, sondern von den “pazifistischen” Franzosen mit der Unterstützung der ebenso “pazifistischen” Deutschen, und die internationale Gemeinschaft schweigt eisern. Das berichtet der Artikel in “Der Spiegel“ vom 30.März mit dem Titel “UNO-Bericht: Frankreichs Luftwaffe soll bei Angriff in Mali 19 Zivilisten getötet haben”. 

Wieso führt Frankreich in Mali Krieg, tötet Tausende von Soldaten und Zivilpersonen und keiner redet darüber? Ist Frankreich gar kein demokratisches Land, das sich für den Frieden, die Freiheit der Völker und die Kultur der Emanzipation stark macht?

 

Die Wirklichkeit ist, das ist offensichtlich, oft ganz anders als das, was die großen Medien präsentieren. Wir Marxisten wiederholen immer wieder: die Medien präsentieren uns immer nur den Schein, was ihnen passt. Die eigentliche Wirklichkeit ist immer anders. Und früher oder später kommt es heraus: IMMER.   Auch für Frankreich – oder besser, für den französischen  IMPERIALISMUS – kommt dies in Mali zum Vorschein. 

Afrika wurde in der Vergangenheit von den europäischen Mächten immer als “eigenes Eroberungsgebiet” gesehen. Erst in der Kolonialisierung und heute weiterhin als “Einflussgebiete”. Daher operieren die europäischen Mächte dort konstant, offiziell: Wirtschaftlich, und politisch; heimlich: Auch militärisch. 

Afrika ist ein mit Rohstoffen(z.B. Rohöl und Diamanten) gesegneter Kontinent: Da wett streitet die erste Welt natürlich um die Vorherrschaft.  Sollte “ihr Gebiet” durch Konkurrenten in Gefahr geraten, dann werden die alten Systeme der harten und grausamen militärischen Eingriffe plötzlich wieder  “normale Aktualität”, und all das Theater um “Demokratie”, “Frieden”, “Rechte” usw. ist vergessen.

Mali und das ganze Gebiet im Nordwesten Afrikas – von den Experten jetzt “Sahelzone” genannt - ist die für den französischen und deutschen Imperialismus besonders interessante Region Nordafrikas, wo sich beide in der Vergangenheit um deren Besitz gegenseitig abgemetzelt haben. Jetzt allerdings sind sie sich einig und operieren gemeinsam um die Region zu “verteidigen” und zu “kontrollieren”. Denn es gibt offensichtlich “konkurrierende Kräfte und Mächte”, die daran interessiert sind, ihnen dieses Gebiet abzuluchsen (im Rahmen der schrecklichen Gesetze des kapitalistischen Profits).    

Um richtig zu verstehen, wie die “demokratischen” Imperialismen Frankreich und Deutschland in dem Gebiet “agieren”, erklärt Der Spiegel überraschenderweise auch in einem anderen Artikel vom 26.Februar mit dem Titel “Militäreinsätze in der Sahelzone: Ein »Desaster« in Libyen, »erfolglos« in Mali”, der die Situation beleuchtet: 

 

 

«Seit zehn Jahren schon rutschen Libyen, Mali, Niger und Burkina Faso scheinbar unaufhaltsam immer tiefer ins Chaos. »Sahelistan« wird der südliche Teil der Region genannt, eine Brutstätte des Terrors, ein Paradies für Schmuggler, ein Schlachtfeld rivalisierender Milizen und Volksgruppen. Das Mittelmeer trennt die Europäische Union von Anarchie und Gewalt. Frankreich und Deutschland sind in der Region diplomatisch aktiv, ihre Soldaten stehen in Westafrika. Doch stellt eine Studie des Berliner Thinktanks Stiftung Wissenschaft und Politik  diesem Engagement jetzt ein schlechtes Zeugnis aus: Es sei ein »Desaster« in Libyen und »erfolglos« in Mali [dieser Eingriff - AdR] .…  Aber genützt hat das bisher nichts: Mehrere Tausend Zivilisten werden jedes Jahr in der Sahelzone massakriert, zuletzt starben dort mehr internationale Soldaten als in Afghanistan».   

So klärt Der Spiegel uns darüber auf, dass die Sahelzone in Nordafrika ein Herd für Zwist und Kriege sei, wo rivalisierende Stämme sich aufs Blut bekämpfen. Sie ist allerdings auch das Gebiet, wo Frankreich und Deutschland “diplomatisch” aktiv sind. Aber ihre diplomatische Tätigkeit ist etwas verwunderlich: sie wird mit “Soldaten” geführt, genauer gesagt mit militärischen Aktionen. Es handelt sich um eine bürgerliche Art auf “vertuschende” und “gekünstelte” Weise zu sagen, dass Frankreich und Deutschland in dem Gebiet Krieg führen. Das bestätigt der Artikel im folgenden dann auch, wenn er ausführt: «Mehrere Tausend Zivilisten werden jedes Jahr in der Sahelzone massakriert, zuletzt starben dort mehr internationale Soldaten als in Afghanistan». Also wird dort ein richtiger Krieg geführt, mit Massakern an Zivilisten und Soldaten. Ein wirklicher Krieg, der in Europa und in Deutschland schon gar nicht publik gemacht wird (tatsächlich ist dieser Krieg den Massen völlig unbekannt). Der offensichtliche Grund für dieses Versteckspiel, liegt natürlich darin, dass die reichen Finanzbosse und Industriellen Frankreichs und Deutschlands , die Interesse an

diesen Kriegen haben, sich nicht ihr Image verderben wollen, das sie sich im Inneren ihres Landes geschaffen haben, nämlich europäische Nationen der “großen Demokratie”, “höheren Zivilisation” und “Verteidiger von Rechten und Gleichheit” usw. zu sein.  

 

Der Artikel in Der Spiegel unterstreicht dann, dass die “Dinge” in den beiden Konflikten in Mali und Libyen nicht besonders gut laufen für die beiden Imperialismen. Das Magazin schreibt weiter: «…schreibt Lacher [von der Stiftung Wissenschaft und Politik - AdR]: »Grund für erfolglose oder sogar kontraproduktive Strategien Deutschlands und Frankreichs in beiden Krisenstaaten ist, dass Stabilisierung als Ziel meist eine untergeordnete Rolle spielt«, […] Paris – so sein Befund – gehe es nämlich mehr darum, in Afrika öffentlichkeitswirksam den Kampf gegen den Terror zu führen. [statt politisch zu agieren - AdR] So sei die Truppe mit mehreren lokalen Milizen Bündnisse eingegangen. Die Luftangriffe [der Franzosen – AdR] zu deren Unterstützung haben zahlreiche zivile Opfer gefordert. Die Milizen hätten die Rückendeckung genutzt, um alte Rechnungen mit rivalisierenden Gruppen zu begleichen.».     

Führen wir auch diesen wichtigen Punkt des Artikels genauer aus.

In den beiden Kriegen in Mali und Libyen bekämpfen der französische und der deutsche Imperialismus angeblich “den Terror”, führen also gegen “die Terroristen der islamischen Jihad” Krieg, gegen die “Bösewichte”. Das ist der offizielle Grund für den aus Paris und Berlin gesteuerten militärischen Eingriff  in die beiden Kriege. Daraus folgt allerdings eine unumgängliche Frage: wieso führen Frankreich und Deutschland ausgerechnet in der Sahelzone einen Krieg gegen die “islamischen Terroristen”, wo man doch genau weiß, dass die sogenannten “fanatischen Terroristen der Jihad” über ganz Afrika verstreut präsent sind, wie auch in weiten Teilen Asiens? Warum genau in diesem “präzisen” Gebiet und nicht überall? Und weiter: Warum bekämpft und tötet man überhaupt religiöse Fanatiker? Welchen Sinn hat das im Rahmen des westlichen Prinzips von Respekt und Toleranz gegenüber Personen, sowie politischen oder religiösen Überzeugungen?

Die Antwort ist natürlich wieder einmal offensichtlich: der Kampf gegen den Terrorismus ist  eine Lüge, eine Manipulation. Der “Fanatismus” hat mit diesen Kriegen überhaupt nichts zu tun. Er ist nur ein Vorwand, eine Ausrede um die abscheulichen Militäraktionen zur “Kontrolle” von Sahelistan den französischen und deutschen Massen gegenüber zu rechtfertigen, “Einflussbereich” der Imperialisten in Paris und Berlin.  Denn, wie schon gesagt, die französischen und deutsche Industrie- und Finanzwelt setzt genau auf dieses Gebiet des westlichen Nordafrika um ihre Interessen durchzusetzen und hohen Verdienst einzufahren. Ihre Soldaten dorthin zu entsenden um das Gebiet zu “kontrollieren” bedeutet sich militärisch vor Einmischung seitens der “Konkurrenz” zu schützen.

Heutzutage ist es in der Welt der aktuellen Kriege, die von den imperialistischen Räubern (USA, Großbritannien, Russland, Frankreich, Deutschland, Italien, China usw.) untereinander um  “Einflussgebiete” geführt werden, Mode geworden, alle, die sich ihren Interessen militärisch zur Wehr setzen “islamistische Fanatiker” oder “Terroristen der Jihad” zu nennen. Gestern hingegen wurden diejenigen, die es wagten sich gegen sie zu stellen, als “fanatische Kommunisten”, “linksextreme Terroristen”, oder “marxistische Extremisten” bezeichnet. Heute sind sie allesamt “islamistische Fanatiker”. Es ist klar, dass das Etikett “Terroristen der Jihad” auch den französischen und deutschen Imperialisten gelegen kommt um den Krieg, ihre Massaker und Zerstörung zu rechtfertigen. Aber es stellt sich die Frage nach dem Widersinn: Wieso definiert die europäische Presse nur die Stämme, die gegen die Franzosen und Deutschen kämpfen, als Terroristen von Al Qaeda oder den Taliban, während lächerlicher Weise die lokalen Milizen, ebenfalls fanatische Muslime, die vom französischen und deutschen Militär angeheuert, bezahlt und im Kampf für ihre Interessen eingesetzt werden, anscheinend  absolut keine fanatischen Jihadisten sind? (… die bürgerliche Presse ist immer so pathetisch lügnerisch und manipulierend).      

Also bestätigt sich auch in den Kriegen in Mali und Libyen die klassische kapitalistische Vorgehensweise: auch für die “demokratischen” und “friedliebenden” Bürgertümer Europas gehört der Krieg zu einem selbstverständlichen Mittel um die eigenen Interessen durchzusetzen. Genau wie es in der Vergangenheit geschehen ist, mit den beiden Weltkriegen und den unendlichen lokal begrenzten Kriegen. Und es bestätigt sich wieder mal die typische heimtückische und heuchlerische kapitalistische Manipulation: während man im eigenen Land von Frieden, Demokratie, Zivilisation, Rechten, Umweltschutz usw. redet und sogar Bewegungen zur Verteidigung dieser “Werte” im Ausland unterstütz werden, verüben eben diese Regierungen  im Ausland militärisch Massaker und Zerstörung damit ihre Milliarden sich um weitere vermehren.

Typische Eigenschaft des widerwärtigen und ekelhaften Kapitalismus.

Aber die Menschheit braucht diese Art von Gesellschaft nicht für ihr soziales Wohlbefinden, und schon gar nicht die widerlichen Kriege.

 


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