WAS DENKT DIE HEUTIGE JUGEND ÜBER DIE POLITIK?

 

INTERESSANTER ARTIKEL DER MARXISTISCHEN GRUPPE ‘G.I.S.’ ÜBER DIE POLITISCHE ORIENTIERUNG DER JUGEND

 

Mit dem Titel “Verstaatlichungen sind kein Sozialismus!“ vertieft die “Gruppe Internationaler SozialistInnen”  in ihrem Artikel die Analyse des politischen Verhaltens der  Menschen in Amerika und in Europa

Der Autor berichtet, was die Untersuchungen in verschiedenen Ländern hervorheben: “51% der Amerikaner im Alter von 18-29 Jahre haben ein positives Bild vom Sozialismus“. 

Was allerdings die europäischen Nationen angeht: “Fast ein Drittel der französischen Wähler unter 25 haben für den harten linken Kandidaten (gemeint war Jean-Luc Mèlenchon) gestimmt. In Großbritannien hat die Unterstützung für Jeremy Corbyn der Post-Blair Labour Party im April 2018 540 000 neue Mitglieder zugeführt, mehr als alle für die Wahlen registrierten Parteien zusammen“.  

Diese Zahlen sind unerwartet und was daraus hervorgeht, ist für uns Marxisten äußerst interessant. In der Substanz deutet diese Untersuchung an, dass die Mehrheit der jungen Leute in verschiedenen Ländern Europas und in Amerika, statt wie man erwarten könnte, der fremdenfeindlichen rassistischen Politik zu folgen wie der Rest der Bevölkerung, sich politisch mehr in die linksradikale Sphäre begibt, gegen die Missstände des Kapitalismus. Der Artikel formuliert wie folgt: ”einem kontinuierlichen Sinken der Einkommen der Arbeiterklasse, (…) [und gleichzeitiger] Steuererleichterung für die Reichen, (…) Die Jugendlichen erkennen, dass dieses System zum Himmel stinkt und die angebliche demokratische kapitalistische Wirtschaft lediglich den Interessen einiger weniger dient“.

Also sind die jungen Wähler im Allgemeinen den Medienkampagnen gegen die Einwanderer gegenüber gleichgültig, sie sehen sich eher als Kinder der Welt und verbrüdern sich instinktiv mit den Neuankömmlingen. Die sozialen Probleme haben für die Jugend eher in der ungerechten kapitalistischen Gesellschaft als in der Migrationswelle ihre Ursache.   

Der Autor der Analyse der GIS warnt allerdings, dass die linke Jugend, die protestiert und kämpft in viele politische Fallen geraten kann, die das Bürgertum ihr stellt. Die gefährlichste und unter den protestierenden Jugendlichen am weitesten verbreitete ist die zu denken, dass die “Verstaatlichungen” eine Lösung für die kapitalistischen Probleme  und ein “Weg zum Sozialismus” sein könnten.

Der GIS Analytiker klärt vor allem: “Marx argumentierte nicht für einen ‘gerechteren’ Kapitalismus“, d.h. dass Marx nie behauptet hat, es könne einen  

“gerechten und ausgeglichenen Kapitalismus” geben und ist nie davon ausgegangen, dass der Kapitalismus schrittweise reformiert und verbessert werden könne. Ganz sicher nicht,  denn Marx‘ Analyse sagt genau das Gegenteil: Marx hat immer wieder bestätigt, dass der chaotische Kapitalismus nur geändert werden kann, indem man ihn zerschlägt, ansonsten fährt er in seiner Entwicklung ungehindert fort, mit all seinen Missständen, Problemen und Katastrophen, und reißt wie immer die ganze Gesellschaft mit sich.

Korrekterweise fügt der Verfasser der GIS hinzu, dass die Menschheit nach Marx ihren Frieden nur in einer Gesellschaft finden kann, wo “Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ lebt. Nur in einer solchen Gesellschaft können die Missstände verschwinden und sicher nicht durch  Verstaatlichungen im kapitalistischen System, wo im Grunde alles gleich bleibt. 

Zweiter wichtiger Punkt des Artikels: die Erfahrungen der letzten beiden Jahrhunderte Kapitalismus bestätigen und lehren uns, dass die Verstaatlichungen nie Sozialismus herbeigeführt haben, im Gegenteil zeigen sie, dass die Verstaatlichungen das Monster Stalinismus und all seine unheilvollen Folgen produziert haben.

Daher müssen die jungen Europäer und Amerikaner, die sich heute auf die politische Bühne voller Fallen und Betrug begeben, aufpassen sich nicht einwickeln zu lassen, sie müssen sich die Lehren Marx‘ und die Erfahrungen aus der Geschichte, die unbestreitbar die realistische Analyse von Marx bestätigen, zu eigen machen.

Was diese Positionen angeht, können wir nicht umhin, der korrekten Analyse der Marxisten der GIS beizupflichten. Die Kapitalisten benutzen viele Fallen und Ablenkungsmanöver um die legitimen Bestrebungen der jungen Menschen um soziale Gleichheit und Gerechtigkeit zu neutralisieren. Die Bürgerlichen haben tausend Mittel und Wege um dafür zu sorgen, dass das System auf dem widersprüchlichen und perversen Weg des Profits fortfährt.

 

Die klare und realistische Kenntnis der Gesellschaft muss den jungen Menschen deshalb zugänglich gemacht werden, um zu verhindern, dass sie in den Treibsand der bürgerlichen Politik dieser ungerechten Gesellschaft geraten.


Email

Visits

Social

Blog

Home